• 16. Juni 2025 · 04:00 Uhr

George Russell: Kanada-Triumph gelungene "Wiedergutmachung" für 2024

Stark, souverän, selbstbewusst: George Russell meldet sich mit einem dominanten Sieg in Kanada zurück - warum Mercedes trotzdem auf dem Boden bleibt

(Motorsport-Total.com) - George Russell hat beim Großen Preis von Kanada nicht nur einen souveränen Rennsieg eingefahren, sondern auch ein persönliches Kapitel geschlossen. Nach eigener Aussage war der Triumph in Montreal eine Art "Wiedergutmachung" für das Vorjahr - und ein weiterer Beweis für die wiedererlangte Stärke von Mercedes. Doch Teamchef Toto Wolff und Experten warnen vor vorschnellen Schlüssen.

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George Russell feiert seinen ersten Saisonsieg in Kanada Zoom Download

"Das fühlt sich wie eine Wiedergutmachung an", sagt Russell nach dem Rennen. "Letztes Jahr war ich hier sehr enttäuscht - wir hätten gewinnen müssen, aber ich habe einen Fehler gemacht und das Team im Stich gelassen. Jetzt bin ich in einer anderen Verfassung, fahre besser denn je." Bereits seit dem ersten Freien Training sei das Auto "hooked up" gewesen, also perfekt auf die Strecke abgestimmt.

Im Rennen selbst ließ Russell keinerlei Zweifel aufkommen: Nach einem starken Start führte er das Feld souverän an, hatte Max Verstappen phasenweise im Rückspiegel, aber nie wirklich in Bedrängnis. Selbst eine kurzzeitige Phase mit Verkehr durch Leclerc und Norris brachte ihn nicht aus dem Konzept: "Ich wusste, wenn ich saubere Luft habe, kann ich das Rennen kontrollieren. Das Auto war einfach stark - und ich fühlte mich die ganze Zeit über ruhig und sicher."

Mercedes mit neuer Hinterradaufhängung: Fortschritt oder Zufall?

Dass der W16 in Kanada so stark performte, hat laut Teamchef Toto Wolff mehrere Ursachen - aber keine einfache Erklärung. "Wir haben ein neues Heckaufhängungskonzept eingebaut, und ich bin sehr zufrieden, wie das Team das umgesetzt hat - sowohl an der Strecke als auch in der Fabrik." Gleichzeitig betont der Österreicher jedoch, dass auch die Streckencharakteristik in Montreal eine Rolle spiele: "Der glatte Asphalt, die fehlenden Hochgeschwindigkeitskurven - das kommt uns entgegen."

Besonders bemerkenswert: Mercedes zeigte sich auch am Sonntag bei hohen Temperaturen konkurrenzfähig - ein Umstand, der in der Vergangenheit häufig ein Schwachpunkt war. "Ich dachte schon, es liegt am Pulli, wenn's kalt ist, sind wir schnell", scherzt Wolff in Anspielung auf den überraschenden Vegas-Sieg 2024. "Aber heute bei 50 Grad Streckentemperatur dominant zu sein, ist ein gutes Zeichen."

Trotz Triumph: Mercedes bleibt vorsichtig

Trotz des Doppelpodiums mit Russell auf Platz eins und dem jungen Kimi Antonelli auf Rang drei bleibt das Mercedes-Lager geerdet. "Wir müssen die Kirche im Dorf lassen", mahnt Wolff. "Es war ein super Erfolg, aber wir müssen verstehen, warum es so gut lief. War es nur die Strecke? Oder haben wir wirklich einen Schritt gemacht?"


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Auch Sky-Experte Timo Glock warnt vor zu großem Optimismus: "Ich bin überzeugt, dass das streckenspezifisch war. McLaren konnte hier seine Stärken nicht ausspielen, das wird in Spielberg wieder ganz anders aussehen" Gerade dort, auf dem Red Bull Ring, sieht Glock klare Vorteile für McLaren durch die vielen schnellen Kurven und das anspruchsvolle Reifenmanagement.

Russell: "Ich wusste, ich habe heute das schnellste Auto"

Russell selbst zeigt sich auch mental in Bestform. Auf die Frage, ob er durch den Druck von Verstappen gestresst war, antwortet er nüchtern: "Nicht wirklich. Ich wusste, dass ich wahrscheinlich das schnellste Auto habe, und wenn ich sauber fahre, wird das reichen."

Nicht zuletzt zeigte er auch Teamgeist, als er während des Rennens über die Monitore das Rennen seines Teamkollegen Antonelli verfolgte: "Ich habe gesehen, wie Lando und Oscar ihn unter Druck setzen, aber er hat einen tollen Job gemacht." Für den jungen Italiener war es das erste Formel-1-Podium - ein weiterer Lichtblick für Mercedes.

"Wir haben das Rennen kontrolliert, wir waren dominant", so Wolff. "Aber die Frage ist: Warum? Und wie können wir das reproduzieren?" Die Antwort darauf wird entscheidend sein - vielleicht schon beim nächsten Rennen in Österreich.

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