• 06. September 2025 · 20:52 Uhr

Verstappen verrät Hintergrund zum Funk: War das der Schlüssel zur Pole?

Ein Jahr nach dem Fiasko von Monza 2024 steht Max Verstappen diesmal in Italien auf der Poleposition, und das mit der schnellsten Runde aller Zeiten

(Motorsport-Total.com) - Es könnte eine Formel-1-Runde für die (nähere) Ewigkeit gewesen sein. Denn die Polerunde von Max Verstappen beim Qualifying in Monza war die schnellste der Formel-1-Geschichte: Mit durchschnittlich 264,682 km/h raste der viermalige Weltmeister durch den Königlichen Park und stellte damit einen Rekord auf, der mit den neuen Autos ab 2026 erst einmal bestehen bleiben dürfte.

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Max Verstappen jubelt nach der schnellsten Runde aller Zeiten Zoom Download

Zudem crashte der Niederländer damit die Ferrari-Party in Monza und schlug auch die bislang so dominanten McLaren. "Das war gut", lacht er. "Hier ist es immer schwierig: wenig Abtrieb, man kann leicht Fehler beim Bremsen oder in den Kurveneingängen machen, weil man sich committen muss - und mit wenig Abtrieb ist das nicht einfach."

"Aber ich denke, die letzte Runde war ziemlich ordentlich. Hier auf Pole zu stehen, ist für uns groß. Das war nicht immer eine gute Strecke für uns - letztes Jahr war ziemlich katastrophal. Dieses Jahr viel besser, und ich bin sehr glücklich, Erster zu sein", so Verstappen.

Training neu strukturiert

Letztes Jahr hatte Red Bull in Monza kein gutes Wochenende erlebt: Verstappen war im Qualifying mit sieben Zehntel Rückstand nur Siebter geworden und hatte auch im Rennen nur Rang sechs belegt. Doch in diesem Jahr die komplette Trendwende: Der Niederländer startet auf Pole und glaubt auch an den Rennsieg am Sonntag.

"Hätte man mich vor dem Wochenende gefragt, hätte ich nicht gedacht, dass Red Bull hier so stark sein würde", muss Ferrari-Pilot Charles Leclerc mit Blick auf 2024 zugeben. "Aber nach Freitag haben wir verstanden, dass sie im Vergleich zum letzten Jahr, wo sie Probleme hatten, einen massiven Schritt gemacht haben."

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Woher der Aufschwung kommt? Helmut Marko kennt die Antwort: "Diese neue Herangehensweise, dass man das Training anders strukturiert, hat sich super bemerkbar gemacht", sagt der Österreicher gegenüber ServusTV und bezeichnet den Freitag als den besten, an den er sich seit langer Zeit erinnern kann.

Auch Verstappen selbst bestätigt das, auch wenn es für ihn fast ungewohnt war: "Das ist sehr, sehr lange her. Auch dass wir übers Wochenende nur Kleinigkeiten geändert haben, ist sehr lange her", meint er.

In Zandvoort viel über das Auto gelernt

Laut Verstappen war diese verbesserte Set-up-Richtung wichtiger für den Samstagserfolg als das neue Unterboden-Update, das in Monza eingeführt wurde. "Wir haben in Zandvoort viel über dieses Auto gelernt, und ich hoffe, dass wir dieses Wissen für den Rest der Saison nutzen können", so der Niederländer.

"Natürlich muss ich sagen, dass unser Auto auf Strecken mit mittlerem und niedrigem Abtrieb generell besser funktioniert, weil wir in den Kurvenmitten immer recht viel Untersteuern haben. Auf dieser Strecke kann man das ein bisschen besser kontrollieren."

Neben den Lehren aus Zandvoort gab es in Monza noch einen weiteren entscheidenden Faktor: Verstappen selbst setzte sich vor dem Qualifying mit seinen Set-up-Parametern durch. Genau darauf bezog sich seine Funknachricht nach der Pole: "Es hat funktioniert! Bleibt entspannt, alles gut."

"Vor dem Qualifying wollten manche im Team beim Set-up noch etwas anderes probieren, aber ich sagte: 'Nein, das sollten wir nicht tun'", erklärt er. "Als ich zurück in mein Zimmer ging, habe ich immer noch einige Gesichter gesehen, die zweifelten. Aber ich hatte einfach das Gefühl: 'Das ist, was wir brauchen.' Zum Glück hat es funktioniert."

Präzises Zusammenspiel mit Lambiase

Darauf angesprochen, dass die finale Entscheidung mehr von ihm selbst als vom Team kam, erklärt Verstappen in der niederländischen Medienrunde: "Am Ende trifft man diese Entscheidungen natürlich gemeinsam, mit GP (Renningenieur Gianpiero Lambiase; Anm. d. Red.) und ein paar anderen Leuten um mich herum."

"Ich verstehe auch, warum bestimmte Fragen aufkamen und warum manche lieber in eine andere Richtung gegangen wären. Aber am Ende bin ich derjenige, der im Auto sitzt und Dinge spürt. Ich hatte das Gefühl, dass wir nur kleine Änderungen machen müssen, und dass es dann besser sein würde."

Es funktionierte - auch wenn Verstappen in Q3 immer noch eine sehr starke Runde abliefern musste. "In beiden meiner Q3-Runden hatte ich keine großen Fehler. Das ist hier immer schwer zu schaffen. Aus so hohen Geschwindigkeiten in die beiden Schikanen zu bremsen, ist nicht einfach, den Scheitelpunkt zu treffen. Aber heute hat alles gepasst."

Für Marko ist der Faktor Verstappen bei der Pole wieder einmal entscheidend gewesen. Der Österreicher zeigt sich immer wieder beeindruckt von der Akribie und dem Fahrtalent seines Schützlings, das am Ende den Ausschlag gegeben hat.

"Es ist die ganz präzise Anweisung von ihm, die er seinem Renningenieur gibt", staunt er und redet dabei von Hundertsteln und Tausendsteln. "Es geht um Reifendruck, Temperatur - und er setzt das dann fehlerfrei um", sagt er bei Sky. "Das ist ein Zusammenspiel mit dem Ingenieur, aber letztlich kann es nur ein Fahrgenie wie er umsetzen."

Ein Rekord, der bleibt?

So kam am Ende ein neuer Streckenrekord von 1:18.792 Minuten heraus, der in Monza gleichbedeutend mit einem neuen Geschwindigkeitsrekord ist. "Ehrlich gesagt habe ich beim Überqueren der Linie gar nicht daran gedacht, aber es ist schön. Hat sich nicht schlecht angefühlt", lacht Verstappen.

"Die Autos machen Spaß. Auch der neue Asphalt hilft hier, die Randsteine sind etwas offener", meint er weiter und sagt, dass die Autos vor allen in den Highspeed-Passagen ihre Vorteile ausspielen. "In den langsamen Kurven verlieren wir im Vergleich zur vorherigen Generation."

"Ich denke, der Mercedes von 2020 wäre immer noch schneller, wenn man ihn hier fahren würde", gibt er zu.

Ist McLaren am Sonntag schlagbar?

Doch die wichtige Frage für den Weltmeister ist nun: Welches Auto ist am Sonntag schneller als der RB21? Aus seiner Sicht am besten natürlich keines. "Ich denke, wir machen Fortschritte mit dem Auto, aber auch set-up-mäßig haben wir eine bessere Richtung gefunden", hegt er durchaus Hoffnungen, dass er seinen Platz im Rennen halten kann.

Aber das war zuletzt nicht immer so: "Wir müssen noch verstehen, warum es im Rennen manchmal nicht so funktioniert. In Zandvoort hatte ich ein gutes Gefühl im Qualifying, aber das Rennen war dann sehr schlecht. Deshalb glaube ich nicht, dass es morgen fantastisch wird im Kampf gegen McLaren."


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"Die Saison zeigt: Ja, manchmal bist du vorne im Qualifying, aber im Rennen ist es sehr schwer, vorne zu bleiben - außer auf Strecken, wo Überholen schwierig ist. Hier kann man gut racen. Ich erwarte also einen harten Kampf. Aber wir machen Schritte nach vorne, und genau das wollen wir: mehr lernen, was hoffentlich auch fürs nächste Jahr hilft", so Verstappen.

Zumindest einen Trumpf hat er im Ärmel: Red Bull hat Verstappens Heckflügel am Samstag noch einmal flacher gestellt, um etwas mehr Topspeed zu haben. "Das ist schon im Hinblick auf das Rennen passiert", bestätigt Marko bei Sky."

"Wir wollten das, weil wir im Topspeed nicht sehr gut waren." Zwar sei das Qualifying wichtig gewesen, "aber Rennspeed ist noch wichtiger", sagt er. "Aber das war genau der richtige Ansatz und die richtige Änderung, die da durchgeführt wurde." Und mit der Pole kann man auch nicht sagen, dass es sich negativ ausgewirkt hat. Für das Rennen kann das nur ein Vorteil sein.

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