• 16. Januar 2013 · 13:25 Uhr

2014: Endlich wieder Ritt auf der Kanonenkugel?

"Autos mit mehr Leistung als Grip, wenn sie aus den Kurven herausbeschleunigen": Mercedes-Motorenchef Andy Cowell erwartet ab 2014 wieder mehr Quersteher

(Motorsport-Total.com) - Seit der Saison 2007 sind die aktuellen 2,4-Liter-V8-Saugmotoren in der Formel 1 homologiert, Veränderungen sind grundsätzlich nur noch zur Verbesserung der Zuverlässigkeit gestattet - mit wenigen Ausnahmen. Und die FIA achtet sogar darauf, dass es zwischen den einzelnen Herstellern keine allzu große Streuung gibt - als Renault ins Hintertreffen geriet, wurde den Franzosen vor der Saison 2010 gestattet, die Homologierung kurzzeitig aufzuheben und am Motor nachzubessern. Kurzum: Der Motor war kein entscheidendes Leistungskriterium mehr.

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Andy Cowell ist seit Dezember neuer Chef bei Mercedes in Brixworth Zoom Download

Das soll sich mit Einführung der neuen 1,6-Liter-V6-Turbos samt ERS-Hybridsystemen ab 2014 ändern. "Wir holen den Motor wieder zurück in den Motorsport", erklärt Andy Cowell, Geschäftsführer der Mercedes-Motorendivision in Brixworth. "In welchem Ausmaß, das werden wir erst 2014 erfahren, aber der Einfluss des Motors wird definitiv größer." Oder besser gesagt der Einfluss der Antriebseinheit, denn die Bezeichnung "Motor" hat die FIA aus ihrem Reglement-Wortschatz gestrichen.

Durch die Umstellung von Sauger auf Turbo und vor allem die drehmomentfreudige Hybridtechnologie, die eine elektrische Zusatzleistung von 163 PS für 33,3 Sekunden pro Runde bedeutet, kommt in Zukunft wesentlich mehr Leistung auf die Hinterräder, als das momentan der Fall ist. Mercedes demonstrierte dies am Freitag im Rahmen einer Präsentationsveranstaltung in Brixworth mit einer Folie, auf der ein querstehendes Auto zu sehen war.

Die Formel 1 soll wieder zu einem Ritt auf der Kanonenkugel werden, fast wie zuletzt in der V10-Ära, in der Ingenieure wie auch Fahrer damit zu kämpfen hatten, die Motorleistung ohne durchdrehende Räder auf den Boden zu bekommen. Gleichzeitig werden Lewis Hamilton und Co. aber noch mehr darauf achten müssen, sich ihre Sonntagnachmittage einzuteilen, denn pro Rennen dürfen maximal 100 Kilogramm (rund 140 Liter) Benzin verbraucht werden (derzeit unlimitiert).

"Das Rennfahren wird eine neue Qualität erhalten", zeigt sich Cowell überzeugt. "Es geht in Richtung einer Fahrer-Formel, um das Meiste aus dem Auto und der zur Verfügung stehenden Benzinenergie herauszuholen. Die Motoren werden auch mehr Drehmoment generieren, vor allem am Kurvenausgang. Autos mit mehr Leistung als Grip, wenn sie aus den Kurven herausbeschleunigen - das ist etwas, worauf wir uns alle freuen können! Und die Formel 1 wird wieder absolute Spitzentechnologie, was sich die Fans letztendlich wünschen."

Ritt auf der Kanonenkugel also beim Herausbeschleunigen aus den Kurven, gleichzeitig aber auch Haushalten mit den Energiereserven - die Formel 1 bekommt rund um die neuen Motoren ab 2014 ein neues Gesicht. "Die schnellste Strategie für das Rennen wird ganz anders sein als die schnellste Strategie für eine schnelle Runde", prognostiziert Cowell. "Es wird eine Meisterschaft der denkenden Fahrer werden, wie man das Meiste aus dem Auto und der verfügbaren Energie herausholen kann."

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