Webber erkennt "ungesunden Fahrermarkt"
Routinier Mark Webber findet die aktuelle Entwicklung, wonach Rookies sofort bei Mittelfeld- oder Topteams einsteigen, bedenklich
(Motorsport-Total.com) - Der WM-Titel 2013 ist bereits seit dem Grand Prix von Indien in beiden Wertungen (Fahrer und Konstrukteure) entschieden, doch das im Sommer in Schwung gekommene Transferkarussell für die Saison 2014 dreht weiterhin auf vollen Touren.
Den Anfang machte Mark Webber mit seiner Ankündigung, zur kommenden Saison in die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) zu wechseln. Einige Wochen später verkündete Red Bull Daniel Ricciardo als Webbers Nachfolger und somit als neuen Teamkollegen von Weltmeister Sebastian Vettel. Kurz darauf gab Ferrari die Verpflichtung von Lotus-Speerspitze Kimi Räikkönen bekannt.
Inzwischen steht fest: Toro Rosso setzt als Nachfolger für Ricciardo auf Rookie Daniil Kwjat. Der langjährige Ferrari-Pilot Felipe Massa wechselt nach Ablauf der Saison zu Williams und Sergio Perez muss sein McLaren-Cockpit für Rookie Kevin Magnussen räumen. Für die kommenden Wochen ist mit weiteren Bekanntgaben zu rechnen.
Jugend oder Erfahrung?
Das von Räikkönen bei Lotus hinterlassene Cockpit, das bei den letzten beiden Rennen der laufenden Saison von Heikki Kovalainen eingenommen wird, ist der begehrteste noch zu vergebene Platz für die Saison 2014. Um diesen Sitz bewerben sich allen voran der baldige Ex-Williams-Pilot Pastor Maldonado und Nico Hülkenberg, dessen Zukunft neben Lotus aber auch weiterhin bei Sauber oder aber bei Force India liegen könnte. Bei Sauber stehen neben den beiden aktuellen Stammfahrern Hülkenberg und Esteban Gutierrez der junge Russe Sergei Sirotkin, Adrian Sutil und dem Vernehmen nach der baldige Ex-McLaren-Pilot Perez auf der Liste.
Auffällig dabei ist, dass mit Kwjat und Magnussen zwei Formel-1-Newcomer ihr Stammcockpit bereits in der Tasche haben und Sirotkin der dritte sein könnte. In keinem dieser Fälle erfolgt der Einstieg bei einem klassischen Aufbauteam wie etwa Marussia oder Caterham. Stattdessen sitzen die Youngster von Beginn an in Mittelfeldteams beziehungsweise im Falle von Magnussen sogar in einem anerkannten Spitzenteam.
Dabei liegt es dem 37-Jährigen fern, dem Nachwuchs mit seinen Aussagen den Weg gänzlich zu verbauen. "Man muss jungen Talenten eine Chance geben. Ich sage nicht, dass man sich immer für die erfahrenen Jungs entscheiden muss, denn dann würde ein Flaschenhals entstehen und es würden kaum junge Talente nachrücken." Webber würde es allerdings begrüßen, wenn die Aufstiegsleiter "im Sinne des Sports" wieder die klassischen Züge annehmen würde.