• 12. September 2010 · 11:14 Uhr

Cosworth hofft auf weitere Kunden

Cosworth hat seinen Platz in der Formel 1 nach drei Jahren Pause schnell wieder gefunden: Kapazitäten wären frei, neue Partner willkommen

(Motorsport-Total.com) - Die FIA hat Cosworth Mitte des vergangenen Jahres die Steigbügel gehalten, als die Briten nach einer erfolgreichen Ausschreibung vor der Rückkehr in die Formel 1 standen. Um sich mehr Unabhängigkeit von Herstellern zu verschaffen, war die FIA auf der Suche nach einem unabhängigen Motorenlieferanten, der für den Fall der Fälle einspringen könnte. Zum damaligen Zeitpunkt drohte die Teamvereinigung FOTA noch mit einer Abspaltung.

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Die Cosworth-Trucks sind wieder Dauergast im Formel-1-Fahrerlager Zoom Download

Man empfing Cosworth bei der Rückkehr nicht nur mit offenen Armen, sondern der Automobil-Weltverband sorgte sogar dafür, dass die Briten halbwegs kostendeckend arbeiten können. Den neuen Teams wurde es zur Auflage gemacht, den CA2010 zu benutzen. Das kam nicht überall gut an, sogar die Wettbewerbskommission der EU schaute genauer hin. Aber das ist alles Schnee von gestern.

Mittlerweile stellt sich Cosworth als ganz normaler Wettbewerber auf der großen Bühne dar. Mit Lotus, Virgin und HRT hat man unerfahrene Teams als Partner, die Zusammenarbeit mit Williams ist in der Entwicklung der Triebwerke Gold wert. "Wir sind mit Williams genau dort, wo wir uns sehen wollten. Der nächste Schritt muss auf das Podest sein", sagt Cosworth-Geschäftsführer Tim Routsis stolz. Die Partnerschaft mit dem britischen Traditionsteam macht deutlich, dass der CA2010 konkurrenzfähig ist.

Allerdings sind offenbar nicht alle Partner rundherum glücklich. Seitens Lotus lobt man zwar immer wieder die intensive Zusammenarbeit mit dem Triebwerkshersteller, aber dennoch plant man ab 2011 offenbar mit Renault-Motoren. Cosworth könnte einen Partner verlieren. Und nicht nur das: Auch über der Zukunft von HRT und Virgin stehen angeblich Fragezeichen.

"Neue Teams sind ein Business mit hohem Risiko", sagt Routsis und verneint die möglichen Schwierigkeiten nicht. "Wir haben deswegen keinerlei Exklusivvereinbarungen getroffen. Wir können jederzeit jedes Team ausrüsten und würden sogar sofort einen Großteil des Starterfeldes ausstatten können." Genau das hatte die FIA in der Ausschreibung zur Bedingung gemacht. Cosworth hat die Kapazitäten, notfalls als Alleinausrüster einzuspringen.

"Man hat schon oft gesehen, dass das zweite Jahr extrem schwierig ist", meint Routsis mit Blick auf HRT und Virgin. "Die neuen Teams müssen die technischen Strukturen aufbauen, sodass deren Fortschritt in der Formel-1-Hackordnung gewährleistet wird. Noch wichtiger ist es natürlich, dass sie die Finanzen in den Griff bekommen. Die Zeit wird es zeigen." Cosworth will sich jedoch nicht auf die neuen Teams allein verlassen.

"Es wäre schön, einen weiteren Kunden zu haben."Tim Routsis
"Es wäre schön, einen weiteren Kunden zu haben", gibt der Cosworth-Geschäftsführer zu. Die Chance hätte sich fast mit Villeneuve/Durango oder Epsilon Euskadi ergeben, doch die FIA wollte den 13. Startplatz für 2011 nicht vergeben. "Wir hatten Gespräche mit Leuten, die in die Formel 1 einsteigen wollten. Mit unseren Kapazitäten könnten wir locker ein, zwei oder sogar drei weitere Teams beliefern. Leider hat sich bisher nicht die Möglichkeit ergeben."

Routsis will nicht preisgeben, wie viele Partner Cosworth braucht, um das Formel-1-Geschäft rentabel gestalten zu können. Sicher ist aber, dass man in den kommenden Jahren weitere Schritte nach vorne machen möchte. Ein Vertrag mit einem erfolgreichen Topteam könnte helfen. Mit Red Bull, die mit Renault nicht glücklich zu sein scheinen, hatte man erste Diskussionen.

"Es gab sogar Gespräche, das stimmt", gibt Routsis zu. "Tatsache ist, dass es uns in unserer Entwicklung natürlich helfen würde, wenn wir eines der vier Topteams beliefern könnten." Der Cosworth-Geschäftsführer sieht sich aber nicht unter Druck: "Als wir 2006 in der Formel 1 waren, da machte der Motorsport einen erheblichen Teil unseres Geschäfts aus. Seither hat sich die Firma aber dahingehend verändert, sodass Motorsport nun nur noch ein verhältnismäßig kleiner Teil ist."

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