Norris: Piastri besser darin, sich auf 2025er-McLaren-DNA einzustellen

(Motorsport-Total.com) - Lando Norris sieht sich in der Formel-1-Saison 2025 vor eine neue Herausforderung gestellt. Obwohl McLaren mit vier Siegen aus den ersten fünf Rennen den besten Saisonstart seit Jahrzehnten hingelegt hat, kommt der Brite im teaminternen Vergleich mit Oscar Piastri derzeit nicht ganz auf Touren.

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Oscar Piastri vor Lando Norris: Zuletzt gab es dieses Bild häufiger Zoom Download

Seit seinem Sieg beim Saisonauftakt in Australien - ausgerechnet Piastris Heimrennen - behielt Norris nur noch in Suzuka die Oberhand gegen seinen Teamkollegen. Die anderen drei Rennen endeten mit einem Sieg für Piastri.

In der Qualifikation lief es zuletzt nicht wie erhofft - und Norris räumt ein, dass er sich schwerer tut, die neue Fahrzeug-Charakteristik des MCL40 auf seine Bedürfnisse abzustimmen. Startplatz drei in China, sechs in Bahrain und zehn in Saudi-Arabien, und jedes Mal stand Piastri in der ersten Reihe.

"Ich arbeite daran, die Dinge zu verbessern", erklärt Norris. "Es liegt definitiv nicht an einem Mangel an Speed oder Fähigkeit. In Q1 und Q2 lief es oft noch gut - aber wenn ich in Q3 ankomme, dann klappt es einfach nicht. Da gibt es Punkte beim Fahren und beim Auto, wo es einfach nicht klickt." (So unterschiedlich ticken die McLaren-Piloten)

Besonders die Weiterentwicklung des McLaren-Boliden scheint dabei eher Piastri in die Karten zu spielen: "Es ist schwer zu beantworten, aber es gibt Dinge, die mir einfach nicht das Gefühl geben, das ich brauche. Diese Kleinigkeiten entscheiden aber über Hundertstel oder Tausendstel - genau das ist es, worüber ich spreche", so Norris. "Oscar kommt mit diesen Eigenschaften vielleicht einfach besser zurecht oder kann sich natürlicher anpassen."

Gleichzeitig betont der 24-Jährige, dass er als Fahrer selbst gefragt sei, sich auf das gegebene Material einzustellen. "Das ist unser Job. Aber natürlich versucht das Team auch, uns bestmöglich zu unterstützen. Es ist ein Kompromiss - und aktuell tut es mir vielleicht etwas mehr weh."

Update geplant, aber ohne feste Timeline

Teamchef Andrea Stella hat kürzlich bestätigt, dass McLaren an einem Update arbeite, um das Fahrverhalten wieder etwas mehr in Norris' Richtung zu entwickeln. Doch der Brite dämpft die Erwartungen: "Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau, wann das kommt. Es ist ein Mix aus verschiedenen Dingen, die nach und nach eingeführt werden. Aber ich will mich nicht nur darauf verlassen."

Stattdessen versucht Norris, die Probleme selbst zu lösen: "Es ist gut, dass wir als Team daran arbeiten. Aber ich will die Dinge lieber selbst in den Griff bekommen, als nur darauf zu warten, dass neue Teile kommen."

Reset nach Triple-Header

Der Saisonstart mit fünf Grands Prix in sechs Wochen hatte es in sich. Norris nutzte die Pause nach dem anstrengenden Triple-Header von Japan, China und Bahrain, um sich neu zu sammeln: "Die Pause war dringend nötig - für alle, aber besonders für mich. Es war gut, mal rauszukommen und den Kopf frei zu bekommen."

In der Zwischenzeit sei viel analysiert worden: "Wir haben einige Dinge besser verstanden, aber das heißt nicht, dass sofort alles funktioniert. Es geht auch darum, was man ändern will, worin man Ressourcen investiert. Das ist ein größerer Prozess als nur 'dieses Teil ist schuld'."

Keine Spannungen mit Piastri - noch

Die jüngsten Erfolge von Piastri sorgen für den Moment intern nicht für Spannungen. Ganz im Gegenteil: "Er macht einen super Job und verdient das", lobt Norris. "Ich glaube nicht an das große Momentum-Thema. Ich weiß, dass ich aufholen muss, aber ich mache jedes Wochenende Fortschritte."

Und: Zwischen den beiden McLaren-Piloten stimme nach wie vor die Chemie. "Die Atmosphäre im Team ist großartig. Es ist das beste Saisonauftakt-Ergebnis seit vielen Jahren - und wir wissen auch, warum wir dort stehen", sagt Norris. "Oscar und ich verstehen uns gut, wir arbeiten gerne zusammen. Wir pushen uns gegenseitig - das ist gut fürs Team."

Von einer Eskalation wie einst zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg bei Mercedes sei man weit entfernt. "Wir wissen, wie schnell sich Dinge ändern können. Aber aktuell ist alles positiv. Wir wollen beide das Team nach vorne bringen - und das steht bei uns im Mittelpunkt."