• 10. Juni 2013 · 19:53 Uhr

Domenicali vermisst "außergewöhnliche" Nachwuchspiloten

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali sieht keinen potentiellen Weltmeister in den Nachwuchsserien, aber die Anforderungen an die Fahrer insgesamt steigen

(Motorsport-Total.com) - Wer tritt eines Tages in die Fußstapfen von Sebastian Vettel, Fernando Alonso und Co? Dieser Frage ist Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali nachgegangen. Der Italiener sieht aber im Moment nach eigener Aussage keinen neuen potentiellen Titelträger in den Nachwuchsserien dieser Welt aufkommen. "Die sehe ich ehrlicherweise nicht", sagt er gegenüber der brasilianischen Tageszeitung 'O Estado de S. Paulo'. Neben möglichen neuen Sternen am Formel-1-Himmel steht ebenso die Frage im Raum: Wie sieht die zukünftige Fahrergeneration aus und welche Anforderungen werden an sie gestellt?

Foto zur News: Domenicali vermisst "außergewöhnliche" Nachwuchspiloten

Wirklich keiner in Sicht? Domenicali vermisst "außergewöhnliche" Nachwuchspiloten Zoom Download

Domenicali kommt dabei "wieder auf das Testverbot zu sprechen", welches Tests mit aktuellen Autos und Stammfahrern nach Saisonbeginn verbietet und gegen das er seit Jahren kämpft: "Piloten werden nicht im Simulator geformt, sondern auf der Strecke", betont er und verweist auf ein Projekt der FIA, das von Aufstiegsplänen, Training von jungen Piloten und den verschiedenen Nachwuchsserien handelt. Man müsse, so Domenicali, "ihnen die Möglichkeit zum Wachsen geben".

Deshalb moniert der Mann aus Imola die begrenzten Testmöglichkeiten."Es ist wichtig, diesen jungen Männern die Chance zu geben, in einem Formel-1-Auto fahren zu können", so Domenicali, der die Versäumnisse auf den Punkt bringt: "Zusammengefasst: Mit diesen drei Testtagen entdecken wir keine jungen, talentierten Fahrer. Wir müssen die Strukturen ihres Trainings überdenken. Heute sind großartige Fahrer in der Formel 1, aber in den unteren Serien sieht man keine Fahrer, die durch Außergewöhnlichkeit hervorstechen."

Große Herausforderungen durch die Turbomotoren

"Heute sind großartige Fahrer in der Formel 1, aber in den unteren Serien sieht man keine Fahrer, die durch Außergewöhnlichkeit hervorstechen."Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali
Es steht nicht nur die Frage im Raum, wer Vettel und Co. in Zukunft einheizen kann, sondern vor allem wie und mit welchem Fahrverständnis dies geschehen soll. Mit den drastischen Regeländerungen im kommenden Jahr, wie der Einführung der 1,6-Liter-V6-Turbomotoren, sieht Domenicali eine technische Herausforderung für die Mechaniker und ebenso für die Fahrer. "Sie werden sich, bevor sie im Auto sitzen können, umfänglichem Training unterziehen und lernen müssen, wie man die Features während des Rennens benutzt", betont er in dem Zusammenhang.
"Piloten werden nicht im Simulator geformt, sondern auf der Strecke."Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali
"Es wird wichtig sein, im Simulator zu arbeiten, um alle Parameter zu verstehen und sich daran zu gewöhnen. Unsere Techniker entdecken jeden Tag neue Faktoren mit Auswirkung auf die Leistung des Autos", so Domenicali weiter. Für die kommende Saison prophezeit er: "Es wird wichtig sein, alles zusammenzubringen, den Piloten alles im Detail zu erklären und sie zu trainieren." Über kurz oder lang kann dies nur durch die Erweiterung der Testmöglichkeiten geschehen.

Laut Domenicali steigen die Anforderungen an die Fahrer

Wie sieht also der Fahrer aus, der die neue Formel-1-Realität ab 2014 am besten interpretiert, meistert und möglicherweise prägt? "Ich kann das Profil des Piloten nicht präzise definieren", gesteht Domenicali, der aber die Anforderungen für das kommende Jahr präzisieren kann: "Du kannst das Auto nicht die ganze Zeit voll beanspruchen. Du musst wissen, wie du mit dem Reifenverschleiß umgehst, wie in diesem Jahr auch, und ebenso mit dem Benzinverbrauch."

"Die Herausforderungen zu fahren werden noch komplexer sein als heute."Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali
100 Kilogramm Treibstoff werden die Boliden im kommenden Jahr pro Rennen mit an Bord nehmen dürfen. "Das sind bis zu 30 bis 35 Prozent weniger als dieses Jahr", weiß Domenicali. "Es ist ein großer Unterschied. Der Pilot kann nicht nur an den Speed denken. Die Herausforderungen zu fahren werden noch komplexer sein als heute."
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die erfolgreichsten Fahrer der aktuellen Formel-1-Teams
Die erfolgreichsten Fahrer der aktuellen Formel-1-Teams
Foto zur News: Designs alternative F1-History: Was wäre wenn ..?
Designs alternative F1-History: Was wäre wenn ..?

Foto zur News: Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024
Die Formel-1-Sonderdesigns in der Saison 2024

Foto zur News: Montreal: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Montreal: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

Foto zur News: F1: Grand Prix von Kanada (Montreal) 2024
F1: Grand Prix von Kanada (Montreal) 2024
Sonntag
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Hätte McLaren Norris besser draußen gelassen?
Hätte McLaren Norris besser draußen gelassen?
Foto zur News: So wird die Formel 1 ab 2026!
So wird die Formel 1 ab 2026!

Foto zur News: Wird Ocons Dummheit zur Chance für Mick?
Wird Ocons Dummheit zur Chance für Mick?

Foto zur News: Würde Ferrari Hamilton am liebsten loswerden?
Würde Ferrari Hamilton am liebsten loswerden?
Top-Motorsport-News
Foto zur News: "Akzeptiere ich nicht!": Bortolotti ärgert Verwarnung nach Wittmann-Kollision
DTM - "Akzeptiere ich nicht!": Bortolotti ärgert Verwarnung nach Wittmann-Kollision

Foto zur News: WRC Rallye Italien 2024: Ogier-Drama beschert Tänak ersten Saisonsieg
WRC - WRC Rallye Italien 2024: Ogier-Drama beschert Tänak ersten Saisonsieg

Foto zur News: WSBK-Rückkehr nach Verletzung: Wie fit ist Danilo Petrucci in Misano wirklich?
WSBK - WSBK-Rückkehr nach Verletzung: Wie fit ist Danilo Petrucci in Misano wirklich?

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
formel-1-countdown
Monaco Grand Prix 2024 Formel-1 Tickets kaufen