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Massa: "Natürlich stehe ich unter Druck"
Felipe Massa weiß, dass die Formel-1-Saison 2012 für ihn entscheidend sein wird und ist fest entschlossen, wieder an alte Erfolge anzuknüpfen
(Motorsport-Total.com) - Eine entspannte Saisonvorbereitung sieht anders aus: Schon bevor die ersten Meter des Formel-1-Jahres 2012 gefahren sind, steht Felipe Massa unter besonderer Beobachtung. In den vergangenen Wochen und Monaten mussten die Ferrari-Verantwortlichen ein ums andere Mal Gerüchte über eine vorzeitige Ablösung des Brasilianers dementieren. Zugleich haben seine Vorgesetzten jedoch hohe Erwartungen an den 30-Jährigen. So sprach Teamchef Stefano Domenicali von einem wichtigen Jahr für Massa, für Ferrari-Boss Luca di Montezemolo ist es gar das entschiedene Jahr.
© Ferrari
Felipe Massa steht unter Zugzwang: Die Saison 2012 muss besser werden als 2011 Zoom Download
Unumstritten ist, dass Massas Karriere seit seinem Unfall in Ungarn 2009 einen Knick gemacht hat. Fuhr er 2008 noch buchstäblich bis zur letzten Sekunde um die Weltmeisterschaft, konnte er in den vergangenen beiden Jahren nicht mehr an diese Leistungen anknüpfen und stand klar im Schatten seines Teamkollegen Fernando Alonso. 2011 blieb Massa dann vor allem wegen mehrerer Kollisionen mit Lewis Hamilton in Erinnerung, in den Rennen kam er nicht über einen fünften Platz hinaus - zu wenig für ein Team wie Ferrari, welches im vergangenen Jahr allerdings auch nur selten siegfähig war.
Team und Fahrer müssen sich steigern
Dazu gehört laut Massa auch das nötige Rennglück, welches ihm seiner Ansicht nach im vergangenen Jahr nicht immer hold war. "Ich hoffe auf eine Saison, in der die Zeichen nicht wieder ständig gegen mich stehen. Im vergangenen Jahr startete ich oft gut in die Rennen und stand am Schluss mit deutlich weniger Punkten, da als ich verdient gehabt hätte", beklagt der Brasilianer. Dennoch ist er weit davon entfernt, zu resignieren: "Ich bin sehr zuversichtlich und habe jede Menge Motivation und Antrieb."
Unter Druck zu stehen, sei bei einem Team mit den Ansprüchen von Ferrari jedoch normal, allerdings ist dieser Druck für Massa eine positiver: "Der Druck, um die Weltmeisterschaft zu fahren, ist aber immer besser als der Druck, zur Spitze vordringen zu müssen. Mein Ziel ist es, so wettbewerbsfähig wie möglich zu sein, so viele Rennen wie möglich zu gewinnen und um die Weltmeisterschaft zu kämpfen, so wie ich es in der Vergangenheit bereits mehrfach bewiesen habe."
Rennsiege sind das Ziel
Eine konkrete Vorgabe, welche Ergebnisse er liefern müsse, hat ihm Ferrari angeblich nicht gemacht: "Nein, niemand hat irgendetwas verlangt", stellt Massa klar. Allerdings würden für ein Team wie Ferrari nur Siege zählen, daher lautet sein persönliches Ziel: "Das Wichtigste ist, wieder auf die Siegerstraße zurückzukehren. Ich möchte Rennen gewinnen, vom Anfang bis zum Ende der Saison eine perfekte Leistung bringen. Das will ich - für mich. Aber auch für das Team."
Der Brasilianer erinnert zugleich daran, dass er dafür auch das passende Arbeitsgerät braucht: "Wir benötigen alles - ein perfektes Auto, das im Qualifying funktioniert, dann gibt es die Aerodynamik, das Reifen-Problem, der Abtrieb muss perfekt passen. Und dann gibt es für jeden einzelnen Fahrer die persönliche Komponente. Wir alle müssen zusammenarbeiten, um perfekt zu sein - in jedem Bereich. Jedes Detail muss passen. Wir leben in einer Welt, in der Details extrem wichtig sind. Details geben den Ausschlag über Zehntelsekunden, die im Rennen entscheidend sind."
Erste Saisonhälfte ist entscheidend
Entscheidend ist für Massa, gut in die Saison zu starten, und von Beginn an um gute Ergebnisse fahren zu können. Eine Durststrecke könne man sich in der Weltmeisterschaft nicht erlauben: "Wenn man fünf oder sechs Rennen lang nicht die erwünschten Ergebnisse bringt und viele Punkte verliert, dann wird es natürlich schwierig, sich davon bis zum Ende der Weltmeisterschaft zu erholen." Daher will er vor allem in den ersten Rennen durch gute Leistungen überzeugen und so den auf ihm lastenden Druck abbauen.
"Was mich und meine Zukunft angeht, ist die erste Hälfte der Weltmeisterschaft bis zirka Saisonmitte mit Sicherheit wichtiger als der zweite Teil. Das ist wahr. Das ist nichts Neues. Der erste Teil ist wichtiger, das ist ganz klar der Fall. Es gibt Teams, die bis zum letzten Tag vor dem Saisonstart auf Geld warten und ein Cockpit frei haben, aber die konkurrenzfähigen Teams entscheiden schon früher, was sie für die kommende Saison planen. Daher ist die erste Hälfte wichtig", sagt Massa.