• 03. Oktober 2025 · 19:06 Uhr

Longruns in Singapur: Kann Max Verstappen die McLarens schlagen?

Kann Max Verstappen den McLarens in Singapur gefährlich werden? Wir haben einen Blick in die Daten des Formel-1-Trainingsfreitags geworfen!

(Motorsport-Total.com) - Oscar Piastri setzte am Trainingsfreitag in Singapur die Bestzeit. Der Australier umrundete den Marina Bay Street Circuit in 1:30,714 Minuten und ließ damit auch seine engsten WM-Rivalen hinter sich: Lando Norris belegte Rang fünf (+0,483 Sekunden), Max Verstappen kam auf Platz drei (+0,143 Sekunden). Besonders der geringe Rückstand von Red Bull überrascht, denn in den vergangenen Jahren galt Singapur stets als Angststrecke für Verstappen.

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Max Verstappen fuhr zeitgleich einen besseren Longrun als Oscar Piastri im McLaren Zoom Download

Ein detaillierter Blick in die Longrun-Daten fällt jedoch überschaubar aus. Das zweite Training wurde zunächst durch einen Unfall von Mercedes-Pilot George Russell und später durch einen Mauerkontakt von Liam Lawson mit einer längeren Rotphase unterbrochen. Übrig blieben lediglich kurze Longrun-Ansätze sowie einige Daten mit viel Sprit aus dem ohnehin wenig repräsentativen ersten Training.

Hat Max Verstappen hier seine wahre Pace gezeigt?

Interessant war der direkte Vergleich zwischen Oscar Piastri und Max Verstappen. Beide fuhren zunächst ihre persönliche Bestzeit im zweiten Freien Training, ehe sie im selben Stint einen Longrun ohne Nachtanken anhängten. Piastri eröffnete den Longrun mit einer 1:34,771, Verstappen war rund drei Zehntel langsamer (1:35,082).

Im weiteren Verlauf zeigte sich jedoch der Niederländer als der schnellere Mann: Über alle Longrun-Runden gerechnet, lag der Red-Bull-Pilot im Schnitt um 0,134 Sekunden pro Umlauf vor Piastri. Wie aussagekräftig dieser Vergleich tatsächlich ist, bleibt angesichts unbekannter Spritmengen und des verzerrten Trainingsprogramms fraglich. Ganz so schlecht scheint es für Red Bull aber nicht auszusehen.

"Es war der beste Freitag seit ich weiß nicht wie vielen Jahren hier", erklärt Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko nach der Session. "Wir haben definitiv einen Schritt nach vorne gemacht. Ich denke, im Qualifying wird es auf Hundertstel ankommen. Aber grundsätzlich ist Max mit dem Auto zufrieden. Es gibt noch ein paar Kleinigkeiten zu justieren, am Ende wird es sehr, sehr knapp werden."


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Vor allem auf eine schnelle Runde hat Verstappen noch Luft nach oben. Sein Rückstand auf McLaren entstand fast ausschließlich im letzten Sektor: Dort war der RB21 um 0,146 Sekunden langsamer. Ein Blick in die Telemetrie zeigt, dass Red Bull besonders in Kurve 5 und Kurve 18 jeweils rund eineinhalb Zehntel verlor.

Ferrari und Mercedes - noch nicht in Schlagdistanz

Alles deutet also auf ein Duell zwischen McLaren und Verstappen an der Spitze hin. Ferrari und Mercedes blieben dagegen blass. Lewis Hamilton musste seine schnellste Runde im zweiten Training abbrechen, wäre nach den besten Sektorzeiten aber auf eine 1:30,967 gekommen - das hätte für Platz fünf und rund zweieinhalb Zehntel Rückstand auf McLaren gereicht.

Wie Red Bull verliert auch Ferrari vor allem im letzten Sektor zu viel Zeit. Hoffnung macht jedoch ein Longrun von Charles Leclerc im ersten Training: Bereinigt um die Reifenmischungen war er im Schnitt sogar rund ein Zehntel schneller als Verstappen. Da die Streckenbedingungen in FT1 aber wenig repräsentativ waren, bleibt dieser Wert mit Vorsicht zu genießen.

Mercedes verzichtete im zweiten Training gänzlich auf eine Qualifyingsimulation mit den Soft-Reifen. Russell war nach seinem Unfall draußen, während Kimi Antonelli einen klassischen Longrun absolvierte. Die Plätze 18 und 20 spiegeln also nicht die wahre Pace wider. Die Longruns aus FT1 waren jedoch ernüchternd: Im Schnitt fehlte beiden Mercedes fast eine Sekunde auf Ferrari.

Überraschungen im Mittelfeld: Was geht für Aston Martin und Racing Bulls?

Die Schlagzeilen des Freitags gehörten daher eher den Teams aus dem Mittelfeld. Fernando Alonso setzte im Aston Martin im ersten Training die Bestzeit und belegte später Rang vier. Longruns fuhr das Team allerdings weder in FT1 noch in FT2, sodass sich zur Rennpace nichts sagen lässt. Ein Blick zurück nach Zandvoort lässt allerdings vermuten, dass Aston Martin im Training oft stärker wirkt, als es über das gesamte Wochenende tatsächlich ist.

Für Aufsehen sorgte auch Isack Hadjar: Der Racing-Bulls-Pilot fuhr überraschend die zweitschnellste Zeit. Doch die Longruns des Teams im ersten Training waren schwach - Hadjar verlor dort 1,33 Sekunden pro Runde auf Ferrari und lag damit auch hinter Williams, Alpine und Haas. Dennoch gilt der Racing Bulls eher als starkes Qualifying- als Rennauto. In Singapur, wo Überholen besonders schwierig ist, könnte das entscheidend sein.

Erhöhte Boxengassengeschwindigkeit: Tür für die Zweistoppstrategie offen?

Trotz der Erhöhung der Boxengassengeschwindigkeit von 60 auf 80 km/h dürfte sich an der Rennstrategie wenig ändern. Grund: die bekannten Überholschwierigkeiten in Singapur. Es braucht voraussichtlich ein Überholdelta von mehr als einer Sekunde, um am Sonntag erfolgreich vorbeizukommen.

Das Boxengassendelta reduziert sich nach Erkenntnissen des Freitags zwar von 29 auf etwa 26 Sekunden, doch solange man dadurch Positionen verliert und im Verkehr stecken bleibt, nützt dies wenig. Die Verschleißdaten aus dem ersten Training ähneln zudem jenen aus dem Vorjahr. Entsprechend bleibt die Einstoppstrategie auf dem Papier etwa vier Sekunden schneller als ein Zweistopprennen. Nur ein Safety-Car könnte einen zusätzlichen Stopp realistisch machen.

Auch Pirelli-Chefingenieur Simone Berra deutet einen geringen Reifenverschleiß an: "Die Strecke bietet eine gute Bodenhaftung, da die Organisatoren mit Hochdruckwasserstrahlen hervorragende Arbeit geleistet haben. Auf den ersten Blick erscheinen alle drei Mischungen, einschließlich der Softs, für das Rennen geeignet."

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