• 14. Mai 2013 · 16:28 Uhr

Whitmarsh gegen Pole-Punkte, Testtage und Pirelli

McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh spricht über Fehler in der Vergangenheit und äußert seltenere Meinungen zu aktuellen Themen

(Motorsport-Total.com) - Dass McLaren bislang weit hinter den Erwartungen für diese Saison zurückbleibt, haben sie auch in Barcelona wieder unter Beweis gestellt. Sowohl die Fahrer, das Team und auch die Fans trauern dem Auto der letzten Saison hinterher, mit dem man das Feld des Öfteren sogar anführte. Teamchef Martin Whitmarsh ist mit der aktuellen Situation zwar alles andere als zufrieden, zeigt sich aber kämpferisch: "Es ist unerfreulich, sogar schmerzhaft. Aber wir halten weiter an unserem Wunsch fest, noch Rennen in diesem Jahr zu gewinnen. Wir werden versuchen, auf die Positionen zurückzukehren, die uns gut stehen und die unsere Fans gewohnt sind", so Whitmarsh gegenüber 'f1news.ru'.

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Martin Whitmarsh ist von der bisherigen Saison enttäuscht, hofft aber auf Siege Zoom Download

Der Engländer blickt der Realität ins Auge: "Leider sind in unserem Sport keine Wunder möglich. Geschwindigkeit kann nicht einfach aus dem Nichts kommen. Wir haben nicht alle Antworten und Lösungen, die die Situation augenblicklich ändern könnten, aber wir tun alles dafür." Das erfolgreiche Auto des letzten Jahres komplett zu revolutionieren, sei für Whitmarsh im Nachhinein vielleicht wirklich die falsche Entscheidung gewesen. Trotzdem bringe es nichts, darüber zu reden, man müsse sich nun auf die Zukunft konzentrieren, so der 55-Jährige.

In der aktuellen Reifendiskussion hat Whitmarsh eine klare Meinung: "Mit diesen Reifen zu arbeiten, ist für alle Teams eine gewaltige Herausforderung. Sie sind sowohl für Fahrer als auch Ingenieure sehr unangenehm. Sie sind zu empfindlich, zu schwierig zu verstehen." Technische Neuerungen wie DRS und KERS haben Whitmarsh nach die Show für die Fans interessanter gemacht. Die Pneus seien nun aber das Hauptproblem für die Teams: "Ja, die Reifen sind zwar für alle Teams gleich, aber ich denke, ihre Rolle in der modernen Formel 1 ist zu groß geworden", stellt der Brite fest.

"Es wäre egoistisch, auf Tests zu bestehen, auch wenn das für McLaren gut klingen würde."Martin Whitmarsh
Um die Reifen besser zu verstehen, aber auch um junge Fahrer an die Formel 1 heranzuführen, haben sich viele Technikchefs für mehr Testfreiheit während der Saison ausgesprochen. Das sieht Whitmarsh anders: "In einer perfekten Welt: ja. Man muss aber bedenken, dass in der aktuellen wirtschaftlichen Situation viele Teams finanziell am Kämpfen sind. Um bei 19 bis 20 Rennen pro Saison noch zusätzliche Testtage zu schaffen, bräuchte es separate Teams, mehr Personal und Ausrüstung. Meinen Schätzungen nach würde das 15 Millionen Euro zusätzlich kosten - die meisten Teams könnten das nicht bezahlen", so der McLaren-Teamchef kollegial. Es wäre ihm nach egoistisch, auf Tests zu bestehen, auch wenn die Idee für McLaren gut klinge: "Wir dürfen die anderen aber nicht vergessen."

Auch gegen die Idee eines Punktesystems fürs Qualifying spricht er sich im Gegensatz zu vielen anderen aus. Die Qualifikation sei auch so wichtig genug für die Fahrer, man benötige keinen zusätzlichen Anreiz: "Ich glaube nicht, dass wir so etwas brauchen, Extrapunkte werden den Kampf (um die Pole-Position; Anm. d. Red.) nicht interessanter machen. Es würde die Regeln nur weiter verkomplizieren, und die waren in der letzten Zeit sowieso schon manchmal schwierig zu verstehen für die Fans", so Whitmarsh.

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