• 25. August 2023 · 17:46 Uhr

FT2 Zandvoort: Verstappen schimpft Hülkenberg "verdammten Wichser"

Das war das Freitagstraining: Bestzeit für Lando Norris, ein kurioser Crash von Oscar Piastri und Daniel Ricciardo und eine Attacke gegen Nico Hülkenberg

(Motorsport-Total.com) - Keine Bestzeit für Max Verstappen im zweiten Freien Training zum Grand Prix der Niederlande: Der Lokalmatador sicherte sich "nur" den zweiten Platz, 0,023 Sekunden hinter Lando Norris (McLaren). Doch obwohl am Ende kein Red Bull an der Spitze stand, sorgte Verstappen für den Aufreger des Tages.

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Max Verstappen ist mit dem Verlauf des zweiten Trainings nicht restlos zufrieden Zoom Download

Denn Nico Hülkenberg (18./+1,363), der im ersten Training 18 Minuten vor Schluss abgeflogen war, zog sich zu Beginn des zweiten Trainings den Zorn des Weltmeisters zu. "Mein Gott, diese verdammten Wichser! Unglaublich", schimpfte der Lokalmatador, als er in der letzten Kurve hinter dem Haas-Piloten scharf abbremsen musste.

Ein Fehler, der klar auf Hülkenbergs Kappe ging. Bei vier, drei, zwei und eineinhalb Sekunden Vorsprung auf Verstappen wurde er von seinem Renningenieur auf den von hinten heranfahrenden Red Bull hingewiesen, und unmittelbar vor der haarigen Situation noch einmal. Kein Wunder, dass die Rennleitung wegen Behinderung untersucht.

Verstappen meckerte aber nicht nur über den Deutschen. Gegen Halbzeit der Session beanstandete er: "Das Auto macht bei mittlerer Geschwindigkeit merkwürdige Dinge. Vielleicht sollten wir die Bremsbalance nach hinten stellen. Ich weiß auch nicht."

Dass es am Ende nicht ganz zur Bestzeit gereicht hat, beunruhigt Red-Bull-Teamchef Christian Horner aber nicht: "Er hatte ein bisschen Wind in Kurve 10. Das hat ihn im letzten schnellen Run eine bessere Zeit gekostet. Und es sieht danach aus, dass McLaren beim Motorenmodus einen Schritt gemacht hat", sagt er im Interview mit ServusTV.


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Und auch Verstappen klang am Ende versöhnlich: "Es gibt ein paar Dinge, die wir noch verbessern wollen. Im Longrun hat sich das Auto recht gut verhalten. Insgesamt war es eigentlich ein ganz guter Tag", sagt er und ergänzt: "Es gab einfach ein paar Kurven, in denen ich nicht zufrieden war mit der Balance. Es geht jetzt darum, dass wir uns an diesen Stellen etwas besser aussortieren."

Knappe Zeitabstände prägen das Mittelfeld

Hinter Norris und Verstappen belegte Alexander Albon (Williams) mit 0,269 Sekunden Rückstand den dritten Platz; gefolgt von Lewis Hamilton (Mercedes), Yuki Tsunoda (AlphaTauri), Pierre Gasly (Alpine), Sergio Perez (Red Bull) und Lance Stroll (Aston Martin). Die Plätze 3 bis 12 lagen am Ende innerhalb von gut drei Zehntelsekunden.

Der Schlüssel zur starken Performance von Williams liegt vermutlich in der guten aerodynamischen Effizienz. Am Messpunkt in Sektor 3 erzielte Albon mit 320 km/h die Höchstgeschwindigkeit, im direkten Vergleich acht km/h vor Verstappen. Auch sein absoluter Topspeed war mit 322 km/h der drittbeste im Feld. Schneller waren nur Charles Leclerc (11.) und Gasly mit je 325 km/h.

Mercedes-Motorproblem bei Stroll

Für Stroll gab es, nachdem er das erste Freie Training wegen eines technischen Problems auf seinem ersten Run verpasst hatte, gleich zu Beginn des zweiten Trainings grünes Licht. Teamchef Mike Krack berichtet: "Mercedes hat uns gesagt, dass sie ein Problem diagnostiziert haben, dass sie sich anschauen wollen. Wir konnten aus Vorsichtsgründen nicht weiterfahren."

"Heute ist es natürlich so: Wenn man ein Problem an der Powerunit hat, ist die Session vorbei", sagt der Aston-Martin-Teamchef im Interview mit Sky und relativiert: "War jetzt ein bisschen blöd, aber so ist es. Das trifft jeden irgendwann mal übers Jahr."

Kurve 3: Doppelcrash der beiden Australier

Einen kuriosen Zwischenfall gab's nach zehn Minuten, als in der überhöhten Kurve 3 zunächst Oscar Piastri (McLaren) das Heck wegrutschte und er in den Barrieren landete. Davon ließ sich Daniel Ricciardo (AlphaTauri) irritieren, der ein paar Sekunden später mit stehenden Vorderrädern vor Piastris Einschlagstelle in die Barrieren rauschte. Für beide war die Session damit beendet, und wegen der roten Flaggen gingen 13 Minuten Trainingszeit verloren.

Für Ricciardo möglicherweise ein Zwischenfall mit Folgen: "Ich hoffe, er hat sich da nicht die Hand verletzt. Er ist im Krankenhaus zum Röntgen", sagt Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko im Interview mit Sky. "Der Einschlag und der Gegenschlag können sich im Handgelenk massiv auswirken."

Seitens McLaren gibt's in Richtung Piastri keinen Vorwurf: "Der Schaden sieht nicht so schlimm aus. Wir werden das reparieren und morgen wieder fahren", sagt McLaren-Teamchef Zak Brown im Interview mit ServusTV. "Das ist das erste Mal, dass wir so etwas von ihm sehen. Kann einem Rookie mal passieren."

Kurve 3: "Geil" und "atemberaubend"

Grundsätzlich ist Kurve 3 eins der Highlights der Strecke in Zandvoort. "Die Kurve ist geil, einfach atemberaubend", findet ServusTV-Experte Christian Klien. Und er analysiert am Beobachtungspunkt: "Man sieht am Exit, wie viel schneller der Red Bull ist. Die haben eine ganz hervorragende Traktion."

Fernando Alonso (+0,533) belegte den zehnten Platz, obwohl Aston Martin ein Updatepaket nach Zandvoort gebracht hat. Die Updates fühlen sich "gut" an, sagt er: "Wir haben unser Programm trotz der roten Flaggen absolviert. Nichts Traumatisches, soweit ich sehen konnte, und gute Infos für uns. Wir müssen aber erst alles im Hinblick auf morgen analysieren."

Wo kann man den Grand Prix der Niederlande im TV sehen?

Für Hardcore-Fans endet der Formel-1-Tag auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. (Jetzt kostenlos abonnieren!) Dort gibt's nämlich von Freitag bis Samstag jeden Abend um 20:00 Uhr die tägliche F1-Show mit Host Kevin Scheuren vor Ort in Zandvoort und Chefredakteur Christian Nimmervoll. Die beiden analysieren das, was tagsüber passiert ist, und liefern Stimmen und Hintergründe von den Medienterminen nach dem Live-Ausstieg der TV-Sender nach.


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Wer alle Sessions live sehen möchte, der kann das bei Sky tun. Sky zeigt neben Qualifying und Rennen auch alle Freien Trainings in voller Länge. Das Qualifying beginnt am Samstag um 15:00 Uhr (Vorberichte ab 14:30 Uhr), das Rennen am Sonntag startet ebenfalls um 15:00 Uhr (Vorberichte bereits ab 13:30 Uhr).

Sky zu schauen lohnt sich aber nicht nur wegen der Live-Übertragungen der Sessions, sondern auch wegen des Expertenteams rund um den sechsmaligen Grand-Prix-Sieger Ralf Schumacher, der bei seinen Einschätzungen selten ein Blatt vor den Mund nimmt und die Dinge so ausspricht, wie er sie denkt. (ANZEIGE: Sei mit Sky hautnah dabei, vom ersten Freien Training bis zur Siegerehrung!)


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