• 15. Mai 2025 · 16:11 Uhr

James Vowles: Stallorder-Zoff in Miami nach zwei Minuten bereinigt

Bei Williams kam es in Miami zu einer kleinen Reiberei wegen einer vermeintlich missachteten Teamansage, doch der Zoff wurde mit einer Erklärung rasch gelöst

(Motorsport-Total.com) - Die Auseinandersetzung beim Grand Prix von Miami zwischen Alexander Albon und Carlos Sainz in Sachen Stallorder wurde laut Williams-Teamchef James Vowles "in zwei Minuten gelöst", der die Schuld auf eine Fehlkommunikation im Team schiebt.

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Zwischen Alexander Albon und Carlos Sainz war schnell alles wieder gut Zoom Download

Während des Grand-Prix-Wochenendes in Florida war Sainz am Funk aufgebracht, weil er das Gefühl hatte, Albon habe in der frühen Phase des Rennens einen Funkspruch ignoriert, hinter dem Spanier zu bleiben

Tatsächlich wurde Albon mitgeteilt, dass er ein Problem mit dem Wasserdruck hatte, und er wurde gebeten, hinter Sainz zu bleiben - allerdings kam dieser Funkspruch gerade in dem Moment, als der Thailänder im Begriff war, mit DRS-Unterstützung an seinem Teamkollegen vorbeizugehen.

Sainz war im Nachgang deutlich und sagte zu seinem Ingenieur Gaetan Jego: "So fahre ich nicht Rennen", was Vowles dazu veranlasste, beide Fahrer nach dem Rennen in den Besprechungsraum zu holen, um die Situation zu erklären.

Vowles erklärt: So kam die Verwirrung

Vowles glaubt, dass die Sache zwischen den Fahrern beigelegt wurde, und fügt hinzu, dass das Team nun seine Abläufe angepasst habe, um sicherzustellen, dass solche Vorfälle nicht erneut passieren: "Es wurde in etwa zwei Minuten gelöst, als ich beide nach dem Rennen im Raum hatte. Das liegt ganz klar an uns als Team."

"Wir befinden uns in der Situation, in der es für uns wahrscheinlich das erste Mal war, dass wir ernsthafte Teamorder umsetzen mussten." Er erklärt: "Alex hatte ein Kühlungsproblem, wir brauchten Luft im Kühler. Das kann man auf zwei Arten machen. Man kann überholen oder mehr als eine Sekunde zurückfallen."

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James Vowles erklärt, wie es zu der Situation kommen konnte Zoom Download

"Da die Kommunikation über Funk zu den Ingenieuren fast genauso lang war, gab es nun eine laufende Diskussion. Einer sagte dem Fahrer: 'Keine Sorge, Alex wird nicht angreifen.' Der andere war noch in der Debatte."

"Und für Carlos war die Frustration: Er dachte, Alex habe die Anweisung ignoriert oder ein Ingenieur habe es falsch gemacht. Beides ist nicht passiert. Das ist etwas, das wir am Kommandostand beheben müssen", so Vowles, der "garantiert", dass der Fehler nicht noch einmal passieren wird.

Auch Sainz habe die Erklärung im Nachgang akzeptiert. "Er sagte: 'Okay, jetzt verstehe ich es. Was machen wir in Zukunft? Gut, erledigt.'"

Vowles verspricht: Kommt nicht wieder vor!

Laut Vowles seien nun präzisere Anweisungen für die Ingenieure Teil des neuen Prozesses, um den Funkverkehr zu optimieren. Die Fahrer würden die Begründung für die Entscheidungen dann später erhalten.

"Renningenieure sind in vielen Fällen einfach Papageien. Wenn du ihnen eine langatmige Anweisung gibst, müssen sie sie auseinandernehmen und neu strukturieren", meint Vowles. "Wenn du sagst: 'Anweisung, nicht überholen' - ich garantiere, das wird bei den Fahrern ankommen, und sie werden nicht überholen."


Fotostrecke: Miami: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

"Das haben wir aber nicht gemacht.", gibt er zu. "Es war eine lange Diskussion darüber, was falsch lief, in welcher Kurve es passierte und wie man es mit einer Anweisung darin abmildern könne."

"Ich habe zugelassen, dass das alles in Echtzeit geschieht, und dann hatten wir im Nachgang eine Diskussion, in der wir ein klares Protokoll dafür aufgestellt haben", so Vowles weiter. "Es muss einfach kurz, präzise und auf den Punkt sein - mit der richtigen Person, die zum richtigen Zeitpunkt mit den richtigen Leuten spricht. Das ist alles. Es ist nicht schwierig."

"Und so hart es auch klingt - man muss dabei unpersönlich sein. Es muss einfach heißen: 'Mach das. Mach es jetzt. Wir reden später darüber.'"

Albon und Sainz: Situation geklärt

Auch Albon und Sainz selbst sehen nach Miami keine Probleme und haben die Situation für sich geklärt und verstanden: "Ja, auf jeden Fall", bestätigt Albon. "Selbst direkt nach dem Rennen bei unserem Debrief haben wir einfach gesagt, wie es auf beiden Seiten war, was wir gehört haben und so weiter."

"Ich denke, auf beiden Seiten hatten wir einfach unterschiedliche Auffassungen davon, wo wir uns im Rennen befanden. In vielerlei Hinsicht geht es darum, wenn wir jetzt um diese neuen Positionen kämpfen, dass wir uns als Team einfach einig werden müssen, wo wir stehen wollen", so der Thailänder.

"Wir waren seit vielen, vielen Jahren nicht mehr in diesen Positionen, also ist alles geklärt und wir sollten solche Probleme nicht mehr haben."

"Genau dafür bin ich zu Williams gekommen"

"Natürlich war ich in dem Moment nicht glücklich", gibt Sainz derweil zu. "Wir hatten ein Meeting, haben alle Funkmitschnitte durchgearbeitet, und in dem Moment, als mir genau erklärt wurde, was passiert ist, habe ich es sehr schnell verstanden - genau wie das Team -, dass es einfach Misskommunikation und Missverständnisse über alle Funkkanäle hinweg waren, die zu dem Zeitpunkt aktiv waren."

"Wir werden einfach sicherstellen, dass es nicht wieder passiert, und wir uns als Team verbessern. Denn ich hatte das Gefühl, wir sind alle ein bisschen enttäuscht aus Miami abgereist, obwohl wir Miami eigentlich mit der bestmöglichen Einstellung hätten verlassen können - nachdem wir Ferrari und Mercedes im Qualifying und im Rennen geschlagen haben", so der Spanier.


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Das sei für ihn auch das Wichtigste: "Dass wir beim nächsten Mal, wenn wir ein wettbewerbsfähiges Auto haben, das stark genug ist, um einige der Topteams zu schlagen, die gesamte operative Kommunikation verbessern, um sicherzustellen, dass wir das Maximum herausholen."

"Aber gleichzeitig - genau dafür bin ich ja auch zu Williams gekommen: um diese Dinge in diesem Jahr zu verbessern, nur für den Fall, dass wir nächstes Jahr ein noch wettbewerbsfähigeres Auto haben."

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