• 07. Februar 2013 · 15:03 Uhr

Hülkenberg: "Aggressiv sein und innovativ denken"

Der Deutsche Nico Hülkenberg ist vom aggressiven Sauber-Design überzeugt - Podestplätze und der erste Sieg sind sein ganz großer Traum

(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg hat seine ersten beiden Testtage mit dem neuen Sauber C32 in Jerez absolviert. Seine ersten Eindrücke über das neue Auto waren positiv. Neben Weltmeister Sebastian Vettel und Nico Rosberg ist er in diesem Jahr der dritte Deutsche in der Formel 1. Im Gegensatz zu seinen beiden Landsleuten sind die Voraussetzungen für Hülkenberg anders. Vettel sitzt im Spitzenteam Red Bull und peilt seinen vierten WM-Titel an. Rosberg hat Mercedes im Rücken. Hülkenberg ist nach Williams und Force India zu den Schweizern gewechselt.

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Sauber ist schon das dritte Formel-1-Team von Nico Hülkenberg Zoom Download

Im Vergleich zu Mercedes und Red Bull ist Sauber klein. Es gibt auch keine Stardesigner wie Adrian Newey oder Bob Bell, doch die Technikmannschaft um Chefdesigner Matt Morris hat ein interessantes Auto auf die Beine gestellt. Speziell die eng geschnittenen Seitenkästen stechen ins Auge. Die Spitzenteams sind nicht auf so eine extreme Lösung gekommen. "Es ist innovativ und aggressiv, mal was Neues", sagt Hülkenberg gegenüber der 'dpa' über das Design des C32.

"Auf jeden Fall ist es ein Eyecatcher, kein anderer hat das in diesem Maße. Ich persönlich find's gut. Man muss aggressiv sein und innovativ denken, um in der Formel 1 einen Schritt weiter nach vorne machen zu können. Bisher gab's mit den Seitenkästen auch keine Probleme. Wie gut das letztendlich ist, wird man sehen. Fakt ist aber: Ein Teil am Auto entscheidet nicht über Sieg oder Niederlage. Das ganze Paket muss stimmen, die schmalen Seitenkästen sind nur ein Teil davon."


Fotos: Nico Hülkenberg, Testfahrten in Jerez


Das Sauber-Team pflegt ein eigenes Image. Starallüren sucht man vergeblich. Hülkenberg war in der Vergangenheit britische Teams gewohnt, doch er hat sich schnell in der Schweiz eingelebt. "Ich bin ein relativ offener Mensch und habe dadurch, denke ich, auch einen guten Draht zu den Teams, zumindest zu den Leuten, die am engsten von den Ingenieuren und Mechanikern um mich herum sind. Daher fällt es mir auch nicht so schwer, mich einzuleben."

"Das geht nicht von Heute auf Morgen, das braucht schon ein paar Tage und auch mal einen Erfolg oder ein Rennwochenende zusammen. Da lernt man sich anders kennen. Menschen beim Test oder am Rennwochenende unter Stress sind zwei Paar Schuhe." Obwohl Hülkenberg neu bei Sauber ist, verfügt er über mehr Erfahrung als sein Teamkollege Esteban Gutierrez, der vor seinem Debüt in der Königsklasse steht. Dadurch schlüpft der Deutsche in die Rolle des Teamleaders. Großes Aufheben macht er allerdings nicht darum.

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Der Sauber C32 besticht durch einige interessante Detaillösungen Zoom Download

"Ich sehe das entspannt", meint der 25-Jährige. "Es ist, wie es ist. Wir sind beide hier, um gute Arbeit abzuliefern, um für uns selbst erfolgreich sein, aber auch um das Team nach vorne zu bringen." Hülkenberg hat nur einen Einjahresvertrag unterschrieben, um sich die Option für einen Wechsel zu einem der Topteams offenzuhalten. "Rennfahrer sind Einzelsportler. Wir haben zwar unser Team um uns herum, aber wenn's auf der Strecke darauf ankommt, sind wir im Auto alleine. Vom Grundcharakter her sind wir alle irgendwo Egomanen", stellt er gegenüber der 'dpa' klar.

Das Sauber-Team schaffte im Vorjahr viermal den Sprung auf das Podest. Hülkenberg wartet noch auf seinen ersten Podestplatz. Beim Saisonfinale in Brasilien 2012 setzte er sich mit einigen Führungsrunden in Szene. Die Zielsetzung für die kommende Saison ist klar: "Der ganz große Erfolg wäre natürlich ein Sieg, ein Podiumsplatz. Das wäre ein Traum von mir, und das Team hätte sicher auch nichts dagegen. Wie realistisch das ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt schwer zu sagen. Sauber hatte letztes Jahr ein starkes Paket, darauf haben sie aufgebaut. Das sind die Fakten. Aber das ist kein Freifahrtsschein, dass das jetzt wieder erreicht wird."

Sauber zählte im Vorjahr zu den Überraschungen. Nicht nur aufgrund der Erfolge, sondern auch weil sie das Entwicklungstempo über die Saison halten konnten. Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger ist von der Schweizer Truppe überzeugt. "Sauber hat im vergangenen Jahr einen sehr guten Job gemacht. Sie hatten ein hervorragendes Auto, waren sehr reifenschonend", lobt der Österreicher bei 'ServusTV'.

Dennoch erkannte er Einschränkungen: "Die Fahrerpaarung war sicherlich nicht das Optimum, trotzdem waren sie einige Mals vorne dabei", übt Berger leise Kritik an Sergio Perez und Kamui Kobayashi. "Als Team haben sie eine sehr gute Figur abgegeben. Wenn sie in der Lage sind, das technisch noch einmal zu wiederholen... Mit Nico Hülkenberg haben sie jetzt einen ziemlich starken Fahrer im Auto. Fahrerseitig haben sie sich sicherlich verstärkt", ist Berger überzeugt.

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