Red Bull kämpft: "Keine besonders komfortable Situation"
Red Bull war am Freitag in Abu Dhabi an Lando Norris dran, hat aber noch ein wenig mit dem Auto zu kämpfen - Helmut Marko: Wir hatten schon schlimmere Freitage
(Motorsport-Total.com) - Möchte Red Bull mit Max Verstappen noch den Titel in der Fahrer-WM gewinnen, dann wird das Team für den Rest des Wochenendes wohl noch etwas finden müssen. Denn WM-Rivale Lando Norris hat das Geschehen am Freitag in Abu Dhabi mit seinen beiden Bestzeiten im Training bestimmt. Aber: Red Bull lag in beiden Sessions knapp dahinter auf Rang zwei.
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Max Verstappen hat noch ein wenig Arbeit vor sich, will er Lando Norris schlagen Zoom Download
Wobei knapp eher auf das erste Training zutrifft, weniger auf das zweite. Dort fehlten dem Niederländer 0,363 Sekunden auf den McLaren-Piloten. "Das, was wir verändert haben, hat nicht das bewirkt, was wir erwartet haben", kommentiert Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko die leicht abfallende Pace im zweiten Training.
Vor allem im kurvenreichen dritten Sektor habe man gegenüber McLaren verloren. Das Problem des RB21: "Das Auto hat deutliche Untersteuerungstendenzen", so Marko. "Etwas, das der Max überhaupt nicht mag."
Verstappen selbst hatte sich während des Trainings wieder einmal über die Balance seines Autos beschwert und spricht von einem "ständigen Kampf" hinter dem Lenkrad. "Aber das ist ja nichts Neues", so sein Kommentar.
Marko: Gab schon schlechtere Freitage
Trotzdem: Generell sei er eigentlich mit dem Auto ganz zufrieden gewesen. "Wir müssen wahrscheinlich einfach ein bisschen schneller werden. Ich denke, wir sind noch nicht schnell genug, aber insgesamt waren wir in einem für uns ganz ordentlichen Fenster hier unterwegs", so der Niederländer.
Laut Marko kommt noch ein höherer Reifenabbau im Vergleich zu McLaren hinzu, der vorne beginnt und sich dann auch auf die Hinterachse auswirkt. Auf die Frage, ob der Rückstand beunruhigend ist, entgegnet er: "Ich würde nicht sagen, dass es beunruhigend ist, aber es ist keine besonders komfortable Situation."
Und dennoch ist man im Lager der Bullen nicht unzufrieden mit dem Training. "Wir hatten schon schlechtere Freitage", weiß Marko. "Und wir haben noch eine weitere Session und hoffentlich gehen wir in die richtige Richtung."
Außerdem hat Red Bull in dieser Saison bewiesen, dass man über Nacht noch einmal einen deutlichen Sprung machen kann. Der wird auch nötig sein, will man Lando Norris noch von der Spitze vertreiben. Der Brite darf an diesem Wochenende nicht auf dem Podium landen, sonst wird er Weltmeister.
"Können nicht dreimal auf Fehler hoffen"
Teamkollege Oscar Piastri hat zwar ebenfalls noch Titelchancen, doch der kam mit Platz elf am Freitag noch nicht so gut zurecht. "Also uns wäre es umgekehrt lieber", gibt Marko zu. "Aber das ist halt nicht so."
Und auch von der Konkurrenz um Ferrari und Mercedes, die Red Bull zwischen sich und Norris braucht, war für den Österreicher am Freitag noch nicht viel zu sehen: "Ich sehe keinen von denen, der schnell genug wäre", räumt er ein. Gleiches gilt für Yuki Tsunoda im zweiten Red Bull, der auf Rang 17 eher auch keine Hilfestellung leisten kann.
Red Bull bleibt daher nur eines: Auf sich schauen und dann hoffen, dass McLaren wie in Las Vegas und Katar patzt. "Aber wir können nicht dreimal auf Fehler hoffen", sagt Marko. "Wir müssen aus eigener Stärke kämpfen."
"Wir müssen schauen, dass wir das Auto hinkriegen. Wenn wir im Qualifying nicht Erster sind, ist es nicht so tragisch. Du kannst hier überholen. Aber das Wichtige ist die Performance im Rennen dann. Und da schaut es momentan auch noch nicht optimal aus."
Doch wie man Red Bull kennt, muss das für den Rest des Wochenendes nicht unbedingt etwas heißen.


