Hembery rechnet mit drei Prozent mehr Grip
Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery erklärt Ursache und Wirkung der 2013er-Reifen und kündigt andere Kombinationen der Mischungen bei einzelnen Rennen an
(Motorsport-Total.com) - In Mailand wurde am Mittwoch die 2013er-Generation der Formel-1-Reifen vorgestellt. Neben einer farblichen Änderung - der Hard-Reifen kommt jetzt mit orangefarbener statt wie bisher mit silberner Markierung daher - verspricht Pirelli hinsichtlich der diesjährigen Slicks eine kürzere Aufwärmphase und höheren Abrieb. Mit nur einem Boxenstopp dürfte in der neuen Saison kaum ein Fahrer über die Renndistanz kommen.
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Paul Hembery und Pirelli wollen die Teams auch in der neuen Saison überraschen Zoom Download
Auf dem Papier spielen die neuen Reifen-Charakteristika Fahrern wie Kimi Räikkönen oder Jenson Button in die Karten. Bei Pirelli gibt man sich diesbezüglich aber noch bedeckt. "Das hängt vor allem auch vom Auto ab", meint Paul Hembery und erklärt in Bezug auf die neuen Pneus, die eine um drei Prozent größere Auflagefläche als die 2012er-Slicks aufweisen: "Wir wollten die Traktion in Kurvenmitte verbessern."
Daraus schließt Hembery, dass "auch das Griplevel um rund drei Prozent ansteigt". In diesem Zusammenhang führt der Motorsportchef von Pirelli an, dass dieser Punkt bereits seit den ersten Abu-Dhabi-Testfahrten im November 2010 auf der Agenda stand. Nach zwei Jahren intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit sind die neuen Reifen nun bereit für den Ernstfall.
Neben den Nachbesserungen bei den einzelnen Mischungen wird Pirelli die Teams in diesem Jahr mit neuen Kombinationen beim einen oder anderen Rennen überraschen. "Ich kann mir gut vorstellen, dass wir beispielsweise Medium und Soft anbieten, wo wir im vergangenen Jahr noch Medium und Hard dabei hatten", sagt Hembery.
Der Brite will diese Aussage aber nicht als allgemeingültig verstanden wissen. Wie schon in den vergangenen beiden Jahren wird Pirelli von Fall zu Fall entscheiden, welche zwei Mischungen für einen Grand Prix ausgewählt werden und dies bereits Wochen im Vorfeld kommunizieren.
Wenn man bedenkt, dass die Saison 2012 nicht zuletzt dank der Pirelli-Reifen bei den ersten sieben Rennen sieben verschiedene Sieger hervorbrachte, stellt sich natürlich die Frage, ob es anno 2013 mit den neuen Reifen eine ähnliche Abwechslung geben wird.
Hembery will sich diesbezüglich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. "Es wird schwierig werden, die vergangene Saison zu toppen", meint er und verweist auf die Stabilität der technischen Regeln. Anders als vor Jahresfrist müssen sich die Teams in diesem Winter nicht mit tiefgreifenden Verboten (Stichwort angeblasener Diffusor) herumschlagen.