Di Resta: "Ein Mann ist nicht größer als das Team"
Force-India-Pilot Paul di Resta kann die Entscheidung von Sebastian Vettel, sich dem Team zu widersetzen, nicht verstehen und hat Lob für Adrian Sutil übrig
(Motorsport-Total.com) - Nach der Ernüchterung von Malaysia hat Force India in China die Chance, verpasste Punkte nachzuholen. Das schnelle Auto scheint vorhanden, nun müssen nur die Probleme mit den Radmuttern ausgemerzt werden. Laut Paul di Resta ist das auch in den drei Wochen Pause geschehen: "Bisher ist das Problem noch nicht aufgetreten hier. Also Daumen hoch. Wir haben nicht ganz verstanden, was es war, aber solange es gelöst ist und uns ermöglicht, Grands Prix zu beenden - das ist das Wichtigste", so der Schotte bei 'Sky Sports F1'.
Für ihn sind die Probleme abgehakt, auch wenn es ärgerlich war: "Natürlich ist man frustriert. Wenn man 1 Minute und 36 Sekunden in der Box steht, dann geht das nicht nur mir im Auto so. Man hat eine Boxencrew um sich, die genauso frustriert ist. Jeder war nach dem Rennen ein wenig enttäuscht, aber von der Performance her müssen wir hier nichts reparieren. Das Auto sollte im ersten Stint stark sein. Es ging darum, das Radmutterproblem zu lösen - und das ist in zwei Wochen machbar."
In China kehrt sein Teamkollege Adrian Sutil an den Ort zurück, an dem vor zwei Jahren sein Zwischenfall mit Lotus-Mitbesitzer Eric Lux geschehen ist. Doch darüber spricht kaum einer mehr. Vielmehr ist der starke Einstand des Deutschen im Gedächtnis geblieben. "Adrian hat einen guten Job gemacht", bescheinigt di Resta. "Ich habe nicht weniger erwartet. Im Rennen von Melbourne waren wir am Ende sehr nah beieinander. In Malaysia konnte ich ihn nach den missglückten Stopps überholen. Wir haben zu verschiedenen Zeiten guten Speed gezeigt."
Diesen gilt es auch in Schanghai an den Tag zu legen und endlich die verdienten Punkte abzugreifen: "Letztes Mal war eine verpasste Möglichkeit. Das Team braucht nun eine doppelte Punkteankunft. Wir werden versuchen, das zu erreichen. Aber nicht vergessen: Ich will vor ihm sein", zwinkert di Resta Sutil betreffend. Im ersten Rennen in Melbourne wurde daraus nichts, denn di Resta wurde von seinem Team dazu angehalten, hinter Sutil zu bleiben.
Anders als Sebastian Vettel in Malaysia hielt sich der Schotte auch an die Anweisungen. Vettels Missachtung könne er deswegen nicht nachvollziehen: "Ich hatte das im ersten Grand Prix. Man muss die Teamentscheidung respektieren. Ein Mann ist nicht größer als das Team. Es war vielleicht ein bisschen frustrierend, weil es so früh im Jahr ist, aber es war trotzdem ein gutes Ergebnis. Aber deine Zeit wird an einem anderen Tag kommen, und dann bekommt man vielleicht den Gefallen zurückbezahlt, wenn es wirklich zählt."
Das Qualifying lief aber nicht zur Zufriedenheit des Schotten: "Wir haben eine große Änderung am Setup gemacht, und es gab etwas am Auto, was nicht so funktioniert hat, wie es sollte. Wir haben Q3 um einen Hauch verpasst. Morgen werden die Reifen einen großen Einfluss haben - wie sehr man sie nach ein paar Stints am Leben erhalten kann. Wir müssen abwarten, die Punkte werden am Ende des Rennens vergeben. Bisher waren die Longruns ganz gut. Aber noch ein wenig Gummis auf den Reifen zu behalten wird die größte Herausforderung."