Ex-Teamchef Steiner kritisiert fehlenden McLaren-Protest gegen Piastri-Strafe
Die Strafe gegen Oscar Piastri in Brasilien sorgt weiter für Diskussionen - Der frühere Haas-Teamchef Günther Steiner kritisiert, dass McLaren keinen Protest eingelegt hat
(Motorsport-Total.com) - Die Strafe gegen McLaren-Pilot Oscar Piastri beim Großen Preis von Sao Paulo erhitzt weiter die Gemüter: Der Australier kassierte eine 10-Sekunden-Strafe sowie zwei Strafpunkte, nachdem es in der ersten Kurve zu einer Berührung mit Mercedes-Youngster Andrea Kimi Antonelli gekommen war.
© LAT Images
Steiner meint: McLaren hätte Protest gegen die Pirelli-Strafe einlegen sollen Zoom Download
Viele Fans und Experten (So urteilen unsere Redakteure) sprachen anschließend von einer "harten" Entscheidung - und selbst Ferrari-Pilot Charles Leclerc, der durch die Kollision sogar ausschied, betonte, dass Piastri nicht allein Verantwortung trage. "Ich denke, Kimi trägt genauso viel Schuld wie Oscar", erklärte der Monegasse nach dem Rennen.
Genau dieser Punkt lässt Ex-Haas-Teamchef Günther Steiner aufhorchen. "Warum geht man da nicht hin und sagt wenigstens etwas zu den Stewards?", fragt der 60-Jährige im aktuellen Red Flags Podcast und macht damit deutlich, dass er von McLaren eine klarere Reaktion erwartet hätte.
"Selbst Charles Leclerc sagte: 'Ich meine, es war nicht Oscars Schuld.' Wenn der andere Fahrer, der rausgenommen wurde, sagt: 'Hey, der konnte nichts dafür. Vielleicht war ich ein bisschen zu optimistisch.' Das hat er natürlich nicht gesagt, denn das würde er nie zugeben. Aber ihr wisst schon - drei Fahrzeuge nebeneinander."
Günter Steiner: "Den Fans gefällt das nicht"
"Irgendwann, mit all diesen Regeln und Interpretationen, und ob es nun zehn Sekunden oder fünf sind - wo hört denn Racing auf?", so Steiner weiter. "Dann stellen wir uns einfach in einer Reihe auf und fahren los. Jeder fährt los, wie er gestartet ist. Und man muss aufpassen, ja niemanden auch nur anzuschauen, weil man sonst eine Strafe bekommt. Aber den Fans gefällt das nicht."
Für den ehemaligen Formel-1-Teamchef wäre ein McLaren-Protest jedoch nicht nur ein sportliches Statement gewesen, sondern auch ein wichtiges Zeichen innerhalb des Teams. "Das ist auch psychologisch", weiß der gebürtige Südtiroler. "Natürlich habe ich es manchmal übertrieben, was nicht hilft."
"Aber wenn man die Fakten darlegt, zeigt man, dass man weiß, was man tut. Man zeigt: Das und das ist falsch. Man bringt seinen Standpunkt ein", erinnert der Ex-Teamchef. "Gewinnt man damit? Weiß man nicht. Aber man muss es immer versuchen. Das ist meine Meinung."
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"Und nicht nur für die Fahrer, sondern für das ganze Team - für die Leute zuhause, die am Montag wieder zur Arbeit kommen müssen." Genau das könne die Stimmung in der gesamten Mannschaft beeinflussen, erklärt Steiner. "Sie wissen dann, dass jeder sein Bestes gibt. Es ist nicht so, dass man es einfach laufen lässt."


