• 14. März 2013 · 12:00 Uhr

Mercedes warnt: Testfahrten nicht überbewerten

Sowohl die beiden Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton als auch Teamchef Ross Brawn rechnen damit, dass in Melbourne ein anderer Wind weht als in Spanien

(Motorsport-Total.com) - Im Lager des Mercedes-Teams ist die Vorfreude auf die neue Saison groß. Bei den winterlichen Testfahrten in Jerez und Barcelona konnte der neue Silberpfeil vom Typ F1 W04 sowohl in puncto Rundenzeiten als auch hinsichtlich der Zuverlässigkeit überzeugen. Doch in Erinnerung an die vergangene Saison, als Mercedes bei den Testfahrten im Winter ebenfalls den Ton angab, diesen Eindruck bei den Rennen aber nur selten bestätigen konnte, mahnen sowohl Nico Rosberg als auch Neuzugang Lewis Hamilton zur Vorsicht.

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Beim letzten Test flog der F1 W04 allen davon - was passiert in Melbourne? Zoom Download

"Ich freue mich schon sehr auf die neue Saison", sagt Rosberg weniger als 24 Stunden vor Beginn des ersten Freien Trainings im Albert Park von Melbourne und hält fest: "Wir haben uns bei den Testfahrten richtig ins Zeug gelegt. Für uns kommt es in diesem Jahr darauf an, voran zu kommen. Schon bald wollen wir die Allerbesten da draußen sein."

Wie schnell ein solcher Schritt erfolgen kann, bleibt angesichts von Rang fünf in der Konstrukteurswertung 2012 und einem nahezu unverändert gebliebenen technischen Reglement abzuwarten. So gibt sich aus Rosberg vorsichtig: "Ich bin überzeugt, dass wir in diesem Jahr den nächsten Schritt machen können. Wir hatten einen guten Winter, aber wir dürfen nicht den Fehler machen, die Rundenzeiten irgendwie zu deuten."

Rosberg erinnert an das vergangene Jahr

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Nico Rosberg hat den enttäuschenden Saisonstart 2012 im Hinterkopf Zoom Download

"Wir dürfen nicht vergessen, dass wir auch im vergangenen Jahr die Bestzeit bei den Wintertests fuhren. Wir sind also gewarnt, doch in bin optimistisch, dass wir besser abschneiden können als im Vorjahr - speziell was die Konstanz betrifft. Wir hatten im vergangenen Jahr hin und wieder das absolut schnellste Auto, zum Beispiel in Schanghai oder in Monaco. Jetzt müssen wir sicherstellen, dass wir über die gesamte Saison hinweg konstanter sind", so der Deutsche, der im April 2012 beim Grand Prix von China in Schanghai seinen ersten und bisher einzigen Grand-Prix-Sieg einfuhr.

Der Optimismus, dass es bei Mercedes in diesem Jahr endlich vorangehen kann, ist allerdings auch bei Rosbergs neuem Teamkollegen, Ex-McLaren-Pilot Hamilton, zu spüren. "Wir hatten einen guten Winter", analysiert der Brite, der lediglich Anfang Februar in Jerez de la Frontera von einem streikenden Getriebe gebremst wurde: "Die ersten beiden Testtage waren ein bisschen verzwickt, doch insgesamt lief es sehr gut."

"Es war das erste Mal überhaupt, dass ich bei einem Test mehr als 140 Runden abspulte", spricht Hamilton seinen zweiten Einsatztag in Jerez an und hält fest: "Jeder im Team hat unglaublich hart gearbeitet. Ich versuche natürlich, mich so schnell wie möglich ins Team einzuleben und so viel wie möglich zu lernen. Ich will jede Sekunde mit den Ingenieuren nutzen."

Hamilton fühlt sich bereit

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Lewis Hamilton steht vor seiner ersten Saison als Mercedes-Pilot Zoom Download

In Anspielung auf die beiden Testwochen in Barcelona gibt Hamilton zu Protokoll: "Wir haben an den letzten Testtagen nicht sehr viele neue Teile ans Auto geschraubt, doch es ging deutlich voran. Für mich ging es während der ersten Tage einfach darum, das Auto zu verstehen und zu optimieren. Es war schön zu sehen, dass wir stetig Fortschritte gemacht haben. Tatsächlich war der letzte Tag der beste, den wir im gesamten Testzeitraum erlebten."

"Insgesamt war es ein positiver Winter", meint Hamilton und stimmt Teamkollege Rosberg dahingehend zu, dass man die Rundenzeiten nicht überbewerten dürfe. "Wie Nico schon sagte: Mercedes lag auch im vergangenen Jahr im Winter an der Spitze, doch beim ersten Rennen sah es anders aus. Das könnte auch diesmal wieder passieren. Wir hoffen natürlich, dass es nicht so kommt, aber wer weiß das schon? Wir sind jedenfalls bereit, was auch immer da kommen mag."

Was die generelle Vorbereitung betrifft, so unterscheidet sich diese im Falle Hamilton trotz des Teamwechsels von McLaren zu Mercedes nicht von den vergangenen Jahren, wie er betont: "Unterm Strich geht es darum, mich in die beste Form zu bringen, um gewinnen zu können. Ich fühle mich wohl und fühle mich fit - sowohl mental als auch körperlich."

Zurückhaltung bei Ross Brawn

Mercedes-Teamchef Ross Brawn zieht nach den zwölf Testtagen in Spanien ebenfalls ein überwiegend positives Fazit, gibt sich aber betont zurückhaltend: "Nach den Problemen an den ersten beiden Tagen gab es keine weiteren Zwischenfälle. Unterm Strich haben wir aufgrund der Getriebeprobleme eineinhalb Tage verloren. Die Schwierigkeiten kamen aber aus einem anderen Bereich, nicht vom Getriebe direkt. Anschließend traten lediglich Kleinigkeiten auf. Diese sind aber bei einem neuen Auto völlig normal. Die Autos sind heutzutage derart vollgepackt, dass eine Abweichung von fünf Millimetern sofort Auswirkungen auf die danebenliegenden Bauteile hat."

"Was die Kühlkapazität des Autos betrifft, haben wir noch kein klares Bild", räumt Brawn ein und erklärt: "Bei den Testfahrten herrschten niedrige Temperaturen. Wir müssen abwarten, wie sich die Dinge darstellen, wenn wir in wärmere Gefilde kommen. Grundsätzlich liefen die Testfahrten aber sehr gut. Schon am dritten Tag gehörten wir zu den Teams mit der größten Laufleistung. Wie Lewis schon sagte, spulte er 140 Runden ab. Das war kein einfaches Herumrollen, sondern echte Arbeit. Wir fuhren Longruns und eruierten Veränderungen am Auto. Wir sind uns aber im Klaren darüber, dass schon die kleinste Kleinigkeit im Rennen dazu führen kann, dass das Auto stehenbleibt."

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