Mekies: Außer Helmut Marko hat niemand Hadjars volles Talent erahnt
Laurent Mekies sagt, dass die Racing Bulls von Isack Hadjars Einstand in die Formel 1 überrascht waren: Der Franzose punktete mit hohem Niveau und Schnelligkeit
(Motorsport-Total.com) - Isack Hadjar gehört bislang zu den positiven Überraschungen der Saison. Der Franzose erlebte zwar mit seinem Unfall in der Aufwärmrunde in Australien ein unglückliches Debüt, seitdem zeigte der Rookie aber an fast jedem Wochenende eine äußerst starke Leistung.
Seinen Teamkollegen Liam Lawson hat Hadjar komplett im Griff: 5:1 führt er in den Qualifying-Duellen, im Rennen kam er gar immer vor dem Neuseeländer ins Ziel. Dass der 20-Jährige so stark in sein Formel-1-Abenteuer starten würde, das kam auch für sein Racing-Bulls-Team ziemlich überraschend: "Ich glaube, niemand hat das erwartet - außer vielleicht Helmut", sagt Teamchef Laurent Mekies.
Helmut Marko hatte Hadjar vor einigen Jahren nach dessen Sieg beim Monaco-Rennen der Formula Regional verpflichtet und an dessen Talent geglaubt. Über die Formel 3 und Formel 2 schaffte es Hadjar in die Königsklasse - auch wenn er bislang keinen Titel in einer Nachwuchsserie holen konnte.
"Wir waren überrascht", sagt Mekies bei Sky. "Wir glauben sehr an die Entwicklung der Fahrer, an ihren Fortschritt, an die Schritte, die sie über die Rennen hinweg machen. Wir konzentrieren uns darauf, ihm das richtige Umfeld zu bieten, damit er diese Schritte auch gehen kann. Aber der Startpunkt? Keine Frage - niemand hat erwartet, dass er so hoch sein würde."
Fotostrecke: Red-Bull-Junioren in der Formel 1
Christian Klien (2004-2010): Mit Unterstützung von Red Bull debütiert der Österreicher 2004 bei Jaguar in der Formel 1. Nach der Übernahme des Rennstalls durch den Engergy-Drink-Hersteller fährt Klien auch 2005 und 2006 bei den meisten Grands Prix für das nun Red-Bull-Racing genannte Team an der Seite von David Coulthard. Ende 2006 scheidet Klien nach Streitigkeiten über einen Wechsel in die ChampCar-Serie aus dem Red-Bull-Kader aus. Später ist der Österreicher Testfahrer für Honda und BMW-Sauber und fährt 2010 drei Rennen für HRT. Fotostrecke
Laut Mekies sei vor allem Hadjars natürliche Geschwindigkeit "definitiv höher als alles, was wir erwartet hätten". Viermal brachte ihn das bereits in Q3, zuletzt mit dem Highlight von Platz sechs in Monaco.
"Und das in Kombination mit einer großen Ruhe und einem starken Lernwillen - ich glaube, diese drei Dinge zusammen machen es aus", sagt Mekies. "Denn wenn du die natürliche Geschwindigkeit nicht hast, gerätst du sofort unter Druck und willst zu viel. Aber er kam nach Melbourne - und war ganz natürlich sofort schnell."
"Und von da an, trotz der Höhen und Tiefen an den Wochenenden, konnte er auf diesem sehr hohen Startniveau weiter aufbauen."
Das macht es natürlich auch Liam Lawson ziemlich schwer, der nach seiner Ausbootung bei Red Bull erst einmal wieder Fuß fassen musste und gegen Hadjar einen schwierigen Stand hat.
"Beide sind wirklich harte Arbeiter", sagt Mekies über seine beiden Fahrer. "Sie stehen mit beiden Beinen auf dem Boden. Sie wollen lernen, saugen Informationen regelrecht auf wie ein Schwamm."
"Ich glaube, zusammen haben sie gerade mal rund 25 Rennen Erfahrung. Sie sind also sehr, sehr bescheiden und arbeiten hart. Und was das Fahren des Autos angeht - da haben sie gar nicht so unterschiedliche Bedürfnisse."