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Packendes Quali in Kanada: Jetzt stehen Russell & Verstappen nebeneinander!
McLaren geschlagen, Charles Leclerc verschenkt die Pole-Chance: George Russell gewinnt das packende Qualifying zum Grand Prix von Kanada 2025
(Motorsport-Total.com) - George Russell hat sich in einem dramatischen Finish beim Qualifying zum Grand Prix von Kanada 2025 überraschend die Poleposition gesichert. Der Mercedes-Pilot verbesserte sich im zweiten Versuch in Q3 noch von Platz 3 auf Platz 1 und verwies Max Verstappen (Red Bull) und Oscar Piastri (McLaren) um 0,160 beziehungsweise 0,221 Sekunden auf die Plätze 2 und 3.

© LAT Images
George Russell ist es gelungen, seine Pole aus dem Jahr 2024 zu wiederholen Zoom Download
Nach dem ersten Q3-Run hatte noch Verstappen in Führung gelegen, doch sowohl Russell als auch Verstappen fuhren ihre letzte Attacke auf dem härteren Mediumreifen und konnten damit nochmal zulegen. Am Ende purzelten die Zeiten, und es führte zuerst Piastri, dann Verstappen - aber dann kam Russell und wiederholte seine Pole aus dem Vorjahr.
Dabei sei die Performance "am Anfang des Qualifyings nicht gekommen", sagt Mercedes-Teamchef Toto Wolff im Interview mit ServusTV und erklärt: "Am Schluss sind die Temperaturen nochmal ein bisschen gefallen. Vielleicht hat das dann geholfen."
"Man kann es ja kaum glauben, dass der Medium tatsächlich schneller ist. Weil es gegen die Logik ist, das haben wir nicht gelernt. Aber es hat dann schon so ausgeschaut, wie dann die beiden Aston Martin so schnell waren plötzlich. Man hat es auch gesehen, der Max hat die Entscheidung auch getroffen."
Für Verstappen war P2 ebenfalls ein versöhnliches Ergebnis, denn "wir haben noch die Bremsbeläge gewechselt, weil sich Max im P3 nicht richtig wohlfühlte. Mit Platz 2 können wir leben", sagt Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko im Interview mit ServusTV. Und Piastri ist mit P3 "ziemlich zufrieden", wenngleich er sagt: "Wären wir mit dem Medium auf die Poleposition gekommen? Vielleicht. Aber es besteht auch das Risiko, dass es schiefgeht und man schlechter dasteht als jetzt."
Andrea Kimi Antonelli (Mercedes) setzte im Finish ebenfalls auf Medium und fuhr damit auf Platz 4, noch vor Lewis Hamilton (Ferrari) und Fernando Alonso (Aston Martin), der ebenfalls mit dem gelben Reifen angriff. Der große Verlierer war damit Lando Norris (McLaren), der sich mit 0,726 Sekunden Rückstand mit Position 7 zufriedengeben musste.
Norris hatte nach dem ersten Q3-Versuch noch keine Rundenzeit auf der Habenseite. Beim Anbremsen der Zielschikane fuhr er geradeaus und kürzte die Kurve ab, sodass er es im zweiten Versuch richten musste. "Lando, lass uns resetten, und denk an deine Referenzpunkte beim Bremsen", ermahnte ihn sein Renningenieur Will Joseph.
Norris ärgert sich, dass ihm "einfach ein paar große Fehler" unterlaufen sind, als es drauf ankam: "Einer war, dass ich in der letzten Runde am Ausgang von Kurve 7 die Mauer touchiert habe. Und der andere war gleich in der ersten Runde, in der letzten Kurve. Also ja, zwei Fehler, die mich wohl alles gekostet haben."
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Leclerc entschuldigt sich für Wutausbruch gegen Hadjar
Neben Norris steht Charles Leclerc (Ferrari) in der vierten Startreihe. Leclerc hatte im ersten Sektor absolute Bestzeit aufgestellt, als er im Mittelsektor ins Rutschen kam und die Runde abbrechen musste. "Was zur Hölle! Dieser Kerl", fluchte er in Richtung von Isack Hadjar (9./Racing Bulls), dessen "dirty Air" Leclerc als Ursache für den Slide ausmachte.
Später entschuldigte sich Leclerc für diesen Wutausbruch: "Die Emotionen kochen hoch, wenn man im Auto sitzt. Aber Isack hat nichts falsch gemacht. Manchmal - je nachdem, wo man ein anderes Auto erwischt - kann das einen großen Einfluss auf die Runde haben. Bei mir hatte das heute leider einen enormen Einfluss."
Spektakulär: Albon fliegt in Q1 die Motorhaube davon!
Q1 war mit 5:30 Minuten Restzeit unterbrochen, und für das Williams-Team sah es zu dem Zeitpunkt gar nicht gut aus. Alexander Albon (am Ende 10.) war nach der Haarnadel die komplette linke Seite der Motorabdeckung einfach weggeflogen, und weil er das nicht sofort bemerkte, fuhr er nicht direkt an die Box, sondern musste eine weitere Runde absolvieren.
Um die herumliegenden Teile wegkehren zu können, aktivierte die Rennleitung die rote Flagge. Zu dem Zeitpunkt lag Alonso in Q1 in Führung, aber die beiden Williams-Fahrer waren nur 16. und 18. und damit nicht für die nächste Runde qualifiziert. Und während sich Albon doch noch auf Rang 8 verbessern konnte, schied Carlos Sainz als 17. aus - auch, weil er auf seiner schnellen Runde von Hadjar aufgehalten wurde.
Hadjar kassierte dafür eine Rückversetzung um drei Startpositionen, die Sainz völlig berechtigt findet: "Wenn du in Q1 ankommst und da steht jemand mitten auf der Strecke, der dir komplett das Qualifying ruiniert, dann ist damit dein ganzes Wochenende zerstört." Hadjar verteidigt sich: "Ich habe die Info bekommen, dass Carlos seine Runde abgebrochen hatte. In Wirklichkeit hat er aber noch gepusht. Also: völlige Fehlkommunikation."
Q1 war übrigens eine der denkbar knappsten Sessions in der jüngeren Formel-1-Vergangenheit. Selbst Pierre Gasly (Alpine) auf dem 20. und letzten Platz hatte nur 0,841 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Norris (1:11.826 Minuten). Und Sainz auf P17 trennten am Ende nur 0,360 Sekunden vom Leclerc-Ferrari auf P4.
So schieden Gabriel Bortoleto (Sauber, ganze 0,007 Sekunden hinter Esteban Ocon im Haas), Sainz, Lance Stroll (Aston Martin), Liam Lawson (Racing Bulls) und Gasly aus. Und auch das war denkbar knapp: Lawson auf P19 fehlten nur 0,147 Sekunden auf Ocons P15-Zeit.
Strafe gegen Tsunoda: Was hat er falsch gemacht?
In Q2 herrschten immer noch knappe Zeitabstände, doch ganz so eng wie in Q1 ging es nicht mehr zu. Am Ende war Yuki Tsunoda (Red Bull) der Erste, der den Cut verpasste, 0,099 Sekunden hinter Hadjar. Er wird im Rennen am Sonntag aber nicht vom elften Startplatz losfahren.
Denn: Tsunoda hatte im dritten Freien Training Piastri unter roter Flagge überholt, als der gerade mit einem Platten zurück an die Box rollte. Die Rennkommissare ließen das aber nicht als Ausrede gelten und belegten den Japaner mit einer Rückversetzung um zehn Startpositionen. Das bedeutet, dass er den Grand Prix von Kanada nicht als Elfter, sondern als Letzter in Angriff nehmen wird.
Eine Strafe, die Tsunoda nicht nachvollziehen kann: "Ich weiß auch, dass man unter roter Flagge nicht überholen darf. Ich habe seinen Reifen gesehen und dachte, der fliegt gleich weg. Also bin ich ganz nach rechts gefahren. Ich habe mich natürlich vorher vergewissert, dass vor und hinter Oscar kein Auto war, und bin dann ganz links, mit einer vernünftigen Geschwindigkeit von 170 km/h, an ihm vorbeigefahren. Und dafür habe ich eine Strafe bekommen."
Gemeinsam mit Tsunoda schieden in Q2 auch Franco Colapinto (Alpine), Nico Hülkenberg (Sauber), Oliver Bearman und Esteban Ocon (beide Haas) aus. Schnellster der zweiten Session war Russell mit einer Bestzeit von 1:11.570 Minuten. Und mit Norris, Leclerc und Verstappen lagen gleich vier Fahrer innerhalb von 0,068 Sekunden!
Wo kann man den Grand Prix von Kanada live sehen?
Es ist ein Fixpunkt für Hardcore-Fans der Formel 1, nach Ende aller Sessions eines Tages am Abend beim YouTube-Kanal von Formel1.de (Jetzt kostenlos abonnieren!) reinzuzappen. Denn wenn die TV-Broadcaster längst aus ihren Übertragungen ausgestiegen sind, steigt dort die tägliche Formel-1-Analyse mit Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll. In der Nacht nach dem Qualifying und nach dem Rennen beginnt der Livestream jeweils um 4 Uhr deutscher Zeit.
Übrigens: Die täglichen Formel-1-Livestreams werden 2025 nicht nur auf YouTube, sondern auch auf dem Twitch-Kanal von Formel1.de ausgestrahlt. Wer Amazon-Prime-Abonnent ist und seinen Prime-Account mit Twitch verknüpft, kann so ein Kanalabo kostenlos abschließen und die journalistische Arbeit des Formel1.de-Teams so unterstützen. Eine detaillierte Anleitung, wie das geht, gibt's auf YouTube.
Im deutschen Free-TV zeigt RTL den Grand Prix von Kanada live. Die Berichterstattung zum Rennen am Sonntag beginnt um 19:05 Uhr. Start ist um 20:00 Uhr. Dazu zeigt der Pay-TV-Sender Sky wie immer alle Sessions live. In Österreich ist diesmal ServusTV dran. Und in der Schweiz wie immer das SRF. (Hier geht's zur TV-Übersicht für den Grand Prix von Kanada 2025!)