(Zu) späte Stallorder bei Mercedes: Russell sieht keinen Redebedarf
Frust bei George Russell: Weil Mercedes zu spät reagiert, platzt ihm der Kragen - Nach dem Rennen zeigt er sich weiter gereizt - Und will keine Aufarbeitung
(Motorsport-Total.com) - George Russell war sichtlich bedient. Nach dem Großen Preis von Mexiko 2025 hatte der Brite keinen Nerv für Diplomatie, sondern machte deutlich, wie unzufrieden er mit der späten Stallorder bei Mercedes war. Über weite Teile des Rennens hing er hinter Teamkollege Andrea Kimi Antonelli fest. Als die Teamführung endlich reagierte, war es zu spät.
© LAT Images
Das brachte George Russell auf die Palme: Kimi Antonelli hält ihn rundenlang auf, während er von Piastri bedrängt wird Zoom Download
Er hatte in Runde 25 seinen ersten Boxenstopp absolviert, doch erst 16 Runden später, in Runde 41, gab Mercedes die Freigabe zum Platztausch. "Zu dem Zeitpunkt waren meine Reifen und Bremsen überhitzt und der Motor begann auch schon zu überhitzen", sagt Russell nach dem Rennen.
"Da hatte es keinen Sinn mehr, das zu machen. Entweder man macht es sofort oder lässt es bleiben. Letztlich verdienen wir, dass wir dort angekommen sind, wo wir angekommen sind." Damit meint er die Plätze sechs und sieben. Aus Russells Sicht wäre deutlich mehr möglich gewesen.
Was war geschehen? Antonelli war im Zuge der chaotischen paar Kurven im Zuge des Hamilton-Verstappen-Duells an Russell vorbeigekommen und verteidigte diesen Platz auch beim Boxenstopp.
Beide hingen daraufhin unmittelbar hinter Oliver Bearman, der kein DRS hatte, Antonelli kam aber nicht vorbei. Nachdem eine erste Anfrage Russells auf Platztausch erfolglos geblieben war, platzte ihm endgültig der Kragen. Bereits durch die chaotische Startphase gereizt, funkte er an seinen Renningenieur Marcus Dudley, der ihn gerade auf überhitzende Hinterreifen hingewiesen hatte:
"Marcus, ich habe ein verf***tes Fahrzeug in meinem Arsch stecken, okay? Ein Auto, das viel schneller ist als wir! Ich versuche, die Position zu verteidigen. Ich habe viel mehr Pace als Kimi und könnte um ein Podium kämpfen. Ich würde die Position ja auch zurückgeben, wenn ich es nicht schaffe. Aber meine Reifen werden komplett gefi***, wenn ich hier weiter rumsitzen muss!"
Nach dem Rennen zeigte sich Russell zwar gefasst, doch der Frust war spürbar. Auf die Frage, ob er das Thema intern ansprechen wolle, winkt er ab: "Nein. Wie ich schon sagte: Das Ganze geht auf die erste Kurve zurück. Ohne die Situation mit Max und Lewis wäre ich gar nicht erst in dieser Position gewesen. Es gibt also nicht viel zu sagen."
Seinen Renningenieur nahm er ausdrücklich in Schutz: "Marcus übermittelt nur Nachrichten, er trifft keine Entscheidungen. Letztlich kämpfe ich nicht gegen Kimi um eine Meisterschaft, sondern wir kämpfen [als Team] gegen Ferrari und Red Bull um die Konstrukteurswertung."
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Später im Rennen tauschten die beiden Mercedes-Piloten die Position noch einmal zurück, nachdem Oscar Piastri sowohl Antonelli als auch Russell überholt hatte. Damit erfüllte Russell sein Versprechen.



