• 05. Juli 2025 · 21:01 Uhr

Lewis Hamilton: Bis zur letzten Kurve noch auf Bestzeitkurs!

Lewis Hamilton lag bis zur letzten Kurve noch virtuell in Führung, doch dann verlor er wichtige Zeit - An Max Verstappen wäre er aber wohl nicht rangekommen

(Motorsport-Total.com) - Ein wenig "Silverstone Magic" lag schon in der Luft, als Lewis Hamilton zu seiner entscheidenden Qualifying-Runde ansetzte. Der Brite, der bei seinem Heimspiel schon so oft gezaubert hat, wollte die vielen diesmal in Rot getauchten Fans auf den Tribünen ein weiteres Mal verzaubern.

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Lewis Hamilton hätte in Silverstone in die erste Reihe fahren können Zoom Download

Die Vorzeichen waren durchaus da. Hamilton erlebte bis dahin ein gutes Wochenende und hatte mit der Bestzeit in Q2 die Hoffnungen auf die erste "echte" Poleposition (nach der Sprintpole in China) in dieser Saison genährt.

Im ersten Versuch in Q3 war der siebenmalige Weltmeister schon nah dran: Platz zwei hinter Oscar Piastri. Doch Hamilton wollte noch einen Platz mehr. Und es ging gut los: Der erste Sektor leuchtete lila auf - 27,500 Sekunden waren zu dem Zeitpunkt die absolute Bestzeit. Auch in Sektor zwei legte er in 34,111 Sekunden eine Zeit hin, die komplett auf Augenhöhe mit Spitzenreiter Piastri war.

Dann der letzte Sektor: Die Hangar-Straight langrasen, gut durch die Stowe kommen, Vale anbremsen ... doch dann staubte es. Hamilton erwischte Kurve 16 nicht gut und musste sich am Ende mit Platz fünf begnügen. "Ich hatte einfach Untersteuern in Kurve 16 - das hat letztlich die Rundenzeit gekostet", hadert er.

Bis dahin sei es ein "ziemlich gutes Qualifying" und eine "schöne Runde" gewesen - "bis zur letzten Kurve eben". Hamilton ist überzeugt: "Wahrscheinlich hat mich das den zweiten Platz gekostet."

Verstappen wohl nicht zu bezwingen

Die Poleposition wäre es aller Voraussicht nach nicht geworden, denn Max Verstappen legte am Ende noch einmal eine Monsterrunde hin. Der Niederländer unterbot im ersten Sektor Hamiltons absolute Bestzeit um sieben Tausendstel, war im zweiten Sektor anderthalb Zehntel schneller als der Ferrari-Pilot und ließ sich den Vorsprung auch im Schlussabschnitt nicht mehr nehmen.

Hamilton selbst sagt, dass ihn der Fehler am Ende "eine Zehntel und ein bisschen" gekostet habe, wobei er auf seinem ersten Q3-Versuch sogar ganze zwei Zehntel im letzten Sektor schneller war.

Genau eine Zehntelsekunde fehlte ihm letzten Endes zu Piastri, sodass Platz zwei durchaus möglich gewesen wäre. Auch die Telemetrie zeigt, dass Hamilton erst kurz vor Ende hinter die P2-Zeit des Australiers fiel.

"Platz fünf und sechs bedeuten, dass wir das Qualifying nicht gut umgesetzt haben - wir haben im letzten Run nicht alles zusammenbekommen", ärgert sich auch Teamchef Frederic Vasseur. "Bei all der Unterstützung für das Team an diesem Wochenende, besonders für Lewis, ist es schade, dass wir nichts Besseres abgeliefert haben."

Hamilton macht weiter Fortschritte

Trotzdem macht die gezeigte Performance in Silverstone wie zuletzt schon in Spielberg Mut. "Die Upgrades, die wir in Österreich eingeführt haben, haben ihren Teil beigetragen", betont der Franzose. "Und was besonders wichtig ist: Sie haben wahrscheinlich dazu geführt, dass sich die Fahrer jetzt im Auto wohler fühlen. Das motiviert alle, weiter zu pushen."

Tatsächlich betont Hamilton, dass er mit den Fortschritten bei Ferrari "wirklich zufrieden" ist. Es geht in die richtige Richtung, und er selbst kommt mit dem Auto immer besser zurecht. Das liegt unter anderem auch daran, dass er sich dem Set-up seines Teamkollegen Charles Leclerc immer weiter angenähert hat - obwohl ihm der Stil eigentlich nicht liegt.

"Wir sind nicht weit voneinander entfernt", sagt er über die Richtung in Silverstone. "Unsere Set-ups sind unterschiedlich, aber wir nutzen die gleiche Methode. Es geht mehr in diese Richtung, aber er hat ein ziemlich anderes Set-up. Ich war mit meinem Auto aber zufrieden."

Ferrari-Patzer in Q1: "Nicht gut ausgeführt"

Und trotzdem gibt es noch Schwächen. Allen voran die Kommunikation läuft noch nicht rund, wie sich im Qualifying wieder gezeigt hat. Denn in Q1 war es für Hamilton als 14. ziemlich knapp geworden.

Der Brite hatte kurz vor Ablauf der Zeit am Funk gefragt, ob er noch eine Runde fahren kann, was sein Renningenieur Riccardo Adami mit dem Spruch: "Wir müssen an die Box kommen" verneinte.

"Aber wir haben doch noch Zeit. Warum sollte ich ...?", fragte Hamilton. Antwort: "Wir haben kein Benzin mehr."

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"Ich denke, das Timing war daneben", übt er sich bei Sky in einem Erklärungsversuch. "Wir hatten nur Sprit für eine Runde, dabei war noch Zeit, um runterzukühlen und nochmal zu fahren. Das war ein großes Risiko - insgesamt war das nicht gut ausgeführt", kritisiert er.

Aber auch sportlich ist der SF-25 noch nicht da, wo Hamilton ihn haben will. Vor allem das Untersteuern im Low-Speed-Bereich sieht er als große Schwäche. "Ich glaube, wir überfahren das Auto ein wenig, um noch etwas Zeit rauszuholen. Wir fahren nicht mit reinem Speed, selbst wenn das Auto heute ziemlich schnell und stabil war", sagt er.

"Also müssen wir wohl ein bisschen über das Limit gehen, was das Auto dann nicht mehr mitmacht. Wir brauchen also noch etwas mehr Performance."

Kommt die "Silverstone Magic" am Sonntag?

Für Sonntag ist für Ferrari aber noch einiges drin, meint Vasseur: P5 und P6 sind trotzdem respektabel, denn wir wissen, dass wir eine gute Pace über die Renndistanz haben, am Sonntag generell etwas stärker sind als am Samstag, und Überholen in Silverstone möglich ist - also können wir von hier aus zurückschlagen", sagt der Franzose.


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Nur: "Ich denke, es wird sehr, sehr schwer, die McLarens oder Red Bulls zu schlagen", gibt sich Hamilton weniger optimistisch und hofft, dass er zumindest im Kampf dabei sein wird. "Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg - also werde ich morgen alles geben", kündigt er an.

"Ja, ich bin ein bisschen weiter hinten, als ich sein möchte, aber mit dieser unglaublichen Kulisse hier - wer weiß?" Vielleicht wird es ja Zeit für ein bisschen "Silverstone Magic". Es wäre nicht das erste Mal.

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