• 04. Mai 2025 · 02:49 Uhr

McLaren-Fahrer wieder von Verstappen geschlagen: Wo ging die Zeit verloren?

McLaren verpasst in Miami trotz eigentlich überlegener Pace die Poleposition: Lando Norris startet aus Reihe eins, Oscar Piastri bringt sich mit Fehlern um den Lohn

(Motorsport-Total.com) - Das Qualifying zum Großen Preis von Miami reiht sich für McLaren ein in die Liste der ungenutzten Chancen. Während Lando Norris auf den zweiten Startplatz hinter Polesetter Max Verstappen fuhr, blieb Teamkollege Oscar Piastri hinter den eigenen Erwartungen zurück und startet am Sonntag nur von Rang vier.

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Oscar Piastri hadert mit seiner Leistung im Miami-Qualifying Zoom Download

Die Daten sprechen eine deutliche Sprache. Kombiniert man die besten Sektorenzeiten aller Fahrer des kompletten Qualifyings, so hätte Norris Verstappens Pole-Zeit mit einer 1:26,016 um knapp zwei Zehntel unterboten, und auch Teamkollege Piastri wäre drei Hundertstelsekunden vor dem Niederländer gelandet, der seinerseits tatsächlich alle seine besten Sektoren des gesamten Qualifyings in seiner letzten Q3-Runde kombinierte.

Piastri hadert: Q2-Runde schneller als Q3-Runde

Gerade für Oscar Piastri war es ein ernüchterndes Ende einer bis dahin vielversprechenden Qualifikation, nachdem er zuvor bereits den Sprint-Sieg unglücklich durch ein Safety-Car verloren hatte. "Es war einfach nicht die Ausführung, die es gebraucht hätte", gibt er zu. Besonders Kurve eins wurde ihm gleich zweimal zum Verhängnis: "Ich habe dort jeweils zwei Zehntel verloren. Danach war es schwer, das wieder aufzuholen."

Trotzdem bleibt Piastri zuversichtlich. Die Pace des Autos stimme, auch wenn es am Ende an der persönlichen Umsetzung haperte: "Meine beste Qualifying-Runde war die erste in Q2 - danach kam ich nicht mehr richtig in den Rhythmus." Für das Rennen sieht er dennoch Chancen: "Wenn es heiß wird, könnte uns das helfen. Wir haben ein starkes Auto."

Blickt man auf die Daten aus dem Sprint, war McLaren im Schnitt vier Zehntelsekunden pro Runde schneller als Verstappen im Red Bull - und hatte zudem das Reifenmanagement besser im Griff.

Auch die Streckencharakteristik könnte dem Team in die Karten spielen: Mit durchschnittlich 51,7 Überholmanövern pro Grand Prix zählt Miami zu den überholfreundlichsten Kursen im Kalender - konkret liegt er auf Rang vier. Allerdings gibt es auch einen klaren Nachteil: Auf der langen Geraden fehlen McLaren rund fünf km/h Topspeed im Vergleich zu Red Bull - ein möglicher Bremsklotz im direkten Duell.

Norris: Dachte, Verstappen wäre jetzt langsamer!

Piastris Teamkollege Lando Norris zeigte sich jedenfalls etwas gelöster - trotz der verpassten Poleposition. Der Brite musste sich nur Max Verstappen geschlagen geben, bereute aber eine kleine Unsauberkeit in der vorletzten Kurve: "Aber das sind alles Konjunktive", so Norris. "Ich habe nicht geliefert, aber das Tempo war da."

"Also Herzlichen Glückwunsch an Max, vor allem, weil er jetzt Vater ist. Ich hatte gehofft, das würde ihn bremsen! Aber Max ist wieder einmal eine Max-Runde gefahren, und ich kann ihm keinen Vorwurf machen."


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Doch trotzdem zeigt sich Norris zufrieden mit dem Aufwärtstrend: "Ich habe zuletzt viel mit dem Team gearbeitet, wir probieren neue Dinge - und heute war ein Schritt nach vorn." Der zweite Startplatz bringt ihn in eine gute Ausgangsposition für das Rennen, das er als offen beschreibt: "DRS und große Bremspunkte machen Überholen hier möglich. Ich rechne mit einem harten Kampf - nicht nur gegen Max, auch Kimi war schnell, Oscar sowieso."

Stella: Haben unser Potenzial nicht genutzt

Teamchef Andrea Stella fügt hinzu: "Ich kann bestätigen, dass beide Fahrer definitiv, sagen wir mal, etwas Leistung ungenutzt gelassen haben. Ich denke, dass Lando in einem wirklich guten Rhythmus war, aber in der letzten Kurve hat er sich im ersten Versuch verbremst und das hat ihn zwei bis drei Zehntel gekostet."

"Und im zweiten Versuch, um das Verbremsen zu vermeiden, hat er etwas zu früh gebremst, also würde ich sagen, in den beiden Versuchen in der letzten Kurve mindestens ein paar Zehntel verloren. Es zeigt, dass das Potenzial des Autos definitiv für die Poleposition war. Aber es ist einfach alles so eng in Bezug auf die Konkurrenzfähigkeit des Feldes, dass du perfekte Runden produzieren musst."

Zwei gegen einen: Strategie als Schlüssel?

Im Kampf um den Sieg gegen Verstappen könnte zur Not auch die Strategie die entscheidende Rolle spielen, sollte die McLaren-Pace nicht für ein Überholmanöver auf der Strecke reichen. Während ein McLaren Verstappen mit einem frühen Undercut an die Box zwingen könnte, wäre beim zweiten Fahrer ein Overcut denkbar.

"Ich denke, dass es an der Spitze eng zugehen wird", meint Piastri. "Wir haben gesehen, wie eng das Qualifying war, und ich denke, dass es morgen schwierig sein wird, Fortschritte zu machen - und das Wetter spielt immer noch nicht mit."

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