• 03. Oktober 2012 · 15:42 Uhr

Der Routinier in Perez: Abgeklärt, bescheiden, dankbar

Gegen Luca di Montezemolo hegt der Mexikaner keinen Groll, ein Rockstar will er nicht sein und Sauber zum Abschied den ersten Grand-Prix-Sieg schenken

(Motorsport-Total.com) - Große Talente sind bei McLaren in der Vergangenheit zu großen Stars geworden. Für Martin Whitmarsh spricht nichts dagegen, dass sich Geschichte im Fall Sergio Perez wiederholt - und das schneller, als so mancher Kritiker glaubt: "Sollten wir ein Auto bauen, das gut genug ist, sehe ich keinen Grund, warum wir in Australien nicht um den Sieg kämpfen sollten", blickt der Teamchef auf den Start der Saison 2013 voraus. "Ich denke nicht, dass er sich selbst als Azubi sieht. Er wird schnell lernen."

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Sucht Rat und Rückhalt im Kreise der Familie: Sergio Perez Zoom Download

Steht der Mexikaner in seinem ersten Jahr in einem Spitzenteam also nicht vor der Gesellen-, sondern schon vor der Meisterprüfung? Mit dem Druck umzugehen, fällt ihm nicht leicht, wie er dem 'Blick' verrät: "Es ist oft eine schwierige Situation. Doch mit der Familie und den Freunden im Rücken habe ich eine große Hilfe. So kann ich vor allem emotional stabil bleiben", erklärt der 22-Jährige und will fokussiert bleiben: "Du darfst einfach deine Ziele nie aus den Augen verlieren."

Keine Starallüren bei Perez

Eine Einstellung, die sein neuer Chef an ihm schätzt: "Er ist ein sehr intelligenter Fahrer und ein bescheidener Mensch. Wir glauben, er hat noch mehr Potenzial, als er bisher gezeigt hat" lobt Whitmarsh, nicht zuletzt auch aufgrund von Aussagen wie dieser: "Ich bin ein Rennfahrer, der von Titeln träumt und diese auch gewinnen will. Ich möchte kein Rockstar oder Superstar sein. Es ist nett, wenn dich die Leute mögen, dich auf der Straße erkennen. Mehr nicht", gibt sich Perez zurückhaltend.

Und er bleibt ein Mann der leisen Töne - auch dann, wenn er einstecken muss. Dass Ferrari-Chef Luca di Montezemolo eine deutliche Absage erteilte, nimmt Perez dem Mann mit dem blauen Sakko nicht übel: "Ich respektiere seine Meinung über die fehlende Erfahrung. Aber ich bin erst im zweiten Formel-1-Jahr. Und McLaren hat eben jetzt schon Vertrauen in mich", sagt er über die Kritik di Montezemolos und kann sich einen feinen Seitenhieb nicht verkneifen: "Dafür danke ich dem besten Formel-1-Team der Welt - und vor allem Gott."

Dank geht an Sauber

Im Vertragspoker seinen Namen immer wieder in den verschiedensten Zusammenhängen zu lesen, konnte Perez ausblenden: "Meine Position war immer die gleiche. Wenn du ein gutes Resultat hast, dann jubeln sie dich hoch. Wenn du auf den hinteren Positionen ins Ziel kommst, hörten die Gerüchte sofort wieder auf", erklärt er. "Jetzt ist dieses Spiel vorbei", meint Perez mit einiger Erleichterung. Allerdings scheinen Spekulationen um andere Piloten bei McLaren Substanz gehabt zu haben.

"Wir haben eine Reihe von Optionen in Erwägung gezogen", meint Whitmarsh auf Paul di Resta und Nico Hülkenberg angesprochen, streicht aber lieber die Leistungen Perez' heraus: "Er fuhr einige gigantische Podiumsplätze in dieser Saison heraus." Und zwar im Sauber. Also bei der Truppe, die ihn überhaupt erst in die Formel 1 geholt hat. "Ich werde nie vergessen, was dieses tolle Team für mich getan hat. Ohne Sauber wäre ich nie so schnell nach oben gekommen", zeigt sich Perez dankbar.

Perez will noch im Sauber siegen

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Im Sauber konnte sich Perez für ein Spitzenteam empfehlen Zoom Download

Und bis das letzte Rennen beendet ist, will der zukünftige McLaren-Star in einem weißen Auto alles geben - einem, mit dem er sehr zufrieden ist: "Das ist eine Kombination aus Abtrieb und den Hochgeschwindigkeits-Kurven", erklärt er die Stärke des C31 und formuliert ein ehrgeiziges Ziel: "In den langsamen Kurven und auf den Geraden könnten wir noch etwas Tempo gebrauchen. Mein Ziel ist es, 2012 noch einen Grand-Prix-Sieg herauszufahren. Das hätte Sauber verdient."

In Malaysia wäre es fast soweit gewesen. Doch das ist für Perez, der einen Fahrfehler beging und den in Führung liegenden Fernando Alonso nicht mehr attackieren konnte, längst verarbeitet: "Es war ja mein erster Podestplatz. Und darauf bin ich stolz, auch wenn ich vielleicht hätte gewinnen können. Ich schaue in meiner Karriere nicht gerne zurück." Wieso sollte er auch, wenn noch so viel vor ihm liegt?

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