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Wind prägt drittes Formel-1-Training in Baku: Lando Norris fährt Bestzeit
Favoriten wie Charles Leclerc und Oscar Piastri straucheln, aber Lando Norris sichert sich die Bestzeit im Abschlusstraining zum Grand Prix von Aserbaidschan
(Motorsport-Total.com) - Lando Norris hat im dritten Freien Training zum Grand Prix von Aserbaidschan 2025 eine Bestzeit von 1:41.223 Minuten aufgestellt und sich damit den ersten Platz im Ergebnis gesichert. Und zwar deutlich: Während der McLaren-Pilot eine fehlerfreie Runde schaffte, wurden viele seiner Konkurrenten Opfer der insbesondere in Sachen Wind schwierigen Bedingungen.

© LAT Images
Lando Norris sicherte sich die Bestzeit im dritten Freien Training in Baku Zoom Download
So betrug Norris' Vorsprung in der letzten Session vor dem Qualifying in Baku am Ende 0,222 Sekunden auf Max Verstappen (Red Bull) - eine Zeit, die am Freitagnachmittag aufgekommene Zweifel an der Konkurrenzfähigkeit von McLaren an diesem Wochenende rechtzeitig auslöscht, bevor es in die sportlichen Entscheidungen geht.
Ein Ergebnis, das Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko im ORF-Interview zufrieden zur Kenntnis nimmt: "Wir sind vorne dabei, Zweiter mit knapp zwei Zehntel Rückstand. Wir verlieren das im Mittelteil. Ich glaube, es wird ganz eng. Aber die erste oder zweite Reihe ist ein realistisches Ziel. Auch wenn Leclerc jetzt Probleme hatte."
Die Performance in Baku hängt allerdings nicht nur am schieren Speed, sondern auch an der Windrichtung, der Fehlerquote und an der Tatsache, ob man einen guten Windschatten findet oder nicht. Daher sagt die Zeitentabelle nach dem Abschlusstraining womöglich nur die halbe Wahrheit.
"Das Windniveau hier ist ziemlich beeindruckend", sagt Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies im Interview mit Sky. "Für die 20 Fahrer da draußen ist es auf jeden Fall eine harte Aufgabe. Klar, es ist für alle gleich, aber es ist ungewöhnlich, 60 km/h Wind zu haben. Besonders hier, auf einer Strecke, wo du in manchen Kurven durch die Tribüne geschützt bist, und in der nächsten Kurve hast du keinen Schutz mehr und spürst die volle Wirkung des Winds."
"Aber ich denke nicht, dass es grundsätzlich etwas daran geändert hat, was wir gestern gesehen haben. McLaren ist sehr, sehr schnell. Ferrari ist ebenfalls sehr schnell. Und wir versuchen, mit diesen beiden Teams mitzuhalten. Wahrscheinlich ist das, was man auf dem Bildschirm sieht - dass wir etwa zwei Zehntel zurückliegen -, ziemlich genau das, wo wir nach Ende von FP3 stehen", vermutet Mekies.
WM-Leader Oscar Piastri (McLaren) belegte Platz 3, 0,254 Sekunden hinter Norris - erzielte seine schnellste Zeit aber erst in der dritten Runde mit seinem weichen Reifensatz. Und auch Charles Leclerc (Ferrari/+0,986) wurde sicherlich unter Wert geschlagen, auch wegen mehrerer kleiner Fehler in ungünstigen Momenten.
Lewis Hamilton (Ferrari), der Schnellste des Freitagstrainings, belegte im dritten Training Rang 4, vor den beiden Mercedes-Piloten Andrea Kimi Antonelli und George Russell. Alexander Albon (Williams) wurde mit 0,760 Sekunden Rückstand Siebter, gefolgt von Oliver Bearman (Haas) und Liam Lawson (Racing Bulls) auf Position 9.
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Verstappen, glaubt ORF-Experte Alexander Wurz, sei absolut ein Kandidat "für die erste Reihe. Aber die wichtigste Frage ist: Was macht das Wetter, was macht der Wind? Diese Böen machen dann irgendwann auch den besten Fahrern einen Strich durch die Rechnung. Es wird gelbe Flaggen geben im Zeittraining, es wird unheimlichen Windschatten geben, für den einen oder anderen auch nicht. Ich glaube, das wird das Qualifying unberechenbar und spannend machen."
Mercedes sieht Wurz aber nur in der Rolle des Außenseiters, "wenn der Wind so bleibt", denn: "Mir scheint, dass der Mercedes die größten Schwierigkeiten hat, den Fahrern den Komfort zu geben, in die Kurven hinein zu riskieren. Das Auto ist unruhig. Deshalb müssen sie ein bisschen mehr Sicherheit an den Tag legen. Deshalb ist Mercedes meines Erachtens nicht so stark."
Mercedes-Teamchef Toto Wolff wähnt seine Autos "vielleicht um zwei Zehntel hinter dieser Gruppe" mit McLaren, Verstappen und Ferrari: "Zwischen denen geht es um die Pole, glaube ich. Aber wir sind in dieser Session mit dem Wind auf keinen grünen Zweig gekommen. Also vielleicht wird es ein bisschen besser", sagt er im Interview mit dem ORF.
Eine Schrecksekunde erlebte Pierre Gasly (19./Alpine). Der Franzose war einer von vielen Fahrern, die irgendwo auf der Strecke mal die Leitplanken berührten - in seinem Fall innen in Kurve 6. Danach meldete er am Boxenfunk, dass er sich den Daumen verletzt habe ("Fucked my thumb"). Auf Nachfrage durch seinen Renningenieur gab er aber Entwarnung: "Ich denke, ich bin okay."
Grund für die vielen kleinen Fehler war mutmaßlich der relativ starke Wind in Baku. Der erreichte Windgeschwindigkeiten von mehr als 30 km/h und wechselte immer wieder die Richtung. Insbesondere der heikle Bremspunkt vor Kurve 16 entpuppte sich unter diesen Umständen als eine Herausforderung für die Fahrer.
Wo kann man den Grand Prix von Aserbaidschan live sehen?
Das deutsche Free-TV überträgt das Rennwochenende in Baku nicht live. Da sind Fans in Österreich, wo der ORF mit Experte Alexander Wurz live dabei ist, und in der Schweiz, wo das SRF mit Experte Marc Surer zumindest einen Livestream im Internet zeigt, besser dran. RTL ist 2025 nur noch ein einziges Mal live mit von der Partie, und zwar beim Grand Prix von Las Vegas im November. (Hier geht's zur kompletten TV-Übersicht für die Formel 1 in Baku!)
Am spannendsten ist die Formel 1 immer noch live. Aber seit Ende 2020 gibt es in Deutschland kein Free-TV-Angebot mehr, das alle Qualifyings und Rennen live zeigt. Als Versuch eines Ersatzangebots gibt's auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de (Kanal kostenlos abonnieren!) seither täglich Livestreams - immer von Donnerstag bis Sonntag, jeweils am Abend, mit einer Zusammenfassung und Analyse der Ereignisse an der Rennstrecke.
Am Baku-Wochenenden finden diese Livestreams jeweils um 19:00 Uhr deutscher Zeit statt. Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll besprechen die Highlights des Tages und erklären Hintergründe zu dem, was Formel-1-Fans vielleicht im TV gesehen haben. Unterstützt von einem vierköpfigen Motorsport-Network-Rechercheteam vor Ort in Baku.
Übrigens: Die täglichen Formel-1-Livestreams werden 2025 nicht nur auf YouTube, sondern auch auf dem Twitch-Kanal von Formel1.de ausgestrahlt. Wer Amazon-Prime-Abonnent ist und seinen Prime-Account mit Twitch verknüpft, kann so ein Kanalabo kostenlos abschließen und die journalistische Arbeit des Formel1.de-Teams so unterstützen. Eine detaillierte Anleitung, wie das geht, gibt's auf YouTube.