• 16. September 2025 · 09:19 Uhr

Red Bulls "Wiedergeburt": Marko optimistisch, Verstappen skeptisch

Während Helmut Marko davon spricht, dass Red Bull ab jetzt auf "nahezu allen Kursen" vorne dabei sein könnte, bremst Max Verstappen die Erwartungen etwas ein

(Motorsport-Total.com) - Von einer "Wiedergeburt" Red Bulls spricht Helmut Marko nach Max Verstappens Sieg beim vergangenen Formel-1-Rennen in Monza euphorisiert. "Vor zwei Rennen in Ungarn waren wir noch froh, überhaupt einen Punkt zu machen", erinnert der Österreicher.

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Max Verstappen feierte in Monza seinen dritten Saisonsieg 2025 Zoom Download

Beim Grand Prix in Italien fuhr Verstappen dann zunächst auf Pole und gewann das Rennen schließlich mit fast 20 Sekunden Vorsprung. "Wir sind alle überglücklich", so Marko, der daran erinnert, dass Monza 2024 noch "unser schlechtestes Rennen" gewesen sei.

Damals war Verstappen lediglich auf Rang sechs ins Ziel gekommen, mit 38 Sekunden Rückstand auf Rennsieger Charles Leclerc. Ein Jahr später war der Niederländer an gleicher Stelle fast unantastbar. "Das ist eine tolle Stimmung und das Red Bull-Feeling ist auch wieder da", jubelt Marko.

Die große Frage lautet allerdings, ob Monza wirklich ein Wendepunkt für Red Bull war - oder lediglich ein Ausreißer nach oben? Marko selbst ist auf jeden Fall auch für das kommende Rennen in Baku "sehr optimistisch" und verrät: "Max ist so motiviert, wie ich ihn schon lange nicht mehr gesehen habe."

"Ich glaube, dass wir mit dem Speed, den wir gezeigt haben, bei nahezu allen Kursen hoffentlich aus eigener Kraft mitmischen würden", ergänzt Marko bei ServusTV. Doch nicht alle im Red-Bull-Lager sind nach Monza so optimistisch wie der Österreicher.

Max Verstappen selbst erinnert zum Beispiel: "Hier [in Monza] fährt man mit geringem Abtrieb. Es scheint immer so, als wäre unser Auto etwas konkurrenzfähiger, wenn es einen geringen bis mittleren Abtrieb hat. Es ist also nicht so, dass wir jetzt plötzlich wieder zurück sind."

Verstappen: Werden nicht auf allen Strecken stark sein

Tatsächlich machte Red Bull beispielsweise beim vorletzten Rennen vor der Sommerpause in Spa bereits einen guten Eindruck. Dort konnte Verstappen den Sprint gewinnen, bevor er eine Woche später an einem katastrophalen Wochenende auf der High-Downforce-Strecke in Ungarn nur Neunter wurde.

"Ich glaube nicht, dass wir jedes Wochenende kämpfen können", warnt daher der Weltmeister, der aber zumindest auch einen positiven Trend bei seinem Team erkennt. "Das Positive ist jedoch, dass wir nun etwas besser verstehen, was wir an dem Auto ändern müssen, um wettbewerbsfähiger zu sein", erklärt er.


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"Ich hoffe, dass sich dies auch in den kommenden Rennen fortsetzt, wobei einige Strecken etwas besser sein werden als andere", glaubt er und verrät: "Ich hatte definitiv das Gefühl, dass wir in Zandvoort bereits einen Schritt gemacht haben, der recht gut zu funktionieren schien."

In Monza sei dann noch einmal ein weiterer Schritt nach vorne gelungen. "Früher hatte man das Gefühl, nur ein Passagier im Auto zu sein. Wir hatten einige Rennen, bei denen es einfach nicht ausbalanciert war. Und jetzt endlich war das Auto ausgewogener und auch die Reifen verhielten sich etwas normaler", berichtet Verstappen.

Denn spannend ist, dass Red Bull in Monza zwar einen neuen Unterboden dabei hatte. Allerdings waren es laut Marko und Verstappen nicht die neuen Teile, die man seit der Sommerpause brachte, die für die zuletzt wieder bessere Performance gesorgt haben.

Wie wichtig ist der "Mekies-Faktor"?

"Wir haben schon ein paar Updates gebracht, die aber von den Punkten her nicht so signifikant sind. Es funktioniert dadurch, dass das ganze Team optimal zusammenarbeitet, dass die Fahrer auch in der Abstimmung eingebunden sind", erklärt Marko.

Entscheidend sei, "dass wir das Potenzial jetzt optimal nutzen können", betont er und verweist dabei vor allem auch auf den neuen Teamchef Laurent Mekies. "Das ist für ihn natürlich auch eine unglaubliche Erfolgsstory", so Marko nach Mekies' erstem Grand-Prix-Sieg als Red-Bull-Teamchef.


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"Ich glaube, das war die richtige Entscheidung. In der Komplexität der Formel 1 ist ein Techniker an der Spitze wahrscheinlich die bessere Lösung. Und es ist dann halt alles mehr von der technischen Seite her aufgebaut", erklärt Marko.

Auch Verstappen erinnert sich: "Bis jetzt hatten wir viele Rennen, in denen wir mit der Abstimmung des Autos ein wenig nach links und rechts geschossen haben. Ziemlich extreme Änderungen, was zeigt, dass wir nicht die Kontrolle hatten."

"Wir haben nicht ganz verstanden, was zu tun war. Da Laurent einen technischen Hintergrund hat, stellt er den Ingenieuren die richtigen Fragen - Fragen, die auf gesundem Menschenverstand basieren. Und ich denke, das funktioniert wirklich gut", so der Weltmeister.

Helmut Marko hat für die letzten acht Saisonrennen jedenfalls einen klaren Wunsch: "Die WM ist dahin, aber ein paar Siege wären noch schön", so der 82-Jährige. Baku am Wochenende wird ein erstes Anzeichen dafür liefern, wie realistisch diese Hoffnung ist.

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