• 30. Oktober 2012 · 15:16 Uhr

Allison: "Coanda-Auspuff frisst Leistung"

Lotus-Technikchef James Allison über die Bemühungen um mehr Topspeed und das schwierige Experiment Doppel-DRS: Renneinsatz unwahrscheinlich

(Motorsport-Total.com) - Lotus hat nach starken Leistungen in den ersten zwei Dritteln der Saison zuletzt einige Federn gelassen. Das Team verzettelte sich womöglich bei der Entwicklung eines neuen Auspuffsystems und eines Doppel-DRS, das bis heute nicht recht funktionieren mag. Technikchef James Allison erklärt im Interview, wie man in den kommenden Rennen wieder aufholen will und welche Schritte man mit dem innovativen DRS in den kommenden Wochen plant.

Foto zur News: Allison: "Coanda-Auspuff frisst Leistung"

Der Coanda-Auspuff am Lotus ist in Sachen Leistung noch nicht optimiert Zoom Download

Frage: "James, das Team litt offenbar in den vergangenen Rennen unter zu geringem Tospeed, oder?"

James Allison: "Es ist nicht der Topspeed an sich. Den können wir allein über den Heckflügel dorthin bringen, wo wir ihn haben wollen. Unser Problem ist, dass wir Leistung zurückgewinnen müssen. Unsere erste Version des Coanda-Auspuffs frisst ziemlich viel Leistung. Mit Hilfe von Renault erwarten wir, dass wir schon beim kommenden Rennen in Abu Dhabi ein Drittel dieses Verlustes wieder wettmachen können. Bis zum Ende der Saison wollen wir den Verlust auf die Hälfte reduziert haben."

Frage: "Wird der Lotus E20 gut zur Strecke in Abu Dhabi passen?"

Allison: "Der Yas Marina Circuit hat eine geringe Varianz in Sachen Kurven, denn die meisten sind sehr langsame Ecken. Das war im Jahresverlauf nie unsere Stärke. Dennoch: Die Strecke ist jener von Valencia nicht unähnlich. Dort waren wir recht gut."

Frage: "Wird es für den zweiten Teil dieses Doppelpacks von zwei Rennen hintereinander weitere Updates geben?"

Allison: "Wir planen den Einsatz von veränderten Auspuffrohren, die den zusätzlichen Abtrieb durch den Coanda-Effekt gewährleisten, aber das PS-Manko, das wir mit der ersten Version hatten, etwas minimiert."

Frage: "Was lief im Qualifying in Indien falsch?"

Allison: "Es sah mit Kimi in Q3 eigentlich recht gut aus, mit Romain etwas weniger. Wir hatten erwartet, dass wir auf dem Niveau von Ferrari und Mclaren fahren, aber ein kleiner Schritt in die falsche Richtung beim Setup an Kimis Auto und ein Fahrfehler von Romain haben dafür gesorgt, dass wir weiter hinten starten mussten als erhofft."

Frage: "Wie schätzt du eure Leistung in Indien ein?"

Allison: "Unser Renntempo war stark, beide Piloten beschrieben das Auto als exzellent - das war gut. Leider hing Kimi die meiste Zeit am Heck von Massas Ferrari fest. Wir haben ihn beim Stopp kurz vorbeibekommen, aber dann wurde er in der DRS-Zone wieder überholt. Für einen Konter fehlte uns Power und Tempo."

"Kimi lag wieder hinter Felipe. Er hatte zwar das schnellere Auto, aber er kam nicht am Ferrari vorbei. Es wurde deutlich, dass wir unser Auto im Qualifying nicht dem Speed entsprechend positioniert hatten. Leider war es aufgrund der zurückhaltenden Reifenauswahl nicht möglich, auf diesem Wege vorbeizukommen."

Frage: "Nach dem Grand Prix folgt der Young-Driver-Test in Abu Dhabi. Welche Fortschritte mit dem Doppel-DRS kann es dort geben und was dürfen wir für die folgenden Rennen erwarten?"

Allison: "Unser Plan ist es, das System berechenbarer zu machen, damit wir es im Rennen einsetzen können. Wenn man allerdings bedenkt, welche Schwierigkeiten wir bislang mit dem Doppel-DRS hatten, dann wäre es sehr optimistisch, zu denken, dass wir das System in den noch ausstehenden Rennen einsetzen können."

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