• 28. Juli 2023 · 18:22 Uhr

Verstappen stinksauer am Funk: Belgien-Pole wird ihm weggenommen!

"Sorry, dass ich so geschimpft habe": Max Verstappen hat im Qualifying in Spa seine Klasse bewiesen und fuhr vor Charles Leclerc und Sergio Perez Bestzeit

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat bei seinem "halben Heim-Grand-Prix" in Belgien das Qualifying für das Rennen am Sonntag gewonnen. Auf Poleposition steht der Red-Bull-Pilot trotzdem nicht, denn wegen eines Getriebewechsels wandert er in der Startaufstellung um fünf Positionen nach hinten.

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Max Verstappen ist mit seiner letzten Q3-Runde Bestzeit gefahren Zoom Download

Auf Poleposition steht Charles Leclerc (Ferrari). Der findet es zwar "toll, als Erster ins Rennen zu gehen. Aber ich glaube nicht, dass wir gewinnen können. Wir sind für den letzten Run ein bisschen zu früh rausgefahren. Das war nicht ideal. Aber ich bin mir sicher, die Pole war heute nicht möglich."

Nach dem ersten Q3-Run hatte Leclerc mit einer Bestzeit von 1:47.931 Minuten geführt, 0,128 Sekunden vor Verstappen und 0,421 Sekunden vor Carlos Sainz. Doch Leclerc war im zweiten Sektor seiner letzten Runde zu langsam.

Somit lag Verstappen am Ende 0,820 Sekunden vor Leclerc und 0,877 Sekunden vor seinem Teamkollegen Sergio Perez. Eine Machtdemonstration, nachdem Verstappen sich in Q2 noch mit seinem Renningenieur gezofft hatte.

"Sorry, dass ich so geschimpft habe", zeigte Verstappen am Boxenfunk Reue. Sein Renningenieur antwortete nur: "Ich gewöhne mich langsam dran, Max!"

Auf P4 landete Lewis Hamilton (Mercedes) vor Sainz und Oscar Piastri (McLaren). Piastri hatte einen sensationellen Mittelsektor, aber einen sehr schlechten letzten Sektor. Trotzdem blieb er knapp vor Lando Norris (McLaren), George Russell (Mercedes), Fernando Alonso und Lance Stroll (beide Aston Martin).

Nico Hülkenberg (Haas) schied als 20. und Letzter bereits in Q1 aus.


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Q2: Warum war Verstappen so sauer?

Q2 begann bei weiterhin abtrocknenden Bedingungen. Ein paar Minuten vor Schluss war klar, dass die Slicks für die letzte Runde schneller sein würden. Jetzt ging's darum, den Run perfekt zu timen und die Reifen auf Temperatur zu bringen.

Nicht mehr in der Verlosung dabei war Esteban Ocon (Alpine). Er hatte sich bei einem Ausrutscher im Mittelsektor den Frontflügel beschädigt. Dieser konnte nicht rechtzeitig gewechselt werden, sodass er im Finish, als die Strecke am besten war, nicht mehr fahren konnte. Somit wurde er auf den 15. und letzten Platz durchgereicht.

Glück hatte Verstappen: Er mogelte sich als Zehnter ins Q3, 0,364 Sekunden vor Yuki Tsunoda (AlphaTauri), der kurz zuvor noch geführt hatte. Mit Tsunoda schieden auch Pierre Gasly (Alpine), Kevin Magnussen (Haas), Valtteri Bottas (Alfa Romeo) und Ocon aus.

Zwischen Verstappen und seinem Renningenieur Gianpiero Lambiase gab's nach Ende Q3 allerdings Zoff am Boxenfunk. Verstappen wollte eigentlich mehrere schnelle Runden hintereinander fahren; sein Team entschied aber, dazwischen eine langsame Runde einzulegen, um für den letzten Schuss maximale Batteriepower zu haben.


Verstappen: "Wir hatten nicht genug Temperatur in den Reifen. Wir hätten einfach zwei Runden durchpushen sollen, wie ich gesagt habe."


Lambiase: "Du bist durch, Max."


Verstappen: "Das schert mich einen feuchten Dreck, ob ich als Zehnter durch bin! Das war schlecht durchgeführt."


Lambiase: "Okay, aber für die letzte Runde war die Strecke zwei Sekunden schneller. Du hättest keine Batterie mehr übriggehabt. Wie wäre das gewesen? Du sagst mir in Q3, was du tun willst, und wir tun es. Kein Problem."

Nach der Entschuldigung in der In-Lap war der Zoff aber schon wieder vergessen. Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko sagt gegenüber 'Sky': "Die Zwei sind wie ein altes Ehepaar. Da kracht's hin und wieder. Aber das hat sich wieder alles beruhigt. Das ist Max. Wenn nicht die Leistung da ist, die möglich wäre, will er immer das Beste haben. Das ist einer der Charakterzüge, die ihn so kompetitiv machen. Wenn der Druck da ist, liefert er ab."

Verstappen war nicht der einzige Fahrer, dessen Laune mies war. Leclerc schaffte zwar als Dritter sicher den Einzug ins Top-10-Finale. Auf seiner letzten Q2-Runde musste er sich aber ärgern: "Was zur Hölle? Ich weiß nicht, wer der Kerl war, der Haas. Aber ich hoffe, der kriegt eine Strafe."

Sein Wunsch wurde erhört: Magnussen wurde nachträglich mit einer Rückversetzung um drei Positionen für das Rennen am Sonntag belegt.

McLaren P6/7: War da nicht mehr drin?

Piastri fuhr im zweiten Sektor seiner letzten Q3-Runde eine Zeit, die deutlich schneller war als jene von Leclerc. Trotzdem landete er nur auf dem sechsten Platz: "Dass die Strecke abgetrocknet ist, war für mich ein Nachteil. Denn ich bin hier noch nie Formel 1 im Trockenen gefahren", seufzt der Australier.

McLaren hatte sich für ein Set-up mit relativ steil eingestellten Flügeln, also mehr Anpressdruck im kurvenreichen Mittelsektor, entschieden. Das wirkte sich auf die Rundenzeiten aus: Piastri war im Mittelsektor Zweitschnellster, 0,155 Sekunden hinter Verstappen, aber eine halbe Sekunde oder mehr schneller als alle anderen im Feld!

Auch Norris war nicht zufrieden: "Ich bin frustriert. Bei meinem Ausritt in Q1 habe ich mir den Unterboden komplett zerstört. Ich war danach auf den Geraden extrem langsam. Hätte aber noch schlimmer kommen können. Mit Klebeband war da nichts mehr zu machen. Das war zu viel Schaden, um noch konkurrenzfähig zu sein."

Was war der Grund für Hülkenbergs Q1-Aus?

Eigentlich sind abtrocknende Bedingungen Hülkenberg-Wetter. Der Deutsche wurde neun Minuten vor Ende des Qualifyings von seinem Renningenieur an die Box beordert: "Nico, wir haben ein Problem, du musst an die Box kommen." Als er reinkam hieß es: "Wir müssen versuchen, das wirklich schnell zu reparieren."

Hülkenberg konnte nochmal auf die Strecke geschickt werden, schaffte es aber nicht rechtzeitig, noch eine schnelle Runde zu beginnen. "Nur noch eine Minute, uns ist die Zeit davongelaufen. Wir schauen nur noch, ob das System funktioniert. Wir haben's um 25 Sekunden verpasst. Box, Nico, Box", informierte man ihn. Daher 20. und letzter Platz.

Später bestätigte das Team, dass es sich dabei um ein Problem mit der Hydraulik handelte. "Es ist frustrierend, aber um ehrlich zu sein: Schon auf den ersten Runden am Vormittag hatte sich das Auto nicht so toll angefühlt", sagt Hülkenberg. "Ich bin mir also nicht sicher, was möglich gewesen wäre. Ich fühlte mich nicht allzu zufrieden mit der Balance."

Warum wurde Ricciardos Zeit in Q1 gestrichen?

Alexander Albon (Williams) war als 16. der Erste, der den Cut verpasste. Ihm fehlten 0,294 Sekunden auf die Magnussen-Zeit, die den Einzug ins Q2 gebracht hätte - und ihm blüht nach der Session auch noch eine Untersuchung durch die Rennleitung ("auf unsichere Weise auf die Strecke zurückgekehrt").

Neben Albon erwischte es auch Guanyu Zhou (Alfa Romeo), Logan Sargeant (Williams), der wegen einer kleinen Reparatur erst ein paar Minuten später anfangen konnte, Daniel Ricciardo (AlphaTauri) und Hülkenberg.

Besonders bitter war das Aus für Ricciardo. Seine beste Zeit von 1:59.483 Minuten hätte in Q1 den zehnten Platz bedeutet. Allerdings kam er ausgangs Eau Rouge über die weiße Linie, sodass ihm die Zeit wegen eines Verstoßes gegen die Tracklimits gestrichen wurde. "Ich hab's in Kurve 3 einfach verloren und bin rausgerutscht. Sorry", meinte Ricciardo am Boxenfunk.

Später erklärte er: "Ich habe versucht, Eau Rouge voll zu fahren. Ich bin voll reingefahren und spürte dann, dass das Auto anfing, sich zu bewegen. Also ging ich kurz vom Gas, aber das hat mich noch mehr aus der Spur geworfen. Ich kam auf den nassen Teil der Strecke und konnte nichts mehr machen. Ich musste das Auto gehen lassen."

Warum begann Q1 mit zehn Minuten Verspätung?

Nachdem das erste Freie Training von starken Regenfällen geprägt war, ließ der Regen in der Pause deutlich nach. Etwa eine Stunde vor Beginn des Qualifyings war das Gebiet um die Strecke kurzzeitig sogar komplett regenfrei. Doch dann begann es wieder heftig zu schütten - stärker als je zuvor an diesem Wochenende.

Wegen der nassen Strecke und um kein Sicherheitsrisiko einzugehen, entschied die Rennleitung, den Beginn um zehn Minuten zu verschieben. Denn der Regen hatte inzwischen komplett aufgehört. Als Q1 um 17:10 Uhr Ortszeit losging, hatten die Fahrer, die sich in der Boxengasse teilweise minutenlang angestellt hatten, zunächst noch Intermediates drauf. Bei abtrocknender Strecke.

Wo gibt's den Grand Prix von Belgien im TV zu sehen?

In Deutschland überträgt wie immer Sky exklusiv. Das Sprint-Shootout am Samstag beginnt um 12:00 Uhr, der F1-Sprint um 16:30 Uhr. In die Sprint-Vorberichte steigt Sky bereits eine Stunde vorher, um 15:30 Uhr, ein. Der Grand Prix von Belgien am Sonntag beginnt um 15:00 Uhr. Sky-Vorberichte gibt's bereits ab 13:30 Uhr. (ANZEIGE: Ready. Stream. Go! Sei live dabei mit WOW!)

Begleitende Berichterstattung in Videoform gibt's außerdem an jedem Tag des Rennwochenendes auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Am Freitagabend eine Analyse des Sprint-Shootouts, am Samstag und Sonntag die tägliche F1-Show mit Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll im Livestream. (Kanal jetzt kostenlos abonnieren und kein neues Video mehr verpassen!)

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