Lopez stärkt "Naturtalent" Grosjean den Rücken
Gerard Lopez leistet bei Romain Grosjean nach dem Monaco-Grand-Prix moralische Aufbauhilfe und lobt den "unglaublichen" Speed des Franzosen
(Motorsport-Total.com) - Obwohl Romain Grosjean am Rennwochenende in Monaco mit gleich vier Unfällen sein Image als "Bruchpilot" tüchtig aufpolierte, hält Lotus weiterhin am Franzosen fest. Nachdem schon Teamchef Eric Boullier Grosjean gegen Kritik verteidigt hatte, stärkt nun auch Teambesitzer Gerard Lopez seinem Piloten demonstrativ den Rücken. "Romain ist ein Naturtalent. Davon gibt es in der Formel 1 zurzeit nicht allzu viele", wird der Luxemburger von 'auto, motor und sport' zitiert.
Am ersten Unfall von Grosjean in der Ste-Devot-Kurve sei laut Lopez das Team Schuld gewesen, welches den 27-Jährigen nicht über einen falschen Reifendruck informiert habe. Der zweite Abflug an identischer Stelle sei mit dem Unfall von Ferrari-Pilot Felipe Massa vergleichbar: "Wir glauben, dass beide durch ein Auto irritiert wurden, das gerade aus der Boxenausfahrt kam", sagt Lopez. Zusätzlich hatte Grosjean im Freien Training bei einem Leitplanken-Kontakt eine Felge seines Autos beschädigt.
Durch die Zwischenfälle sei Grosjean unter Druck geraten und habe nicht mehr frei fahren können, vermutet Lopez. Dennoch habe er großartige Leistungen gezeigt, so zum Beispiel im Qualifying. "Der Speed war da", sagt Lopez. "Es war toll, wie er nach der Reparatur des Autos in nur wenigen Minuten eine Zeit geschafft hat, die ihn ins Q2 gebracht hat. Dabei war das Auto wirklich nicht perfekt."
Bisher fehle Grosjean lediglich das nötige Glück. Lopez vergleicht den 27-Jährigen in diesem Zusammenhang mit "einem Fußballspieler, der sich ständig blöde Verletzungen zuzieht". Auch eine Erklärung für die schwachen Leistungen von Grosjean in den ersten drei Saisonrennen hat Lotus mittlerweile gefunden: "Es waren die Bremsen. Wir haben bei Romain das Material der Scheiben gewechselt", sagt Lopez. Prompt fuhr der Franzose beim vierten Rennen in Bahrain aufs Podium.