• 27. Juli 2025 · 20:58 Uhr

Stopp zum richtigen Zeitpunkt: Hamilton nach Aufholjagd Fahrer des Tages

Lewis Hamilton zeigt im Regen eine starke Aufholjagd und profitiert anschließend vom perfekten Boxenstopp - Der Lohn: Platz sieben und Fahrer des Tages

(Motorsport-Total.com) - Fahrer des Freitags und des Samstags war Lewis Hamilton mit seinen beiden schlechten Qualifyings nicht, doch am Sonntag hat der Ferrari-Pilot zurückschlagen können und fuhr von hinten noch bis auf Platz sieben, wofür er von den Formel-1-Fans zum offiziellen Fahrer des Tages gewählt wurde.

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Unter schwierigen Bedingungen zeigte Lewis Hamilton sein Können Zoom Download

Eine goldrichtige Strategieentscheidung ebnete den Weg zur Aufholjagd, denn Hamilton kam in Runde elf als erster Fahrer zum Boxenstopp, um von Intermediates auf Trockenreifen zu wechseln. Das zahlte sich aus: Hamilton holte allein in Sektor zwei und drei auf der Outlap fast fünf Sekunden auf die führenden McLaren auf.

Als die Konkurrenz eine oder zwei Runden später nachzog, war es zu spät. Als 13. war der siebenmalige Weltmeister zum Boxenstopp gekommen, als Siebter fuhr er nach den Reifenwechseln weiter. "Ich denke, das war gut", sagt er. "Ich arbeite wirklich daran, das weiter zu verfeinern und jedes Mal richtig zu machen."

"Das war in der Vergangenheit nicht immer meine Stärke", gibt er zu. "Beim letzten Rennen war es vielleicht eine Runde zu früh. Heute war es ziemlich genau richtig - vielleicht hätte ich sogar eine Runde früher reinfahren können, aber insgesamt war das Timing gut."

Wer traf die Entscheidung?

Teamchef Frederic Vasseur sagt, dass Ferrari in so einer Situation "ein bisschen zocken" musste. Zwar sei man eigentlich noch weit vom Crossover-Point entfernt gewesen, ab dem die Trockenreifen schneller sind, "aber die Intermediates waren am Ende - völlig hinüber. Wenn du dann einen neuen Satz aufziehst, bist du sofort sechs Sekunden schneller", erklärt er.

Daher sei die Entscheidung goldrichtig gewesen, auch wenn sie laut Vasseur "etwas aggressiv" war. "Wir waren auch kurz davor, dasselbe mit Charles zu machen, aber er wäre danach im Verkehr rausgekommen. Deshalb haben wir es mit Lewis gemacht - und ich denke, es war genau der richtige Zeitpunkt."

Auf Nachfrage, wer die Entscheidung getroffen hat - Fahrer oder Team - lächelt der Franzose nur: "Versuch nicht, Team und Fahrer auseinanderzudividieren - das ist immer eine kollektive Entscheidung."

Bis dahin hatte Hamilton aber bereits eine starke Anfangsphase gezeigt - wenn auch begünstigt durch den Fakt, dass er nicht wie ursprünglich vorgesehen aus der Boxengasse starten musste, sondern als 18. direkt mitmischen konnte. In nassen Bedingungen schnappte er sich Konkurrent um Konkurrent und machte fünf Plätze gut.

"Ich liebe Rennen wie dieses, in denen man gefordert ist und sich durchs Feld kämpfen muss", lacht er gegenüber Sky. "So hat meine Rennkarriere eigentlich angefangen - in Rye House. Wir hatten kein besonders gutes Kart, sind fast immer von hinten gestartet. Das hat mich sehr daran erinnert."

Hamilton wundert sich: Hätten früher starten können

Und wer weiß, wie weit er noch hätte nach vorne kommen können, wenn die Rennleitung das Rennen ein wenig früher und mit mehr Nassanteil gestartet hätte. Das wäre nämlich in des Briten Sinn gewesen: "Ich finde, das Rennen hätte etwas früher gestartet werden sollen", sagt er.

"Ich habe dauernd über Funk gerufen: 'Es ist soweit, wir können los!' Aber sie sind Runde um Runde weitergefahren. Ich denke, sie haben da ein bisschen überreagiert, weil wir beim letzten Mal darum gebeten hatten, das Rennen wegen der schlechten Sicht nicht zu früh neu zu starten."

"Diesmal sind sie meiner Meinung nach ein bisschen zu weit in die andere Richtung gegangen, und wir hätten keinen fliegenden Start gebraucht."

Denn im Trockenen ging für Hamilton anschließend nichts mehr: Von Runde 13 bis ins Ziel von Runde 44 studierte er das Williams-Heck von Alexander Albon und fand keinen Weg mehr vorbei. "Wir hatten vielleicht grundsätzlich die Pace, um Russell oder Albon zu überholen", sagt Vasseur, "aber durch den [steileren] Flügel hingen wir dann hinter ihnen fest."

Zudem musste Hamilton auf Anweisung des Teams im Rennen lift and coast betreiben. Zwar wollte Vasseur mit dem Grund nicht herausrücken, doch Hamilton verrät, wieso: "Wir hatten das Auto im Grunde für den Flügel, den wir verwendet haben, zu leicht betankt."

Hamilton: "Wochenende zum Vergessen"

Am Ende war Rang sieben für ihn eine kleine Schadensbegrenzung an einem ansonsten schwierigen Wochenende. "Letztendlich bin ich natürlich enttäuscht, dass das Wochenende insgesamt nicht so gut war - definitiv eins zum Vergessen", sagt er.

"Wir haben diese Upgrades, und alle in der Fabrik geben alles. Und dann kommt man hierher und liefert so eine Leistung wie ich an den vergangenen zwei Tagen ab - das ist hart", räumt er ein. "Das hat das Team nicht verdient."

"Es war nicht so, dass ich mental nicht bereit gewesen wäre. Aber es gab ein paar Faktoren - besonders am Freitag -, die sich ausgewirkt haben. Am Samstag lag es an mir. Aber heute habe ich mich ein wenig rehabilitiert, habe Punkte geholt, und wir haben als Team mehr Punkte geholt als Mercedes das war super."

Deutlich besseres Gefühl für das Auto

Mit dem Upgrade, das Ferrari in Belgien hatte, kommt er jetzt besser zurecht, und auch ein neuer Ingenieur in seinem Team hat seine Feuertaufe bestanden. "Wir sind beide ein bisschen ins kalte Wasser geworfen worden", meint er.

"Aber ich finde, wir haben über Nacht einen super Job gemacht, das Ganze angepasst und feinjustiert. Das Auto war heute deutlich besser zu fahren. Ich hatte richtig Spaß, mich durchs Feld zu kämpfen." Er betont: "Ich habe jetzt ein viel besseres Gefühl fürs Auto mit all den Änderungen, die wir vorgenommen haben - das gibt mir deutlich mehr Selbstvertrauen."


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"Ich denke, das war eine starke Aufholjagd von ihm und zeigt, wie effizient er war", lobt Teamchef Vasseur seinen Schützling für sein Rennen. "Natürlich müssen wir nächste Woche insgesamt einen besseren Job machen. Aber wenn man Podien oder Siege holen will, darf man sich keine Session leisten, die man herschenkt. Wir müssen da definitiv einen Schritt machen."

Hamilton möchte erst einmal dieses Wochenende hinter sich lassen. Schon am nächsten Wochenende geht es in Ungarn weiter, wo er das Gelernte aus Spa mitnehmen möchte. Zuvor wird er sich am Mittwoch in der Fabrik einfinden und beteuert: "Ich sehe keinen Grund, warum wir nicht bessere Ergebnisse erzielen sollten."

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