Hülkenberg: Als Fahrer Geld zu bezahlen, ist falsch
Nico Hülkenberg glaubt, dass er seine Ziele allein durch sein Talent erreichen kann und würde sich auch im Nachhinein keinen Geldgeber suchen, der ihm hilft
(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg spricht sich deutlich wie nie gegen ein altbekanntes Phänomen der Formel 1 aus, das in letzter Zeit beängstigende Ausmaße angenommen hat: Paydriver. Viele kleinere Teams sind heutzutage aufgrund der schwierigen finanziellen Situation in der Königsklasse darauf angewiesen, Fahrer zu verpflichten, die große Summen mitbringen. Die Konsequenz: Jene Teams überleben zwar, aber es fahren nicht mehr die besten Piloten der Welt in der Formel 1. Für Hülkenberg sei das der falsche Weg.
Aktuell ist der Sauber-Pilot selbst vom Paydriver-Problem betroffen. Lotus will ihn, er würde gern zu Lotus - allerdings hat das Team aus Enstone große finanzielle Sorgen und sogar ernsthafte Schwierigkeiten mit den Gehaltszahlungen seines Fahrers Kimi Räikkönen. Sollte der neue Investorendeal mit Quantum scheitern, ist man vermutlich darauf angewiesen, Pastor Maldonado zu verpflichten, der saftige Staatsgelder aus Venezuela mitbringen würde.
Hülkenberg hingegen hat keinen großen Geldgeber im Rücken, besitzt lediglich einen normalen Sponsorenvertrag, der ihm selbst gewisse Einnahmen beschert: "Dekra ist nur mein persönlicher Sponsor, da gibt es keinen Geldgeber im Hintergrund, kein Geld für das Team", betont er gegenüber 'GPWeek'. Dennoch ist der Emmericher mittlerweile ein Großer im Motorsport.
Dann gehe Hülkenberg schon lieber den traditionellen Weg durch die Königsklasse: "Es ist erst mein drittes Jahr, ich bin immer noch relativ frisch in der Formel 1. Und es ist sehr selten - außer Lewis (Hamilton; Anm. d. Red.) fällt mir keiner ein -, dass jemand in die Formel 1 kommt und direkt bei einem Topteam mit einem konkurrenzfähigen Auto landet."