Webber: "Habe noch die Chance auf schöne Erinnerungen"

(Motorsport-Total.com) - Drei Ausfälle in den letzten vier Rennen: Das Glück meint es mit Mark Webber auf seiner Abschiedstournee nicht gerade gut. In Indien musste der Australier seinen Red Bull wieder einmal vorzeitig abstellen. "Ich habe heute Morgen zu Annie (seine Lebensgefährtin; Anm. d. Red.) gesagt, dass der Grund, warum ich es in die Formel 1 geschafft habe, war, weil ich mich reingehängt und wie die Hölle gekämpft habe", erzählt der Red-Bull-Pilot. "Und jetzt ist es ähnlich."

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Mark Webber sagt goodbye: Der Australier will sich würdig verabschieden Zoom Download

"Ich habe nicht erwartet, auf so viele kleine Herausforderungen zu treffen, die ich habe", sagt der Aussteiger über seine letzte Formel-1-Saison. Sei es KERS, die Lichtmaschine, herumfliegende Reifen oder das Getriebe. "Wir haben vieles mitgenommen, was wir nicht vorhersehen konnten. Letztes Mal, als wir in Austin die Konstrukteursmeisterschaft einfahren konnten, hatte ich ebenfalls einen Schaden an der Lichtmaschine - vielleicht ist da etwas dran", lacht er.

Webber nimmt alles mit Humor. Er hat die Gewissheit, dass seine Karriere ungekrönt bleibt - auf ein paar zweite Plätze mehr oder weniger kommt es da wohl nicht drauf an, auch wenn er sicherlich gerne noch einmal einen Sieg in seiner letzten Saison feiern würde. "Ich habe noch die Chance auf ein paar sehr schöne Erinnerungen in den letzten drei Rennen", blickt er auf die bevorstehenden Rennen in Abu Dhabi, Austin und Sao Paulo.

Den Makel des fehlenden Weltmeistertitels kann Webber dort nicht mehr kaschieren, doch das ist ihm rückblickend nicht so wichtig: "Mein Traum als Kind in Australien war, in die Formel 1 zu kommen", erzählt er bei 'Sport360.com'. Und diesen Traum hat er sich erfüllt: "Ich bin an die Spitze des Sportes gekommen, habe Grand-Prix-Rennen gewonnen und bin gegen einige der Besten aller Zeiten gefahren."

"Natürlich hätten die Dinge auch anders laufen können. 2010 war ein besonderes Jahr. Es sollte einfach nicht sein." Damals verlor der Red-Bull-Pilot erst im letzten Saisonrennen seine einzige Chance auf den WM-Titel - es war ausgerechnet der erste von Sebastian Vettel. "Trotzdem hatte ich ein gutes Händchen in meiner Karriere. Ich schaue auf das zurück, was ich erreicht und getan habe." Und das wäre? "Ich denke die Monaco-Siege sind etwas Besonderes, dann die des Großbritannien-Grand-Prix und auch mein erster Sieg."

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Fotostrecke: Mark Webbers Formel-1-Karriere

Davor zieht es ihn aber in die Formel 1: Landsmann und Förderer Paul Stoddart holt Mark Webber 2002 zu Minardi, dem damals kleinsten Team. Teamkollege: Alex Yoong aus Malaysia - ein inzwischen vergessener Name des Grand-Prix-Sports. Fotostrecke

Der kam 2009 am Nürburgring - obwohl der Australier damals eine Durchfahrtsstrafe absitzen musste. "Es ist eine gute Liste, und wenn ich gewonnen habe, dann auch ordentlich." Ein Sieg fehlt dem 37-Jährigen in dieser Saison allerdings noch - was allerdings nicht immer an ihm selbst lag. "Ich bin glücklich, dass meine Form nicht das Problem war. Das ist etwas, was ich mitnehmen kann", spricht er auch über den Zeitpunkt seines Rücktrittes. Denn eine Verlängerung stand ihm noch offen.

"Ich kenne einige Jungs, die den Zeitpunkt ihres Rücktritts ziemlich vermasselt haben, aber für mich war das Timing okay", sieht er ein, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Auch im vergangenen Jahr habe er die gleiche Option gehabt. "Aber da war es noch nicht an der Zeit", winkt er ab. Bald beginnt das nächste Kapitel in der Karriere von Mark Webber mit neuen Abenteuern und neuen Zielen: "Es wäre schon, einen Le-Mans-Sieg landen zu können - ein klassisches, großes Rennen wie Monaco."