• 23. März 2024 · 08:46 Uhr

Halbe Sekunde in Q3 gefunden: So fuhr Verstappen doch noch auf Pole

Max Verstappen ist in Melbourne am ganzen Wochenende nicht zufrieden mit der Balance, findet pünktlich zu Q3 aber fast eine halbe Sekunde und fährt auf Pole

(Motorsport-Total.com) - Seine Poleposition sei "etwas unerwartet", betont Max Verstappen nach dem Qualifying zum Großen Preis von Australien 2024. Denn der Niederländer hatte am ganzen Wochenende zuvor keine einzige Bestzeit gesetzt - weder in einem der drei Trainings noch in Q1 oder Q2.

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Max Verstappen sicherte sich in Australien die 35. Poleposition seiner Karriere Zoom Download

Erst pünktlich zu Q3 war der Weltmeister wieder im Bestform - und fand im Vergleich zu Q2 zuvor fast eine halbe Sekunde. Hatte ihn eine 1:16.387 da nur auf P3 hinter die beiden Ferrari-Piloten gebracht, fuhr er in Q3 zunächst eine 1:16.048 und im zweiten Versuch sogar eine 1:15.915.

Damit sei er "sehr zufrieden", so Verstappen, denn: "Bislang war es an diesem Wochenende etwas schwierig, eine gute Balance zu finden. Und selbst im Qualifying hatte ich in Q1 und Q2 nicht wirklich den Eindruck, dass ich um die Pole kämpfen kann."

"Aber dann haben wir einige Kleinigkeiten am Auto geändert, und das scheint mir in Q3 geholfen zu haben, wirklich ans Limit zu pushen. Ich war mit beiden Runden ziemlich zufrieden", so Verstappen, der am Ende 0,270 Sekunden vor Carlos Sainz auf P2 lag.

Während der Spanier sich im Vergleich zu Q2 lediglich um 0,004 Sekunden verbessern konnte, fand Verstappen deutlich mehr Zeit. Bis dahin war es allerdings ein langer Weg, denn über das ganze Wochenende habe man "deutlich mehr" am Auto ändern müssen, "als mir lieb gewesen wäre", so Verstappen.

Marko lobt "ganz tolle Teamarbeit "

Auch Helmut Marko erklärt bei ServusTV, "dass wir beim Beginn [des Qualifyings] oder im dritten Training mit unserem Set-up nicht optimal gelegen sind. Das haben wir schrittweise, ohne irgendwo gravierende Änderungen zu machen, aber mit den richtigen kleinen Schritten, geschafft."

"Das war eine ganz tolle Teamarbeit der Ingenieure, Max und der Reifentechniker", lobt er und erklärt: "Wir haben uns sukzessive an die Spitze herangetastet und das mit Kleinigkeiten wie Luftdruckveränderungen, etwas mehr Frontflügel und das, was unser großes Handicap war: Sektor 3."

"Da sind uns im Prinzip die Reifen ausgegangen, weil sie zu sehr überhitzt sind. Da haben wir drei bis fünf Zehntel bekommen", so Marko. Tatsächlich verlor Verstappen in seiner schnellsten Runde in Q1 noch die meiste Zeit im letzten Streckenabschnitt.

So lag er zu Beginn des dritten Sektors bereits mehr als zwei Zehntelsekunden vor Sainz - am Ende jedoch knapp hinter dem Spanier. In Q3 kehrte sich dieses Bild um. Da lag Sainz zu Beginn des letzten Sektors noch auf Augenhöhe mit Verstappen.

Änderungen am Frontflügel machen den Unterschied

Im Ziel fehlten dem Spanier dann aber fast drei Zehntelsekunden. "Das war die Kombination des gesamten Teams", freut sich Marko, der zudem "eine fehlerfreie Runde von Max" lobt, während Sainz dagegen "einen Fehler" in seinem letzten Versuch gemacht habe.

"Wenn man jede Kurve einzeln durchgeht, dann gibt es vielleicht Kleinigkeiten, die man besser machen kann", sagt Verstappen selbst über seine Runde. "Aber wenn man unter Druck steht und Vollgas gibt, ist es auf dieser Strecke immer schwierig, jede einzelne Kurve hinzubekommen."


Analyse: So souverän war Verstappen gar nicht!

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Auch am Boxenfunk ist während der Qualifikation zu hören, dass Verstappen in Q1 und Q2 überhaupt noch nicht zufrieden ist. "So viel Untersteuern", klagt er zu Beginn von Q1 und fordert: "Ich brauche mindestens drei Klicks [beim Frontflügel]." Dennoch meldet er beim nächsten Versuch weiterhin Probleme.

"Etwas weniger, aber noch immer gleich", so Verstappen, der "noch einmal zwei" weitere Klicks am Frontflügel fordert, doch danach immer noch meldet: "Es untersteuert noch immer zu sehr." Erst zu Beginn von Q3 scheint Verstappen dann zufrieden zu sein.

"Ich denke, das funktioniert ziemlich gut. Ich bin happy mit dem Frontflügel", funkt er nun - und fährt dann auf die Pole. "Es ist eine Überraschung", betont Marko, der für das Rennen am Sonntag nach P1 im Qualifying nun aber deutlich zuversichtlicher ist.

Marko warnt vor "Unsicherheitsfaktoren" im Rennen

"Da bin ich jetzt wesentlich optimistischer, weil wir jetzt eine Balance ins Auto bekommen haben. Unsere Zeiten in Sektor 3 beweisen, dass wir in die richtige Richtung gearbeitet haben. Wenn wir im dritten Sektor noch optimale Zeiten fahren können, heißt das, dass unser Reifenverschleiß zurückgegangen ist", erklärt Marko.

Und das sei am Sonntag wichtig, weil das Management der Pneus "ganz entscheidend" sein werde. Zudem betont er: "Es gab viele Safety-Car-Phasen in den Rahmenrennen und die Bergungen dauerten relativ lange. Das sind schon viele Unsicherheitsfaktoren."

"Aber wenn man vorne ist, ist das Leben schon deutlich einfacher", so Marko. Verstappen selbst fühlt sich trotz der Schwierigkeiten in den Trainings ebenfalls nicht schlecht auf das Rennen vorbereitet und erklärt: "Es ist nur einfach so, dass es etwas härter war, eine gute Balance zu finden."

Doch die hat er nun. "Wir werden morgen sehen, ob es im Rennen gut genug ist, denn es sieht so aus, dass Ferrari sehr schnell ist. Sie fühlen sich bereits am ganzen Wochenende wohl", so Verstappen. Doch wieso scheint Ferrari in Melbourne näher an Red Bull dran zu sein?

Stellt Verstappen den eigenen Rekord ein?

"Vielleicht liegt das daran, dass wir nicht so gut drauf waren. Aber sie sahen von Anfang an gut aus. Und auf unserer Seite war eher das Gegenteil der Fall. Wir konnten uns verbessern, aber das Rennen wird mit den weicheren Mischungen in diesem Jahr ziemlich hart werden", betont Verstappen.

"Hoffentlich wird es ein interessantes Rennen", so der Weltmeister, der zudem hofft, dass der Grand Prix etwas gradliniger als im Vorjahr verlaufen wird. Da konnte er zwar am Ende gewinnen, insgesamt gab es aber gleich drei rote Flaggen.


Fotostrecke: Formel-1-Fahrer mit mindestens drei Siegen zu Saisonbeginn

"Es war vergangenes Jahr einfach etwas chaotisch mit zu vielen roten Flaggen. Hoffen wir einfach, dass das in diesem Jahr nicht der Fall ist, und dass wir ein gutes Rennen haben können. Denn ich denke, die Fans verdienen das", betont der Niederländer.

Sollte Verstappen am Sonntag gewinnen, wäre es saisonübergreifend schon wieder sein zehnter Sieg in Folge, womit er seinen eigenen Rekord aus dem Vorjahr einstellen würde. Der Weltmeister gewann 19 der vergangenen 20 Formel-1-Rennen. Der einzige "schwarze Fleck" ist der Singapur-Grand-Prix 2023.

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