• 23. April 2024 · 13:23 Uhr

Gänsehaut: Warum Guanyu Zhou am Rennende zu Tränen gerührt war

Guanyu Zhou war der große Held der Fans beim Formel-1-Rennen in China und am Rennende emotional überwältigt - Bitterer Motorschaden für Valtteri Bottas

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Rennen übermannten Guanyu Zhou die Gefühle: Nach seinem 14. Platz beim Heimrennen in China musste sich der Sauber-Pilot erst einmal auf der Zielgerade hinhocken und durchatmen. Danach klopfte sich Zhou auf die Brust und winkte seinen Fans auf den Tribünen zu, die ihn das ganze Wochenende über lautstark angefeuert hatten.

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Guanyu Zhou wird nach dem Rennen von den Gefühlen überwältigt Zoom Download

Jedes Überholmanöver von ihm wurde bejubelt - und natürlich auch der Einzug in SQ3 im Sprintqualifying am Freitag.

"Ich kann gar nicht so viel sagen", meint er überwältigt. "Ich bin einfach so dankbar, dass ich das ganze Wochenende über so viele Fans hatte. Ich habe versucht, mich ein wenig zurückzuhalten, aber wenn man dann den Helm abnimmt und spürt, wie jeder deinen Namen ruft ... Das ist schon eine emotionale Reise."

Drei Jahre musste Zhou jetzt in der Formel 1 auf sein Heimrennen warten. Seit seinem Debüt 2022 stand der Grand Prix immer wieder im Kalender, wurde aber immer wieder aufgrund der Situation rund um Corona noch gestrichen - jetzt hat es geklappt, 20 Jahre nachdem Zhou selbst als Fan auf der Tribüne saß und den Stars zujubeln konnte.

"Ich denke, dass er ziemlich viel Druck hatte", meint Chefingenieur Xevi Pujolar. "Aber er hat das gaze Wochenende genossen. Natürlich hätte ich ihn heute gerne in den Punkten gesehen. Die Performance war da, aber wir haben es nicht geschafft."

Starker Sprint vor Heimpublikum

Auch Zhou selbst gibt zu, dass es schwierig war, sich vom ganzen Trubel um seine Person abzuschotten: "Du versuchst dich auf deinen Job zu fokussieren, aber dann schreien alle und feuern dich die ganze Zeit an. Ich bin einfach so dankbar", sagt er.

Sportlich war es für ihn ein durchaus gelungenes, wenn auch nicht vollendetes Wochenende - aber auch ein schwieriges. Denn Schanghai war für ihn als Fahrer absolutes Neuland. "Ich bin noch nie hier gefahren, aber ich habe alles gegeben."

Der Lohn war insbesondere ein starker Sprintevent. Zhou qualifizierte sich zusammen mit Teamkollege Valtteri Bottas für SQ3 und landete im Sprint auf einem starken neunten Platz. "Die Pace war da", betont Pujolar, "aber leider gibt es nur Punkte bis Platz acht."

Doch die Performance machte Hoffnungen, dass es im richtigen Rennen für Punkte reichen könne. Dem entgegen stand allerdings ein enttäuschendes Qualifying, das nur mit Platz 16 und dem Aus in Q1 endete. "Leider hatte Zhou in Kurve 14 ein paar Verbremser, sonst wäre er mindestens in Q2 gewesen", betont Pujolar.

Im Rennen noch einmal etwas probiert

Von weit hinten war dann im Rennen nicht mehr viel für ihn möglich. Zumindest probierte Sauber noch etwas aus, und schickte ihn im letzten Stint noch einmal auf den weichen Reifen auf die Strecke. Genützt hat es nicht viel, denn vor dem Stopp lag er auf Position 13, im Ziel dann aber nur auf Position 14.

"Aber es war schön zu sehen, dass er sich wieder vorarbeiten konnte", sagt Pujolar. "Die Pace war stark, und er hat überholt. Zumindest hat er den Fans vor Ort eine Show geboten." Und natürlich wurde jedes Manöver gegen Logan Sargeant, Kevin Magnussen und Pierre Gasly auf den Tribünen zelebriert.

Für Zhou war die Taktik trotzdem ein guter Versuch: "Ich wusste, dass ich ohne Boxenstopp meine Position wohl verteidigt hätte und trotzdem dort rausgekommen wäre", sagt er. "Wir wollten einfach Risiko eingehen und etwas anderes probieren."

"Für mich war es auch toll, denn so konnte ich die Strecke und die Überholstellen ein bisschen besser verstehen", so der Chinese. "Ich bin zufrieden, wie wir das ganze Rennen gestaltet haben. Ich denke, wir haben alles herausgeholt."

"Es war aber nicht genug, um die Top 10 zu erreichen", sagt Pujolar.

Ärgerliches Aus für Bottas

Das hätte am Sonntag wohl aus Sauber-Sicht nur Valtteri Bottas bewerkstelligen können, doch der Finne schied nach 19 Runden mit einem Motorschaden aus. "Ich habe einfach plötzlich Vortrieb verloren und der Motor ging aus", schildert er. Was genau das Problem war, weiß er aber auch noch nicht.

Der Ausfall sorgte aber für kuriose Szenen, weil eine ganze Mannschaft an Streckenposten das Auto nicht wegschieben konnte, sodass das Safety-Car ausgerufen werden musste. "Der Motor ist ausgegangen, bevor ich in Neutral gehen konnte", erklärt Bottas das Problem.

Für ihn war der Ausfall sehr ärgerlich, denn Sauber hätte durchaus die ersten Punkte der Saison holen können, glaubt er. Bottas kämpfte mit Nico Hülkenberg, der am Ende den entscheidenden Punkt für Haas nach Hause holen konnte. Zuvor hatte Bottas den Deutschen sogar überholt, der dann aber mit einem Undercut konterte.

"Was möglich gewesen wäre, weiß ich nicht, aber die Chance war da", sagt Pujolar. "Wir waren gleichschnell, wenn nicht sogar leicht schneller. Wir konnten ihn vor den Boxenstopps überholen, aber er uns dann mit einem Undercut. Wir haben die Lücke aber wieder geschlossen."

"Gibt noch ein paar Möglichkeiten"

Und so gab es am Ende zwar wieder keine Punkte für Sauber, dafür aber die Erkenntnis, dass diese mit dem Auto durchaus drin sind. "Wir waren das ganze Wochenende um den zehnten Platz herum. Das ist schön zu sehen und vielversprechend", meint der Finne. "Es ist, wie es ist. Die Saison ist aber noch lang, von daher sollte es noch ein paar Möglichkeiten geben."


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Dafür muss aber auch das Auto besser werden. Sauber hatte in Schanghai keine Upgrades mit im Gepäck, dafür betont man im Team, dass man die Upgrades in Melbourne und Suzuka zuvor nun besser verstanden habe und so mehr aus dem Auto herausholen konnte.

"Das Auto fühlt sich deutlich konkurrenzfähiger an, auch wenn wir nicht wirklich neue Teile dabei hatten", sagt Zhou. Das aber, findet Bottas, muss in naher Zukunft anders werden: "Es ist noch eng, und jeder wird sich verbessern, von daher müssen wir weiter Schritte machen."

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