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Yuki Tsunoda versteht Strafe nicht: "Weiß nicht, was sie von mir wollen"
Yuki Tsunoda muss in Kanada vom letzten Platz starten: Der Japaner zeigt kein Verständnis für eine Gridstrafe und übt deutliche Kritik an den Stewards
(Motorsport-Total.com) - Yuki Tsunoda muss den Grand Prix von Kanada vom letzten Startplatz aus in Angriff nehmen. Grund dafür ist eine Zehn-Plätze-Startplatzstrafe, die die Stewards nach dem dritten Freien Training aussprachen. Der Vorwurf: Tsunoda hatte unter roter Flagge den stark beschädigten McLaren von Oscar Piastri auf der Gegengeraden überholt - ein klarer Regelverstoß laut Artikel 2.5.4.1 b) des International Sporting Code.
Die FIA kam zu dem Schluss, dass Piastri trotz seines reduzierten Tempos (86 km/h) keine akute Gefahr darstellte. Tsunoda hingegen überholte mit 171 km/h. Eine Reaktion aus Vorsicht, wie der Japaner später erklärte - aber aus Sicht der Rennleitung nicht gerechtfertigt. Im Gegensatz zu einem ähnlichen Vorfall in von Gabriel Bortoleto, bei dem keine Strafe ausgesprochen wurde, sah man in Tsunodas Fall keine "unvermeidbare Situation".
Tsunoda: Soll ich einem kaputten Auto hinterherfahren?
Nach dem Qualifying, in dem Tsunoda Platz elf belegte, zeigt er sich ratlos über die Entscheidung. "Ich weiß nicht, was sie von mir wollen", sagt er im Interview. Er habe bei der Annäherung an den beschädigten McLaren eine gefährliche Situation befürchtet: "Der Reifen sah aus, als würde er gleich wegfliegen. Ich hatte Angst, dass mich ein Trümmerteil trifft."
Tsunoda erklärt, er habe vor dem Überholmanöver sichergestellt, dass sich keine anderen Autos in der Nähe befanden, und sei mit "halbem Renntempo" auf die rechte Seite ausgewichen. Das Ziel: Abstand halten - nicht angreifen. Dass daraus eine Gridstrafe und zwei Strafpunkte resultierten, kann er nicht nachvollziehen: "Zehn Plätze - das ist für mich völlig überzogen."
Qualifying stark - Strafe zerstört Ausgangslage
Sportlich hatte sich der Japaner in Kanada bislang ordentlich präsentiert. Nach einem schwierigen dritten Training fuhr er im Qualifying auf Rang elf - eines seiner besten Ergebnisse im Zeittraining der bisherigen Saison für Red Bull.
Doch durch die Strafe fällt er nun auf Startplatz 20 zurück. Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko bezeichnet die Sanktion gegenüber ServusTV als "bitter" - vor allem, weil es bislang eines von Tsunodas stärksten Wochenenden gewesen sei. Hoffnung macht immerhin der Rennverlauf in Kanada, der in der Vergangenheit immer wieder für Chaos und Aufholjagden gut war. Tsunoda bleibt entsprechend kämpferisch: "Es ist, wie es ist. Jetzt geht's darum, Positionen gutzumachen."