George Russell von McLaren-Pace beeindruckt: "War einfach weg ..."
Mit McLaren konnte Mercedes am Freitag in Imola nicht mithalten, trotzdem ist George Russell ganz zufrieden - Ausritt verhindert schnelle Antonelli-Runde
(Motorsport-Total.com) - Bei Mercedes herrschten zum Auftakt des Formel-1-Wochenendes in Imola gemischte Gefühle. George Russell überzeugte am Freitag mit Platz vier und vier Zehntelsekunden Rückstand auf Spitzenreiter Oscar Piastri. Teamkollege Andrea Kimi Antonelli kam in seinem ersten Heimspiel mit 1,113 Sekunden Rückstand nur auf Rang 18.
Russell zeigt sich nach den Sessions grundsätzlich zufrieden - auch wenn McLaren im Longrun erneut stärker wirkte: "Ich hatte Oscar im Blick, und dann plötzlich nicht mehr. Er hat Max [Verstappen] überholt und ist einfach davongezogen", schildert er. "Das zeigt, wo wir derzeit stehen. Unser Kampf ist im Moment gegen Max und die Ferraris."
Im Qualifyingtrimm sah es für den Briten allerdings besser aus: "Wir waren wohl näher an McLaren im Quali-Modus als in den Longruns", meint er und lobt die neuen Teile am Auto, die sich "okay" anfühlen. Zwar sei man "noch weit davon entfernt, die Welt aus den Angeln zu heben", aber Konstanz und Punkte seien das Ziel - ein klar realistischer Fokus.
Ein Thema war auch der neue, besonders weiche C6-Reifen, der zum ersten Mal in dieser Saison zum Einsatz kam. "Im Qualifyingrun war er eigentlich ziemlich gut", sagt Russell, der sich an den Hypersoft erinnert, der vor einigen Jahren in Monaco gefahren war - auch wenn er selbst damals nicht Teil der Formel 1 war.
"Klar ist der Reifen nicht ideal für diese Strecke, aber er bringt Abwechslung."
F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2025 - Freitag
Max Verstappen (Red Bull) und Oliver Bearman (Haas) Galerie
Für Teamkollege Antonelli verlief der Tag dagegen holprig. Der junge Italiener, der seine gesamte Schulklasse eingeladen hat, fand keinen Rhythmus: "Es war ziemlich chaotisch heute", sagt er nach dem Training und erklärt, wieso ihm die Zeit fehlte. "Ich habe in der Schikane einen Fehler gemacht, im zweiten Run war der Grip weg. Ich konnte die Reifen nicht mehr richtig abkühlen."
Der Italiener hatte die Schikane am Ende des zweiten Sektors auf seiner schnellen Runde auslassen müssen und konnte so keine schnelle Zeit setzen.
Zumindest gab es einen positiven Aspekt: "Der Longrun auf dem Medium fühlte sich ganz gut an. Ich weiß jetzt, woran ich arbeiten muss", so Antonelli, der vor allem sich selbst in der Verantwortung sieht: "Die Balance war in FT2 besser als in FT1, aber ich muss mich klar steigern. Jetzt liegt es an mir."
Für das restliche Wochenende könnte Mercedes zumindest im Kampf ums Podium ein Wörtchen mitreden - sofern man die Reifen in den Griff bekommt. Für den Sieg sollte es aber vor allem dank McLaren aber nicht reichen.