• 18. Juni 2025 · 10:58 Uhr

Alpines Kanada-Wochenende: Chef weg, Auto zu langsam, falsche Strategie

Die Alpine-Piloten hadern nach dem Kanada-Wochenende wieder einmal mit dem Motor - Welche Auswirkungen hat der Abschied von Konzernchef Luca de Meo?

(Motorsport-Total.com) - Es sei "ein ziemlich frustrierender Nachmittag" gewesen, berichtet Pierre Gasly nach seinem 15. Platz beim Großen Preis von Kanada am Sonntag. Allerdings kam die nächste Nullnummer der Franzosen, die aktuell auf dem letzten WM-Rang liegen, auch fast schon mit Ansage.

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Franco Colapinto blieb auch in Montreal wieder ohne WM-Punkt Zoom Download

"Wir wussten, dass es mit dem Paket, das wir hier haben, nicht einfach werden würde - und genau so war es auch", berichtet Gasly, der im Qualifying Letzter geworden war und am Sonntag aus der Boxengasse startete. Damit war sein Schicksal quasi schon besiegelt.

Denn Gasly erklärt: "Wir waren auf der Geraden nicht schnell genug, um an den anderen Autos vorbeizukommen. Ich denke, wir hatten etwas Tempo, aber wir hingen 40 Runden lang hinter Lawson fest und haben dort zu viel Zeit verloren." Selbst mit offenem DRS sei er zudem von anderen Autos überholt worden.

Die Kritik am hauseigenen Motor ist nicht neu. Nicht umsonst stellt Renault sein Formel-1-Motorenprogramm am Ende des Jahres ein und Alpine wird ab 2026 mit Antrieben von Mercedes fahren. Auch in Kanada ist der "Sündenbock" für das schlechte Abschneiden schnell gefunden.


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"Wir konnten auf den Geraden nicht überholen", bestätigt Franco Colapinto, der am Ende 13. wurde und damit ebenfalls ohne Punkte blieb. Das sei "schade", weil Alpine am Wochenende eigentlich "bei freier Fahrt ein schnelles Auto" gehabt habe, so der Argentinier.

Es sei "verrückt", betont Colapinto bei ESPN, "wie verwundbar wir auf den Geraden sind." Ein Beispiel: "Ich kam aus Kurve 10 mit drei Zehntelsekunden Rückstand heraus, und trotz DRS, Energie und allem konnte ich nicht einmal auf zwei Zehntel herankommen."

Colapinto frustriert: Wurde von anderen aufgehalten

Zu allem Überfluss habe man dann auch noch "die falsche Strategie" gehabt, sagt Colapinto, der als Zehnter gestartet war und bis zu seinem ersten Boxenstopp in den Punkten lag. Doch anschließend steckte er wie sein Teamkollege im Verkehr fest.

Die Strategie mit einem früheren ersten Stopp sei daher "auf dem Papier" nicht schlecht gewesen, so Colapinto, "aber am Ende, wie sich das Rennen entwickelt hat, war es eine Katastrophe." Denn der Argentinier glaubt: "Die andere Strategie war definitiv deutlich schneller."


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"Und ich denke, genau das hat dazu geführt, dass ich aus den Punkterängen gefallen bin", ärgert er sich und erklärt: "Es war heute fast ein Mini-Monaco." Denn wie auch im Fürstentum seien einige Piloten bewusst langsamer gefahren, um ihren Teamkollegen zu helfen, vermutet er.

So fiel Colapinto, der auf Mediums gestartet war, unter anderem hinter Esteban Ocon, Carlos Sainz und Yuki Tsunoda zurück, die alle einen sehr langen ersten Stint auf den harten Reifen fuhren. Damit blieb der Argentinier auch im vierten Rennen nach seinem Comeback punktlos.

Für Alpine insgesamt war es am zehnten Rennsonntag des Jahres bereits zum achten Mal der Fall, dass man kein Auto in die Top 10 brachte. Und für die beiden kommenden Rennen in Spielberg und Silverstone ist Colapinto auch nicht übermäßig optimistisch, weil der Motor auch dort wieder eine große Rolle spiele.

Wie geht es nach dem Abschied von de Meo weiter?

Während das Montreal-Wochenende sportlich also kein Erfolg für Alpine war, gab es auch hinter den Kulissen wieder einmal Aufregung, weil Renault-Konzernchef Luca de Meo überraschend seinen Rücktritt verkündete. Der Italiener war unter anderem für die Rückkehr von Flavio Briatore verantwortlich.

Folglich ist nun offen, welche Auswirkungen sein Abschied aus dem Unternehmen auf das Formel-1-Programm haben wird. "Zunächst einmal denke ich, dass ich alle Informationen haben muss", grübelt Gasly und betont: "Ich habe offensichtlich eine sehr gute Beziehung zu Luca."

"Er war derjenige, der mich ins Team geholt hat, und ich finde, er ist eine sehr inspirierende Person. Daher ist meine erste Reaktion natürlich, dass ich sehr traurig bin, ihn gehen zu sehen", so Gasly, der vermutet, dass de Meo "gute Gründe" für seine Entscheidung hat.

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Gleichzeitig hofft der Franzose, dass de Meos Abschied sich nicht negativ auf die Moral im Formel-1-Team auswirken wird. "Für uns als Team - auch wenn momentan nicht alles perfekt läuft - passiert in der Fabrik dennoch viel Positives", stellt er klar.

"Für mich ist es wichtig, dieses Momentum mit in die Saison 2026 zu nehmen, denn das Gesamtbild und die Performance könnten sich dann stark verändern, und das müssen wir im Hinterkopf behalten", so Gaslys Durchhalteparole.

Denn in Kanada blieb Alpine nicht nur WM-Letzter, der Rückstand auf den Rest des Feldes hat sich sogar noch weiter vergrößert. Sauber (20 Punkte) auf dem neunten und vorletzten WM-Rang hat inzwischen fast doppelt so viele Punkte wie Alpine (11) auf dem Konto.

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