• 22. September 2023 · 13:32 Uhr

Lewis Hamilton: Mercedes wird in Suzuka "definitiv nicht gewinnen"

Zu viel Rückstand, zu wenig Grip: Mercedes steht nach dem Trainingsfreitag mit vielen Fragezeichen da - Verbesserungen sind drin, der Sieg aber eher nicht

(Motorsport-Total.com) - In den Freien Trainings am Freitag zum Großen Preis von Japan hatte Mercedes einen schweren Stand. Lewis Hamilton äußert sich kritisch zur Leistung seines Mercedes W14. "Ein schlechter Tag, um ehrlich zu sein. Es war wirklich ein Kampf da draußen", so der siebenmalige Weltmeister.

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Lewis Hamilton hat schon bessere Trainingsfreitage als diesen in Suzuka erlebt Zoom Download

Mit einem Rückstand von zwei Sekunden in der ersten Session und über einer Sekunde in der zweiten war das Team weit von der Spitze entfernt. Die Herausforderung besteht für Hamilton darin, "die Balance in den Griff zu bekommen". Auch auf den Longruns sah es nicht besser aus, hier war Mercedes am Freitag hinter Red Bull, McLaren und Ferrari nur vierte Kraft.

Doch woran liegt das? Hamilton verortet das Problem in schnellen Kurven: "Im vorigen Rennen [in Singapur] waren wir deutlich näher dran, aber es gab keine Hochgeschwindigkeitspassagen. Im Grunde genommen nur eine, aber sie ist nicht so schnell wie die hier."

"Unser Auto hatte oft Schwächen in den schnellen Kurven. In Silverstone waren wir nicht sehr schnell. Das ist ein Bereich, an dem wir arbeiten müssen, um das Auto besser abzustimmen und die Reifen weniger zu überhitzen."

"Wir werden in der Nacht daran arbeiten und versuchen, das für morgen zu verbessern, aber ein Sieg ist definitiv nicht drin. Vielleicht kann ich noch ein paar Plätze gutmachen kann, George hat ja keine schlechte Runde gedreht. Aber es wird schwierig."

Andrew Shovlin, Leitender Ingenieur bei Mercedes, bestätigt Hamiltons Vermutung: "Wir sind in den schnellen Kurven eindeutig nicht stark genug, wobei sich der erste Sektor als besondere Schwachstelle erweist. Darauf werden wir uns heute Abend vor allem konzentrieren."

Russell: Red Bull wieder auf Kurs

George Russell äußert sich positiver zum Trainingstag. Er betont, dass Red Bull wieder zur gewohnten Form zurückgefunden hat und schnell ist: "Wir sind nicht allzu weit von Platz zwei entfernt. Es sind vielleicht zwei Zehntel Unterschied. Es wird ein guter Kampf zwischen Ferrari und Lando. Aber auch Fahrer wie Alex [Albon] sind da oben, wie man oft im Qualifying sieht."

Er weist auf eine ungewöhnliche Situation in Suzuka hin: "Es ist seltsam. Das ist eine der besten Strecken der Welt, aber dieses Jahr fühlt es sich an, als ob der Asphalt aufgebrochen ist und die Autos auf der Oberfläche rutschen. Das verursacht ein seltsames Gefühl für alle Fahrer und trägt zur Reifenabnutzung bei." Shovlin bestätigt Beschwerden über einen "allgemeinen Grip-Mangel" von beiden Fahrern.

Bedeutet das vielleicht mehr Boxenstopps? Russell: "Ja, das würde ich sagen. Besonders im Vergleich zu neuen Strecken mit viel Grip wie Dschidda oder Melbourne. Dort ist die Reifenabnutzung deutlich geringer. Hier sieht es eher nach einem Dreistopp-Rennen aus als nach einem Einstopp-Rennen. Am Sonntag werden wohl alle zwei Boxenstopps machen. Mal sehen, was passiert."


Wie gut ist Red Bull nach der Singapur-Pleite?

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Ein Ausblick auf das Qualifying: "Es gibt noch einige Unbekannte. Wir haben einen großen Schritt von den Medium- auf den Soft-Reifen gemacht, was sogar für uns etwas überraschend war. Es wird wohl kein einfacher Kampf um die Spitze von Q3. Es könnte sein, dass einige Fahrer im Qualifying mehr Soft-Reifen nutzen als andere. Das könnte die Strategie beeinflussen. Ich denke, wir könnten zwischen P3 und P5 landen."

Insgesamt also ein ernüchternder Freitag. Shovlin sieht jedoch noch Spielraum: "Wir haben vor dem zweiten Training einige Änderungen vorgenommen und daraus einige nützliche Erkenntnisse gezogen. George konnte sich im zweiten Training auf einer schnellen Runde etwas verbessern."

"Aber wir stehen sowohl was unsere Qualifying-Pace als auch den Long-Run betrifft vor den gleichen Herausforderungen. In gewisser Weise ist das ermutigend. Wenn wir das eine lösen können, sollte sich auch das andere verbessern."

Hamilton versucht derweil, die komplette Nippon-Experience zu genießen: "Die Strecke ist unglaublich. Es macht zwar weniger Spaß, wenn sich die Autos so anfühlen wie heute. Aber hier in Japan zu sein, ist großartig. Die Leute sind so freundlich. Man spürt eine andere Energie in der Menge."

"Es ist, als wären sie ihrem inneren Kind sehr nah, sie lieben all diese coolen kleinen Spielzeuge oder haben Autos auf ihren Mützen. Hier draußen ist eine Familie, alle tragen das gleiche Shirt und Hosen mit den Gesichtern aller Fahrer darauf. Sie legen da wirklich alles rein, das ist schön zu sehen."

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