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Sainz: TV-Experten wären die besten Sportkommissare
Williams-Pilot Carlos Sainz erneuert seine Forderung nach permanenten Stewards in der Formel 1 und nennt drei TV-Experten als positive Beispiele
(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz ist überzeugt, dass der Einsatz von zwei oder drei ehemaligen Fahrern im Gremium der Sportkommissare die umstrittenen Fahr-Richtlinien ("Driving Guidelines") in der Formel 1 überflüssig machen könnte. Seine Einschätzung stützt sich dabei auf die Qualität der TV-Analysen zu den jüngsten Vorfällen im Grand-Prix-Sport.
Vor dem Großen Preis von Katar kündigte die FIA gemeinsam mit den Piloten eine Aussprache über den Status der Richtlinien an. Sainz kritisiert, dass die Anwendung der Vorgaben wegen ihrer Auslegungsbreite und Subjektivität mehr Probleme als Klarheit schaffe. Die Beurteilung mancher Szenen in dieser Saison sei fehlerhaft gewesen. Er war in Zandvoort bei einer Fehlentscheidung direkt betroffen.
Der Spanier, neben George Russell auch Direktor in der GPDA, betont die wachsende Skepsis im Fahrerlager: Viele Piloten lehnten die Richtlinien in ihrer aktuellen Form ab, da sie Zwischenfälle zu stark der Interpretation einzelner Personen überließen. Mehrere Strafen und Untersuchungen seien deshalb seiner Meinung nach unpräzise oder falsch eingeordnet worden.
Gleichzeitig lobt Sainz die Arbeit der TV-Analyse-Teams. Besonders die Bewertungen von Karun Chandhok, Anthony Davidson und Jolyon Palmer hebt er hervor: Sie zeigten regelmäßig, wie wertvoll aktuelle Rennpraxis für die Einordnung von Aktionen auf der Strecke sein könne. "Ich stimme ihren Einschätzungen etwa 90 Prozent der Zeit zu", sagt Sainz.
Im Gespräch mit Medienvertretern stellt der Spanier klar, dass ein solches Analyse-Niveau im Entscheidungsprozess Formalitäten und starre Regelkataloge ersetzen könnte: "Mein Idealbild wäre ein System ohne Richtlinien. Stattdessen Menschen, die Zwischenfälle so präzise beurteilen können wie die genannten Ex-Fahrer im TV." (So reagiert George Russell auf Sainz' Thesen)
Sainz erklärt, dass die aktuellen Vorgaben die Kommissare dazu ermutigten, Schuldfragen in Situationen zu klären, die früher häufig als neutraler Rennunfall bewertet worden wären.
"Es gab dieses Jahr kaum Raum, auf Rennunfall zu entscheiden", bilanziert der Spanier weiter. "Stattdessen wurde in Schwarz oder Weiß geurteilt - besonders mit einem Reifen vor oder hinter dem Spiegel. Die Umsetzung war an dieser Stelle nicht erfolgreich."
Er mahnt zur Ruhe und Struktur: "Wir sollten abseits der Hitze des Moments zusammensitzen und die Vorfälle klar analysieren. Am Donnerstag vor einem Rennen ist der richtige Zeitpunkt, um in Ruhe über eine bessere Lösung zu sprechen."
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Abschließend unterstreicht Sainz erneut, dass dies seine persönliche Bewertung sei - nicht die Linie der Fahrervereinigung: "Es gibt in diesem System Potenzial, es besser zu machen. Die Richtlinien selbst haben in dieser Saison mehr Herausforderungen als Lösungen geschaffen."

