• 04. Mai 2025 · 23:34 Uhr

F1 Miami: Oscar Piastri gewinnt, Zoff am Ferrari-Boxenfunk!

Lewis Hamiltons Zorn auf Ferrari ist in Miami 2025 das Thema des Grand Prix, das den Sieg von Oscar Piastri nach packendem Fight gegen Max Verstappen überlagert

(Motorsport-Total.com) - McLaren hat in einem durchaus actionreichen Grand Prix von Miami 2025 mit zwei virtuellen Safety-Car-Phasen (VSC) letztendlich einen überlegenen Doppelsieg gefeiert. Oscar Piastri gewann das Rennen am Hard-Rock-Stadium nach einem packenden Kampf gegen Max Verstappen in der Anfangsphase vor Lando Norris und George Russell (Mercedes) und baute damit seine Führung in der Fahrer-WM weiter aus.

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Oscar Piastri fightete Max Verstappen nieder und gewann das Rennen in Miami 2025 Zoom Download

Verstappen (Red Bull) lag zunächst zumindest auf Podiumskurs, verlor aber die Position gegen Russell während der Boxenstopp-Phase unter VSC und kam letztendlich als Vierter ins Ziel. Fünfter wurde, nach starker Vorstellung und Überholmanöver gegen Andrea Kimi Antonelli (Mercedes), Alexander Albon (Williams). Antonelli belegte Platz 6.

Auf P7/8 kamen die beiden Ferrari-Piloten Lewis Hamilton und Charles Leclerc ins Ziel. Ein Ergebnis, mit dem Ferrari nicht zufrieden sein kann - vor allem auch wegen einer Kontroverse am Boxenfunk. "Das ist kein gutes Teamwork", tobte Hamilton, als sich der Kommandostand zunächst weigerte, ihn mit Reifenvorteil an Leclerc vorbeizuwinken.

Carlos Sainz (Williams), der sich zu Beginn ein Duell mit Albon lieferte, den Speed seines Teamkollegen danach aber nicht mitgehen konnte, wurde Neunter, und Yuki Tsunoda (Red Bull) holte trotz Fünfsekundenstrafe wegen Pit-Lane-Speedings den zehnten Platz und letzten WM-Punkt - um 0,168 Sekunden vor Isack Hadjar (Racing Bulls), der in der vorletzten Runde virtuell noch hauchdünn vor Tsunoda gelegen war.

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Verstappen vs. Norris am Start: Wir urteilte die FIA?

Verstappen erwischte von der Pole zunächst einen guten Start und zog sofort nach rechts, um Norris innen die Tür zuzumachen. Allerdings bremste er spät in die erste Kurve rein, was zu einem stehenden Rad führte. Jetzt witterte Norris seine Chance, und setzte sich eingangs Kurve 2 neben den Red Bull. Aber da ging ihm dann der Platz aus.

"Er hat mich abgedrängt, Mann", ärgerte sich Norris am Boxenfunk. "Was soll ich tun, einfach in die Mauer fahren? Ich war komplett daneben. Ich musste zurückziehen, sonst hätte ich mich überschlagen."

Verstappen behielt die Führung, Norris fiel hinter Piastri, den beiden Mercedes-Fahrern und Albon zunächst auf Platz 6 zurück. Die Rennkommissare notierten den Zwischenfall, stuften ihn aber als Rennunfall ein und leiteten daher keine Untersuchung ein.

Weiter hinten kam es zu einer Kollision zwischen Liam Lawson (Racing Bulls) und Jack Doohan (Alpine). Lawson fiel auf den letzten Platz zurück, Doohan schied mit kaputter Radaufhängung aus. Die Rennkommissare notierten den Zwischenfall zwar, sprachen aber keine Strafe aus: Rennunfall.

Wie schnell arbeitete sich Norris wieder an die Spitze ran?

Norris gab das Rennen nach der Startkollision aber nicht auf. Zuerst überholte er Albon, dann Russell und in Runde 9 auch Antonelli. Er lag nach zehn von 57 Runden an dritter Stelle, 4,7 Sekunden hinter Verstappen, der seinerseits Piastri im Nacken hatte und zunehmend unter Druck geriet. Es war klar: McLaren hatte auf den Mediumreifen den besten Rennspeed.

Davon, dass sich Verstappen und Piastri an der Spitze zu matchen begannen, profitierte Norris. Eine besonders spannende Phase im Rennen, denn es lag Regen in der Luft. Am Ende der zwölften Runde lag Verstappen 0,5 Sekunden vor Piastri und 2,9 Sekunden vor Norris, und McLaren funkte, dass man ab ungefähr Runde 14 Regen erwarte. Zudem berichtete Verstappen: "Es ist super rutschig!"

In Runde 14 kam dann zwar kein Regen, aber der Führungswechsel: Piastri setzte sich mit DRS bei Start und Ziel neben Verstappen, verlor das Bremsduell in der ersten Kurve, erwischte aber den besseren Ausgang und übernahm damit die Spitze. "Die Bremsen, ehrlich, sind nutzlos", meckerte Verstappen, der noch in Runde 14 aus der DRS-Sekunde flog.

In Runde 15 versuchte Norris dann den exakt gleichen Move neben Verstappen, der rutschte diesmal aber nicht und konnte sich durch Kurve 1/2 behaupten. Das nutzte Piastri, der seinen Vorsprung durch das harte Duell hinter sich auf mehr als drei Sekunden ausbauen konnte.

"Verstappen ist gerade der Königsmacher für Piastri", sagte ServusTV-Kommentator Andreas Gröbl während der Live-Übertragung. Es dauerte bis Runde 17, dass Norris endlich an Verstappen vorbeikam - mit der Brechstange. Und vor Kurve 17 gelang Verstappen mit DRS sogar der Konter. Piastri hatte sich inzwischen schon um 8,7 Sekunden abgesetzt.

In Runde 18 wiederholte sich das Spiel: Wieder ging Norris bei Kurve 11 an Verstappen vorbei, und wieder hatte Verstappen DRS vor Kurve 17. Diesmal war der Vorsprung des McLaren aber groß genug, um nicht erneut in einen Konter zu laufen. Piastri führte jetzt 9,0 Sekunden vor Norris, 9,8 vor Verstappen, 11,7 vor Antonelli und 13,3 vor Russell.

Boxenstopp-Phase: Welche Rolle spielte das VSC?

Verstappen konnte das Tempo des McLaren-Express danach nicht mehr mitgehen. Nach 25 Runden hatte Norris seinen Rückstand auf Piastri auf 8,7 Sekunden verkürzt. Verstappen war mit 17,0 Sekunden Rückstand Dritter. Und Antonelli eröffnete jetzt die Serie der Boxenstopps. Er wechselte von Medium auf Hard, und verlor die eine oder andere Sekunde, weil er stehenbleiben musste, um ein "unsafe Release" zu vermeiden, und blieb nach dem Stopp nur hauchdünn vor Albon.

In Runde 27 kam Verstappen rein und wechselte ebenfalls von Medium auf Hard. Für McLaren drohte Undercut-Gefahr, aber weil der Vorsprung groß genug war, bestand kein unmittelbarer Handlungsbedarf. Und es ergab Sinn, den Stint möglichst zu verlängern, falls es doch noch zu regnen beginnen sollte.

In Runde 28 rollte Oliver Bearman (Haas) mit Verdacht auf Powerunit-Versagen aus, was zu einer virtuellen Safety-Car-Phase (VSC) führte. Hamilton nutzte dies als Erster, um einen kostenreduzierten Boxenstopp zu absolvieren. Erst eine Runde später reagierte auch McLaren und holte beide Fahrer gleichzeitig zu einem sogenannten "Double-Stack" rein. Das klappte ohne Verzögerung.

Als das Rennen in Runde 30 wieder freigegeben wurde, hatte Russell zwei Positionen gewonnen, weil er nach Hamilton auch unter VSC gestoppt hatte, und lag nun vor Verstappen an dritter Stelle. Hamilton lag als Zehnter auf Punktekurs, und hatte mit Nico Hülkenberg (Sauber) einen Konkurrenten unmittelbar vor sich, der seinen Boxenstopp noch nicht absolviert hatte.

In Runde 33 wurde das Rennen ein zweites Mal VSC-neutralisiert. Diesmal stand Gabriel Bortoleto (Sauber) neben der Strecke. Doch noch bevor Hülkenberg das für einen Boxenstopp nutzen konnte, war die Gelbphase auch schon wieder beendet. Und Hamilton hatte Hülkenberg inzwischen ohnehin schon überholt.

Hamilton sauer: "Das ist kein gutes Teamwork!"

In Runde 34 dann eine der aufregendsten Szenen des Rennens, als Leclerc im Kampf um Platz 7 an Sainz vorbeiging - und Hamilton mit einem späten Bremsmanöver beinahe beide auf einmal überrumpelt hätte. Hamilton hatte die weicheren Reifen als sein Teamkollege - und damit vor allem am Beginn des Stints wohl ein wenig mehr Grip.

Als Hamilton instruiert wurde, er möge trotz des Reifenvorteils in Leclercs DRS bleiben, riss ihm die Zündschnur: "Mann, ihr! Das ist kein gutes Teamwork. In China habe ich auch Platz gemacht, als ihr mich gebeten habt. Wofür sind Teamkollegen da? Kommt schon." Doch der Ferrari-Ingenieur fiel ihm in den Satz rein: "Wir tauschen die Positionen."

Was für das große Ganze übrigens keine entscheidende Rolle spielte: Hamilton hatte fünf Sekunden Rückstand auf Antonelli, und konnte nicht wesentlich schneller fahren als der Mercedes-Pilot. Jetzt fing Leclerc an zu meckern: "Lewis muss schneller fahren. Ich fahre jetzt in seiner 'dirty Air'." Hamilton wiederum erkundigte sich: "Hole ich auf oder nicht?" Zu wenig, um sich noch von Platz 7 zu verbessern.

Erwartungsgemäß begannen Hamiltons weichere Reifen ab etwa Runde 50 abzubauen. "Wie viel schneller könntest du bei freier Fahrt fahren?", wurde Leclerc jetzt gefragt. "Ich weiß es nicht", antwortete der Monegasse. "Meine Reifen überhitzen."

Der Kommandostand reagierte und befahl einen neuerlichen Positionstausch für Kurve 11. Weil Hamilton nicht rechtzeitig informiert wurde, hieß es: "Wir versuchen es in der nächsten Runde noch einmal." Leclerc war sauer: "Wir diskutieren das nach dem Rennen." Immerhin hatte er den siebten Platz wieder, als Hamilton dann doch informiert wurde.

Hamilton musste sich im Finish dann auch noch gegen Sainz verteidigen. In der vorletzten Kurve stach Sainz mit einem kühnen Bremsmanöver innen neben den Ferrari, zog aber den Kürzeren. Eine Situation, die von den Rennkommissaren nach Rennende untersucht wird und Sainz eine Strafe einbringen könnte.

Kampf um den Sieg: "Papaya-Rules" oder freies Racing?

Bei McLaren lief die interne Kommunikation gelassener ab, und Miami 2025 war im letzten Renndrittel ein internes Fernduell um den Sieg. Piastri und Norris kämpften unter reifenseitig identischen Voraussetzungen - und ohne Teamorder: "Lando, du kannst pushen", war am Boxenfunk zu hören.

Und das tat er auch: Nach der schnellsten Runde 37 hatte er nur noch 6,7 Sekunden Rückstand auf Piastri. Norris wurde von seinem Renningenieur akribisch informiert, in welchen Kurven er womöglich Zeit rausfahren könnte. Doch der Performance-Unterschied war zu gering, und so kam er bis zum Rennende nicht mehr in Schlagdistanz seines Teamkollegen.

Wie geht's nach Miami weiter weiter?

Mit dem Ende der TV-Übertragungen aus Miami ist das Rennwochenende für besonders interessierte Formel-1-Fans noch nicht vorbei. Denn in der Nacht von Sonntag auf Montag steigt um 4:00 Uhr deutscher Zeit auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de noch die große Analyse mit Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll. Im Livestream kommt voraussichtlich auch Sky-Experte Ralf Schumacher mit exklusiven Einschätzungen zu Wort. Das Video kann natürlich auch am Montag als Re-Live abgerufen werden.


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Miami war der sechste von 24 Grands Prix der Saison 2025. Damit ist das erste Viertel der WM beendet, und die Formel 1 beginnt jetzt ihre "Europatournee". Erste Station eben dieser ist Imola am 18. Mai, mit dem Grand Prix der Emilia-Romagna in Italien. Übrigens der Auftakt des nächsten "Tripleheaders" Imola-Monaco-Barcelona. Der nächste F1-Sprint steigt erst am 26. Juli beim Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps. (Übersicht: Formel-1-Kalender 2025)

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