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Oliver Bearman: Strafe wegen Lawson-Situation kommt mir hart vor
Oliver Bearman lieferte sich in Spanien einen packenden Zweikampf mit Liam Lawson und wurde am Ende von den Stewards zur Rechenschaft gezogen
(Motorsport-Total.com) - Oliver Bearmans Rennen in Barcelona war vor allem von einem intensiven Duell mit Liam Lawson geprägt, das letztlich in einer empfindlichen Zeitstrafe für den Haas-Piloten endete und ihn auf den 17. und damit letzten Platz zurückwarf.
Bearman, von Position 14 gestartet, lieferte sich mit Lawson über mehrere Runden hinweg ein enges Duell im Mittelfeld, bei dem der Haas zunächst knapp die Oberhand behielt.
Die erste heikle Szene ereignete sich in Kurve 1, als Lawson beim Anbremsen das Heck von Bearmans Haas leicht touchierte. Bearman musste dadurch in die Auslaufzone ausweichen, blieb aber vorn. Wenige Runden später kam es zu einer ähnlichen Szene, diesmal jedoch unter deutlich anderen Vorzeichen.
Lawson hatte sich in eine klar überlegene Position gebracht und war am Scheitelpunkt vorn, als Bearman erneut durch die Auslaufzone schnitt und sich vor Lawson wieder einreihte, ohne den Platz zurückzugeben. Obwohl Lawson kurz darauf vorbeizog, werteten die Rennkommissare das Manöver als "Gewinn eines dauerhaften Vorteils" und sprachen eine Zehn-Sekunden-Zeitstrafe gegen Bearman aus.
Strafe für Bearman zu hart?
Der Brite kommentierte die Szene nach Rennende mit Unverständnis: "Ich fühle mich ein bisschen hart behandelt mit der Strafe, aber natürlich hab ich's noch nicht im Detail gesehen. Ich hatte das Gefühl, komplett rausgedrängt worden zu sein."
Lawson hingegen beschrieb die Situation aus seiner Perspektive als chaotisch, gerade weil gleichzeitig auch die Spitzenfahrer, darunter Max Verstappen und Lando Norris, zur Überrundung ansetzten. "Ich hatte eine Chance, Ollie zu überholen. Er hat sehr aggressiv verteidigt. Wir haben beide Zeit verloren."
Verstappen ärgerte sich am Funk seinerseits über Bearman, weil dieser ihn inmitten des Duells offenbar behindert hatte. Der Haas-Pilot zeigte sich im Nachhinein einsichtig.
"Ich weiß nicht, warum Max sauer war. Ich muss mir das anschauen. Aber es ist einfach schwer, alles zu managen da draußen. Ich wollte nichts falsch machen. Wenn ich ihn aufgehalten habe, tut's mir leid", beteuert Bearman.
Obwohl er gegen Ende des Rennens die Safety-Car-Phase nutzte und sich wie viele andere Fahrer noch einmal weiche Reifen holte, konnte er daraus keinen Profit schlagen: "Wir hatten am Ende Softs drauf, die schienen gut, aber ich konnte damit nicht wirklich etwas ausrichten. Ehrlich gesagt haben wir auf der Geraden einfach ein bisschen zu kämpfen gehabt. Ich konnte niemanden wirklich angreifen."
Rückblickend zeigt sich Bearman auch hinsichtlich der Wochenendstrategie kritisch. Eine spürbare Set-up-Änderung vor dem Qualifying brachte zwar Fortschritte, kam aber zu spät.
"Wir haben vor dem Qualifying große Änderungen gemacht, die echt was gebracht haben. Aber es ist natürlich ein bisschen spät, da quasi erst in Q1 mit einem neuen Auto anzufangen. Im Qualifying und schließlich auch im Rennen waren wir dann sozusagen blind, was es für uns schwierig machte."
Ocon räumt Strategiefehler ein
Auch das Rennen seines Haas-Teamkollegen Esteban Ocon endete frustrierend. Der Franzose setzte auf eine alternative Strategie und verzichtete auf einen Boxenstopp während der Safety-Car-Phase, was sich jedoch als Fehler erwies.
"Wir wussten, dass es schwierig sein würde, nach dem Re-Start auf alten Reifen zu bestehen, aber ein weiteres Safety-Car hätte die Strategie retten können", erklärt Ocon. Dabei hatte er zwischenzeitlich sogar auf Punkte spekuliert.
"Ja. Wir haben unseren ersten Boxenstopp verschoben und waren etwa eine Sekunde pro Runde schneller als die Autos vor uns - ich war nahe an den Top 10. Aber das Safety-Car hat das unterbrochen und unsere Chance, um Punkte zu kämpfen, zunichtegemacht", resümiert der Haas-Pilot enttäuscht.
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Trotzdem sieht er auch positive Aspekte, wie etwa eine solide Performance des Haas in langsamen Kurven. Für das kommende Rennen in Montreal ist er deshalb vorsichtig optimistisch, da das Streckenlayout dem entgegenkommen dürfte.
Überrascht zeigt sich Ocon über die starke Performance von Sauber - insbesondere Platz 5 für Nico Hülkenberg nach einem gelungenen Update-Paket. Auch Rookie Gabriel Bortoleto, mit dem er über weite Strecken des Rennens kämpfte, habe einen "sehr starken Eindruck" hinterlassen. "Wir müssen sie im Auge behalten."