Formel-1-Kräfteverhältnis 2023: Das sagen die Daten nach Singapur!
Wer hat das aktuell schnellste Auto? Wer den besten Reifenverschleiß? Wer den besten Topspeed? Wir klären die wichtigsten Fragen zur Formel-1-Saison 2023!
(Motorsport-Total.com) - Carlos Sainz ist im 15. Rennen der Formel-1-Saison 2023 der erste Nicht-Red-Bull-Sieger des Jahres, dennoch sollte dies eher ein Ausrutscher von Red Bull gewesen sein. Was sagen uns die Daten der Saison 2023? Wer ist gut im Qualifying, wer im Rennen? Wer hat den besten Topspeed? Wer den besten Reifenverschleiß und wie hoch ist er? Wie schnell sind die Teamkollegen zueinander?

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Ferrari ist der erste Nicht-Red-Bull-Sieger 2023, doch die beste Rennpace in Singapur hatte Mercedes Zoom Download
Mit den Daten, die unser Technologiepartner 'PACETEQ' zur Verfügung stellt, ist es möglich, Einblicke in die sonst verborgenen Daten der Formel-1-Teams zu erhalten und wir können damit alle dieser Fragen beantworten!
Ferrari-Aufschwung in Monza reicht nicht
Den Daten nach zu Urteilen hatte beim Großen Preis von Singapur Mercedes das schnellste Auto auf die Renndistanz mit viel Sprit, Ferrari dafür auf eine schnelle Runde im Qualifying. Die bisherige Übermacht Red Bull hatte mit wenig Sprit arg zu kämpfen, doch die Rennpace von Max Verstappen war tatsächlich gar nicht so schlecht.
Im Rennen betrug der Vorsprung von Mercedes rund zweieinhalb Zehntel pro Runde auf Carlos Sainz im Ferrari, allerdings ist das nicht ganz repräsentativ, da Ferrari auf einen Stopp setzte und Mercedes auf zwei. Der W14 schien das etwas schnellere Rennauto zu sein, doch zum Überholen hat es nicht gereicht.
Dahinter kommen Red Bull (+0,29), und McLaren (+0,30). Rechnet man die unterschiedlichen Strategien und damit verbunden die frischeren Reifen einer Zweistoppstrategie heraus, legte Alpine die beste Rennpace im Mittelfeld hin, wobei Aston Martin mit Fernando Alonso überraschend schwach war.
Reifenverschleiß extrem hoch für einen Stadtkurs
Beim Grand Prix von Singapur setzten die meisten Teams auf einen Stopp, allerdings war der Reifenverschleiß mit 0,111 Sekunden pro Runde viel höher als erwartet für ein Straßenrennen gewesen. Auf dem Papier wären trotz des höchsten Boxenstoppdeltas der Saison mit 28 Sekunden zwei Stopps schneller gewesen, allerdings machte da der Verkehr in vielen Fällen ein Strich durch die Rechnung.
Im Saisonschnitt ergibt sich damit ein gemischtes Bild. Der Red Bull RB19 ist immer noch das Auto mit dem geringsten Reifenverschleiß, wobei die konstanten Runden auch auf ein Management der Pace hinweisen. Dennoch sollte das Team in der Theorie vor allem auf Strecken mit einem aggressiven Asphalt Vorteile haben. Auch Mercedes, Aston Martin und AlphaTauri können beim Reifenverschleiß punkten.
So sieht das Kräfteverhältnis über die gesamte Saison aus!
Sieht man sich die Durchschnitte der ersten 15 Rennen an, dann war das Feld in Singapur enger beieinander als in vielen Rennen der Saison 2023. Die Strategieblockade von Sainz hat seinen Teil dazu beigetragen, doch der Marina Bay Street Circuit galt schon immer als gute Chance für Außenseiter.
Nimmt man den Schnitt der ersten 15 Rennen, so ist Red Bull im Qualifying etwas mehr als 2 Zehntel vor Ferrari, gefolgt von Mercedes (+0,42) und Aston Martin (+0,61). Das Problemkind im Qualifying heißt Alfa Romeo: das Team aus dem Schweizer Hinwil liegt mit einem Rückstand von 1,29 Sekunden auf dem letzten Platz.
Teamduell: Hülkenberg zerlegt Magnussen im Qualifying
Ein ähnlicher Unterschied zwischen Qualifying und Rennen zeigt sich im Übrigen auch bei den Abständen in den Teamduellen. Das klarste Teamduell im Qualifying spielt sich bei Aston Martin mit Fernando Alonso und Lance Stroll ab, wo der Kanadier im Schnitt fast 8 Zehntel aufgebrummt bekommt. Beachtlich sind auch die Duelle bei Wiliiams, Haas und Red Bull. Am engsten ist es dafür bei Alpine.
Welches Auto hat den besten Topspeed?
Die große Frage ist natürlich, woher der Vorteil für Red Bull kommt? Das Auto ist natürlich bestens ausbalanciert, aber auch auf den Geraden kann der RB19 seine Stärken ausspielen. Sieht man sich die Topspeed-Werte im Qualifying an, dann ist keiner schneller als Verstappen und Perez.
Mercedes findet sich beim Topspeed im vorderen Mittelfeld wieder, während am Ende des Feldes McLaren und Aston Martin stehen, die mit durchschnittlich 5 km/h Rückstand auf Red Bull noch Verbesserungsbedarf haben. Diese Autos haben einen zu großen Luftwiderstand.
Wer blufft am meisten in Q1?
Auch schon einmal die Frage gestellt, welches Team sich am meisten von Q1 zu Q3 verbessern kann? Wir haben die Antwort: Red Bull! Über eine Sekunde findet das Team im Verlauf des Qualifyings, was bedeutet, dass man zu Begin des Qualifyings oftmals noch nicht alle Karten auf den Tisch legt, sei es durch die Spritmenge oder den Motorenmodus.
Wer macht die besten Boxenstopps?
Ein wichtiges Kriterium für eine gute Rennstrategie sind natürlich auch die Boxenstopps. Im Schnitt verbringen die Red-Bull- und McLaren-Piloten die geringste Zeit beim Reifenwechsel. Nur durchschnittlich 2,6 Sekunden stehen Max Verstappen und Sergio Perez beim Reifenwechsel, das ist Bestwert in der Formel 1.