Schumacher kritisiert die Reifen, Pirelli kontert sofort
Mercedes-Fahrer Michael Schumacher stellte in Bahrain die aktuelle Reifensituation in der Formel 1 in Frage, worauf Pirelli mit Verwunderung reagiert
(Motorsport-Total.com) - Ist der Einfluss der Reifen auf die Gesamtleistung zu groß? Diese Frage stellte Michael Schumacher nach dem Großen Preis von Bahrain in den Raum. Der siebenmalige Weltmeister hat offenbar den Eindruck, dass die Pneus von Formel-1-Lieferant Pirelli zu sehr nachlassen, sodass auf der Strecke kein konstantes Fahren möglich ist. Und Schumacher hält nicht mit seiner Kritik hinter dem Berg.
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Michael Schumacher und die Reifen: Da ist jemand nicht besonders zufrieden ... Zoom Download
"Man darf sich die Frage stellen, ob die Reifen eine so wichtige Rolle spielen sollten oder ob man nicht lieber Reifen haben sollte, die jedem erlauben, gleichmäßig seine Leistung abzurufen", sagt der 43-Jährige gegenüber 'RTL' und erläutert seinen Standpunkt: "Teilweise fahren wir mit 60 oder 70 Prozent durch die Kurven. Sobald du ein bisschen schneller fährst, fliegen die Reifen von der Felge."
Der Rekordchampion äußert seinen Unmut
"Nach wenigen Runden hast du nichts mehr. Das finde ich nicht ganz so passend", meint "Schumi" und wird bei der 'BBC' noch etwas deutlicher: "Was mir nicht gefällt, ist hauptsächlich, dass du unter deinem und dem Limit des Autos fahren musst, um die Reifen am Leben zu erhalten." Die Formel 1 biete auf diese Weise ein Spektakel, das nicht weiter spektakulär sei, erläutert der Rekordchampion.
Analyse mit Motorsport-Total.com-Redakteur Stefan Ziegler
"Wenn nur ein Auto solche Probleme hätte, dann könnte man natürlich sagen, das ist unser Bier. Das betrifft aber tatsächlich alle, bis auf vielleicht ein oder zwei Ausnahmen", erklärt der Mercedes-Fahrer. "Und wenn 80 Prozent des Starterfeldes ein solches Problem haben, dann sollte der Reifenlieferant möglicherweise darüber nachdenken." Dieser reagiert prompt - und mit ein bisschen Verwunderung.
Ist Schumacher nur ein Einzelfall?
"Ich bin enttäuscht darüber, solche Kommentare von einem so erfahrenen Piloten zu hören", sagt Pirelli-Motorsport-Direktor Paul Hembery gegenüber 'Autosport'. "Andere haben einfach ihre Arbeit gemacht und brachten die Reifen zum Arbeiten. Bei den Wintertests hatte er noch gesagt, dass er sehr zufrieden sei mit den Reifen. Jetzt scheint Michael seine Meinung geändert zu haben."
Der britische Rennfahrer stößt damit ins gleiche Horn wie Hembery: "Andere Leute haben an diesem Wochenende ja gute Arbeit geleistet. Für uns war es schlecht, denn wir hatten viel mehr erwartet. Wir verstehen die Reifen aber einfach noch nicht so gut", erklärt Button. Vielleicht können die Testfahrten in Mugello für Abhilfe sorgen. Vor dem nächsten Rennen besteht also Gelegenheit zum Experimentieren.