• 19. April 2025 · 22:23 Uhr

Verstappen zaubert wieder: Zwei Q3-Runs "waren genau das Richtige für mich"

Von wegen McLaren-Dominanz: Max Verstappen legt die nächste Zauberrunde aufs Parkett und fährt nach Suzuka zur zweiten Pole in 14 Tagen

(Motorsport-Total.com) - Dominanz von McLaren? Krise bei Red Bull? Nicht mit Max Verstappen! Während die komplette Formel-1-Welt vor dem Qualifying im Grunde nur davon redet, wie groß der Vorsprung von McLaren in Saudi-Arabien sein wird, grätscht der Weltmeister mit einer nächsten Zauberrunde dazwischen und holt wie in Suzuka die Poleposition - die zweite innerhalb von nur zwei Wochen.

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Selbst Max Verstappen konnte die Pole wohl nicht glauben Zoom Download

Selbst Motorsportkonsulent Helmut Marko hatte im Vorfeld nicht mit der Poleposition gerechnet - wobei der Österreicher in den vergangenen Wochen häufig eine zu skeptische Prognose abgegeben hatte. In Dschidda wähnte er sein Team auch eher in der dritten Startreihe als in der ersten, allerdings hatte er sich von der Fabelzeit McLarens im dritten Training täuschen lassen.

"Ich glaube, dass heute Vormittag McLaren stark geblufft hat und die ganz wenig Benzin nur im Auto hatten", sieht er einen Grund für die falsche Annahme. Ein anderer Grund - neben der Zauberrunde von Verstappen - war, dass Red Bull das Auto nach dem dritten Training wieder genau richtig eingestellt hat.

Auch Verstappen sagt, dass er sich im Qualifying sofort wohler im Auto gefühlt habe. "Wir haben ein paar kleinere Änderungen am Auto vorgenommen, aber die waren offenbar groß genug, um sie deutlich zu spüren", sagt der Niederländer.

"Ich denke, das ist ein bisschen die Geschichte unseres Autos: Es ist ein bisschen Hit oder Miss. Wenn wir es richtig hinbekommen, ist es natürlich konkurrenzfähig. Aber wenn nicht, dann wird's deutlich schwieriger."

Das Qualifying gehörte eher zur Kategorie "Hit". Hinzu kommt, dass die Bedingungen am Abend Red Bull auch eher entgegenkommen als am Nachmittag, wo McLaren Vorteile besitzt. "Je kühler es wird, umso besser geht es", bestätigt Marko im Gespräch mit Sky. Doch klar ist auch: Ohne die richtige Abstimmung hätte es heute nicht funktioniert.

Erst Experiment, dann richtige Richtung

Red Bull hatte am Freitag und Samstagmorgen eine Menge ausprobiert, um über das Auto zu lernen. "Wenn ich jedes Wochenende dasselbe mache, obwohl wir gewisse Probleme haben, lerne ich ja nichts dazu", erklärt Verstappen. "Einige Dinge funktionieren, andere nicht. Man notiert sich alles und versucht, neue Dinge mit dem Auto herauszufinden."

"Und heute haben wir uns dann für das Set-up entschieden, das für diese Strecke der richtige Weg war", so der Weltmeister, der zwischen Training und Qualifying nur von kleinen Anpassungen spricht. Dass McLaren zuvor so stark war, zeige einfach, dass alle anderen Teams bei den Bedingungen größere Probleme haben.

Das Qualifying selbst lief für Verstappen dann relativ gut. Schon in Q1 konnte er sich die Bestzeit holen und dann in Q2 auf Augenhöhe mit den McLaren unterwegs sein. In Q3 schmiss dann mit Lando Norris einer der Rivalen das Auto in die Wand, was die rote Flagge notwendig machte und das Qualifying erst einmal unterbrach.

Zwei Q3-Runs "das Richtige für mich"

Anschließend ging Verstappen einen anderen Weg als die Konkurrenz. Während die anderen Piloten nur einen Versuch hinlegten (Oscar Piastri hatte als einziger Fahrer eine Zeit), setzte er auf zwei Runs. "Ich denke, das war die beste Strategie, um ihm die Chance auf die Pole zu geben", sagt Teamchef Christian Horner.

Verstappen unterbot Piastris Zeit um 0,001 Sekunden, fuhr schnell an die Box und holte sich einen neuen Reifensatz ab. In der Zwischenzeit hatten George Russell und Piastri Verstappens Zeit wieder unterboten, doch der Red-Bull-Pilot konterte und fuhr mit einer Zehntelsekunde Vorsprung über das Ziel.


F1: Grand Prix von Saudi-Arabien (Dschidda) 2025 - Samstag

"Ich bin froh, dass wir das gemacht haben", sagt Verstappen über die Zwei-Run-Strategie, "es hat mich im Rhythmus gehalten, und es fühlte sich gut an."

Er gibt zu, dass er sich zunächst nicht sicher war, welcher Ansatz nach dem Unfall von Norris der richtige sein würde. "Am Ende hat GP (Renningenieur Gianpiero Lambiase; Anm. d. Red.) gesagt: 'Wir tanken für zwei Runs.'"

"Du fährst die erste Runde auf gebrauchten Outlap-Reifen, kommst dann an die Box und holst dir frische. Natürlich hast du mit mehr Sprit etwas mehr Gewicht und bist in der ersten Runde langsamer. Aber ja, das war die richtige Entscheidung", sagt Verstappen. "Am Ende war das genau das Richtige für mich - vom Gefühl her und um mich ans Limit heranzutasten."

Saudi-Arabien deutlich besseres Pflaster für den RB21

Für Red Bull ist die Poleposition eine klare Wiederauferstehung nach dem schlechten Wochenende in Bahrain, wo beim Team wenig zusammenlief und im Anschluss sogar eine Krisensitzung einberufen wurde. Das scheint sich auszuzahlen, zumindest läuft es in Dschidda deutlich besser.

"Diese Strecke passt deutlich besser zu unserem Auto", sagt Verstappen. "Es gibt hier ein paar mehr Highspeed-Kurven. Der Asphalt ist natürlich komplett anders, was wiederum großen Einfluss auf die Reifen hat."


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"Wenn du auf Strecken fährst, wo du viel Rotation in der Kurvenmitte brauchst und lange Kurven hast - wie in Bahrain - dann ist das für uns ein großes Problem." In Saudi-Arabien ist das Auto hingegen deutlich konkurrenzfähiger.

"Ich sage nicht, dass das Problem gelöst ist, aber zumindest hatte ich hier die Möglichkeit, besser zu pushen und mit den Einschränkungen etwas besser klarzukommen", so Verstappen. Ob er aber wie in Suzuka auch am Sonntag McLaren hinter sich halten kann, das wird das Rennen zeigen.

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