• 14. April 2025 · 02:34 Uhr

Durchbruch gelungen? Lewis Hamilton will sich von "alten Mustern" befreien

Lewis Hamilton verbucht in Bahrain am Sonntag einen Aufwärtstrend und ist deutlich näher an Teamkollege Charles Leclerc dran - darauf will der Brite jetzt aufbauen

(Motorsport-Total.com) - Ob es am Ende vielleicht sogar ein Trost für Lewis Hamilton war, dass Teamkollege Charles Leclerc das Podium in Bahrain am Sonntag verpasste? Dass Ferrari im Renntrimm offensichtlich einfach nicht schnell genug war, für einen Platz bei der Siegerehrung? Denn so las sich das Endergebnis des Briten eigentlich recht passabel: Platz fünf, direkt hinter dem Stallgefährten - kein Vergleich noch zum Samstag, als Hamilton Neunter wurde und Leclerc schlussendlich Startplatz zwei abstaubte.

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Spannende Duelle und Funken: Hamilton mit Norris und Leclerc in Bahrain Zoom Download

Während es für den Monegassen im Rennen nach hinten ging, ging es für Hamilton vom Start weg nach vorne - und die meiste Zeit hatte er Leclerc dabei auch in Sichtweite. Ein mehr als versöhnlicher Abschluss also, nach einem herausfordernden Wochenende in der Wüste - und so überrascht es kaum, dass Hamiltons Stimmung am Sonntag nach Rennende auch schon wieder ganz anders klang, als noch 24 Stunden zuvor...

"Ich denke, es ist klar, dass wir Menschen dazu neigen, in unseren alten Mustern festzustecken", wagt sich der 40-Jährige bei Sky dann auch gleich an eine aktuelle Standortbestimmung zu seiner neuen Partnerschaft mit Ferrari: "Ich bin mit dem gleichen Team so lange in einem bestimmten Stil gefahren. Und jetzt sitze ich in einem völlig anderen Auto, das eine ganz andere Fahrweise und Abstimmung verlangt."

Hamilton sieht Licht: "Langsam verinnerliche ich es"

Der Brite nennt als Beispiel: "Ich nutze jetzt die Motorbremse - etwas, das ich all die Jahre zuvor nie gemacht habe. Auch die Bremsen sind völlig anders: Wir fahren mit Brembo, davor war ich 15 Jahre lang mit CI [Carbone Industrie] unterwegs. Das Auto verlangt einfach einen völlig anderen Fahrstil", sagt Hamilton, der jedoch endlich Licht am Ende des Tunnels sieht: "Ich passe mich gerade daran an, und langsam verinnerliche ich es, bekomme auch die Balance besser hin."

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Lewis Hamilton zeigte sich am Sonntag verbessert - war das der Durchbruch? Zoom Download

Spannend: Die Set-up-Experimente seines Teamkollegen, die diesen nach eigener Aussage ein gutes Stück vorangebracht haben, sind auch Hamilton keineswegs entgangen. Er sagt dazu: "Was Charles macht: Er beginnt das Wochenende mit einem Set-up und bleibt im Wesentlichen dabei." Er hingegen sei "sowohl letzte als auch diese Woche" zunächst mal meilenweit vom Monegassen entfernt gewesen.

"Dann, kurz vor dem Qualifying, kam ich näher ran. Aber dann passte die Abstimmung wieder nicht", erklärt Hamilton, der sich dabei selbst in die Pflicht nimmt: "Ich muss übers Wochenende hinweg einfach einen besseren Job machen - und das werde ich." Denn für den Briten steht fest: "Ich muss mir das Leben leichter machen - im Moment mache ich es mir selbst unnötig schwer."


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Für den Auftritt in Saudi-Arabien nächstes Wochenende sei es deshalb das Ziel, "gleich besser ins Wochenende zu starten und mich nicht so sehr vom Weg abbringen zu lassen". Denn grundsätzlich, so glaubt Hamilton, ist ihm in Bahrain sehr wohl ein kleiner Durchbruch gelungen: "Wie gesagt, ich glaube, ich habe verstanden, wie das Auto gefahren werden muss. Ich hoffe, ich kann das nächste Woche umsetzen und mich besser qualifizieren - dann habe ich auch gleich ein viel besseres Wochenende."

Vasseur: "Konnte seine Frustration verstehen, aber ..."

Klar ist: Die Startposition ist anno 2025 so wichtig wie schon lange nicht mehr, da durch die extreme Leistungsdichte und die engen Abstände im Feld - in Kombination mit dem schwierigen Überholen und dem Effekt der schmutzigen Luft - doch jeder Positionsverlust in der Startaufstellung besonders stark ins Gewicht fällt.

"Vor drei oder vier Jahren bedeuteten vier oder fünf Zehntel Rückstand auf den Teamkollegen vielleicht einen Startplatz weiter hinten. Heute können das schnell sechs oder sieben Positionen sein", weiß auch Ferrari-Teamchef Fred Vasseur, dass sich die Zeiten in der Formel 1 geändert haben - und nimmt dabei Leclercs Qualifying als Beispiel: "Wäre er drei oder vier Hundertstel langsamer gewesen, wäre er Sechster geworden. Wir müssen also ruhig bleiben."

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Im Ziel hatte Hamilton etwas mehr als acht Sekunden Rückstand auf Leclerc Zoom Download

Gerade auch mit Blick auf Hamilton, und dessen Umstellung nach dem Wechsel von Mercedes, sei ganz einfach Geduld gefragt: "Zwölf Jahre Zusammenarbeit ersetzt man nicht in zwei Wochen oder zwei Rennen", erklärt der Franzose nach dem Grand Prix in Bahrain. "Ich konnte seine Frustration gestern verstehen", sagt Vasseur, "aber heute hatte er eine starke Ausholjagd, ein solides Rennen."

Der Teamchef lobt deshalb: "Also für mich war das okay, sehr stark und konstant." Wenngleich er einräumt: "Natürlich müssen wir uns noch verbessern, das gilt aber für jeden im Fahrerlager. Es liegt in der DNA unseres Sports, dass alle versuchen, sich ständig zu steigern." Dass auch Hamilton diese Einstellung - "Ich muss mich selbst verbessern und mich ans Auto anpassen" - innewohne, sei indes wichtig und richtig.

Vasseur jedenfalls ist optimistisch: "Wir werden das Auto auf Lewis abstimmen, aber er muss ebenfalls einen Schritt gehen", glaubt der Teamchef an eine "positive und konstruktive Weise" der Zusammenarbeit - und hofft, dass sich beide Parteien dabei einfach in der Mitte treffen: Damit die neue Traumehe der Königsklasse bald doch noch eine Erfolgsgeschichte wird.

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