• 26. Juli 2025 · 20:42 Uhr

Charles Leclerc: Ferrari-Updates sind gut, brauchen aber Feinschliff

(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc überraschte am Samstag in Spa-Francorchamps mit einem starken dritten Platz im Qualifying zum Großen Preis von Belgien. Während Teamkollege Lewis Hamilton erneut in Q1 ausschied, brachte Leclerc die neue Aufhängung im Ferrari SF-25 zum Funktionieren - zumindest besser als erwartet.

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Ferrari brachte eine neue Hinterradaufhängung nach Belgien Zoom Download

"Ich bin sehr glücklich, auch wenn es nur Platz drei ist", sagte Leclerc direkt nach der Session. "Wir hatten nicht erwartet, so nah dran zu sein. Es sind zwar immer noch drei Zehntel Rückstand, aber das ist weniger als befürchtet." Laut Leclerc hatte Ferrari vor dem Wochenende eher mit Platz vier oder schlechter gerechnet - mit größerem Abstand zur Spitze.

Feintuning bringt Fortschritt

Den Leistungssprung führt Leclerc vor allem auf eine gute Abstimmungsarbeit zwischen Freitag und Samstag zurück: "Wir haben kleine Änderungen vorgenommen, nichts Gravierendes. Aber es ging darum, alles zusammenzubringen. Und das ist uns gelungen."

Ausschlaggebend dafür war auch die neue Hinterradaufhängung, die Ferrari in Belgien debütierte. Schon im Freien Training zeigte sich, dass das Upgrade grundsätzlich funktionierte. Leclerc betont aber mehrfach, dass man die Neuerungen erst Stück für Stück ausschöpfen könne: "Die Upgrades bringen etwas - aber wir sprechen hier über sehr feine Unterschiede über eine ganze Runde. Es braucht Zeit, sie komplett zu verstehen."

Teamchef Frédéric Vasseur bestätigte. Die Aufhängung habe wie erwartet funktioniert, sei aber noch nicht vollständig optimiert: "Wir haben einen Schritt gemacht, aber uns fehlen immer noch ein paar Zehntel. Wir müssen jetzt jedes kleine Detail perfektionieren - denn es geht um Hundertstel und Tausendstel."

Vorsicht vor Regen - und vor Verstappen

Sorgen bereitet Ferrari dabei nicht nur die Konkurrenz, sondern auch das Wetter: Für das Rennen am Sonntag ist Regen möglich. Das Team setzt in Spa auf ein Low-Downforce-Set-up, das im Trockenen auf den Geraden große Vorteile bringt, im Nassen aber Nachteile in den Kurven bedeuten könnte. Vasseur sieht das sportlich: "Es ist gut, unter allen Bedingungen zu lernen. Das Upgrade jetzt zu bringen, war wichtig - selbst wenn man am Anfang ein bisschen leidet."


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Leclerc äußert sich vorsichtiger: "Ich hatte heute ein gutes Gefühl im Trockenen. Aber ob wir Max [Verstappen] hinter uns halten können, weiß ich nicht." Der Red-Bull-Pilot startet als Vierter direkt hinter dem Monegassen, ist aber anders als Ferrari mit mehr Abtrieb unterwegs und könnte vor allem bei nassen Bedingungen für Ferrari nicht zu schlagen sein.

McLaren bleibt Maßstab

Obwohl Ferrari mit dem Update einen Fortschritt erzielt hat, bleibt McLaren vorerst die klare Referenz. Sowohl Oscar Piastri als auch Lando Norris lagen im Qualifying vor Leclerc. Besonders bitter für Ferrari: Auch McLaren brachte neue Teile nach Spa - und machte ebenfalls einen Schritt.

"Wir sind wahrscheinlich im Schnitt drei oder vier Zehntel hinter McLaren in der Qualifikation", so Leclerc. "Das Upgrade wird uns helfen, näher heranzukommen. Aber es reicht nicht, um sie jetzt schon konstant herauszufordern."

Positiv wertet Leclerc auch, dass er das Auto seit dem ersten Training gut im Griff hatte. In der ersten Saisonhälfte hatte er häufig extreme Set-up-Änderungen gebraucht, um die richtige Balance zu finden. "Jetzt war ich von Anfang an ziemlich konstant. Das hilft natürlich, um das Maximum aus dem Auto herauszuholen - gerade im Qualifying."

Gleichzeitig relativiert er: "Der Grip hier in Spa ist generell sehr hoch. Das hilft allen. Wir müssen abwarten, ob sich der Fortschritt auch auf anderen Strecken zeigt."