• 23. Juli 2023 · 17:49 Uhr

Toto Wolff: Mercedes hadert mit "verlorenem Podium" in Ungarn

Wie Mercedes-Teamchef Toto Wolff das Abschneiden seiner Fahrer beim Formel-1-Rennen in Ungarn bewertet und warum Lewis Hamilton dabei nicht gut wegkommt

(Motorsport-Total.com) - "Das Einzige, was heute gut war, war Georges Fahrerei. Alles andere müssen wir uns anschauen." So lautet das erste Fazit von Mercedes-Teamchef Toto Wolff zum Ungarn-Grand-Prix, dem elften Rennen der Formel-1-Saison 2023. Und diesen Aussagen bei 'Sky' ist zu entnehmen, dass Wolff mit dem vierten Platz durch Lewis Hamilton nicht zufrieden war.

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Lewis Hamilton im Mercedes W14 beim Formel-1-Rennen in Ungarn 2023 Zoom Download

Auf den siebenmaligen Formel-1-Weltmeister und dessen Abschneiden aber kommt Wolff noch zu sprechen, und es schwingt Kritik an Hamilton mit, wenn Wolff sagt: "Ich glaube, wir haben ein Podium verloren."

Denn Hamilton war zwar von der Poleposition aus ins Rennen gegangen, hatte P1 aber schon vor Kurve 1 an Max Verstappen im Red Bull verloren. Ausgangs Kurve 1 zog mit Oscar Piastri erst ein McLaren-Fahrer vorbei, in Kurve 2 mit Lando Norris schließlich auch der andere. Hamilton war damit nur noch Vierter, nach gerade einmal zwei Kurven in der ersten Rennrunde.

Ralf Schumacher relativiert Hamiltons Startphase

Der frühere Formel-1-Siegfahrer Ralf Schumacher aber relativiert Hamiltons Platzverlust bei 'Sky' und meint: "So ein Startablauf kann schon mal schieflaufen. Du orientierst dich nach hinten und dann ist alles schon zu spät und du bist nur noch Passagier und kannst nichts mehr machen."

Mercedes müsse sich "das anschauen", sagt Wolff, schließlich habe die erste Runde ein besseres Ergebnis gekostet. Mehr noch: "Mit dem gestrigen Qualifying [haben wir] vielleicht zwei Podien [verloren]", so der Mercedes-Teamchef. Denn George Russell war am Formel-1-Samstag in Ungarn nicht über P18 hinausgekommen und beschloss das Rennen auf P6, knapp 27 Sekunden hinter Hamilton.


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Rein strategisch aber müsse sich Mercedes nichts vorwerfen im Rennen. Hamiltons Reifentaktik mit Medium-Hard-Medium sei "gut" gewesen, sagt Wolff. Der lange zweite Stint auf Hard habe ebenfalls funktioniert, "weil das hat den Offset kreiert", durch den Hamilton später im Rennen nochmals attackieren konnte.

Deshalb meint Wolff: Den Mercedes-Strategen könne er für die Rennleistung "nichts vorwerfen". Trotzdem wirkt er nicht zufrieden, wenn er sagt: "Wir hatten, glaube ich, das zweitschnellste Auto. Tatsächlich war nur Max [Verstappen] schneller. Aber wir haben das Potenzial einfach nicht genutzt."

Mercedes spekuliert auf eine Safety-Car-Phase, aber die kommt nicht

Eine späte Safety-Car-Phase wiederum hätte Hamiltons Rennen noch zu einem besseren Abschluss bringen können. Auch deshalb habe man den zweiten Stint auf Hard ausgedehnt, sagt Wolff.

"Du hoffst auf ein Safety-Car und du kreierst natürlich auch einen Reifen-Offset am Ende, wo du viel schneller fahren kannst", erklärt er. Das ändere aber alles nichts daran, dass Mercedes mit Hamilton "in den ersten paar Runden einfach zu viel verloren" habe.

Auch deshalb reist Mercedes nur als dritterfolgreichstes Team nach Red Bull und McLaren aus Ungarn ab. Doch das sei nur die halbe Wahrheit, betont Wolff: "Das Ergebnis zeigt es überhaupt nicht, aber die Pace in dem Auto gegen den Rest der Welt, die ist in Ordnung."

"Wir haben das ausgebaut und sind auch Zweiter in der Weltmeisterschaft, haben auch in der Fahrerwertung mit beiden Fahrern einen Sprung nach vorne gemacht. Aber der Abstand zu Verstappen ist natürlich gigantisch. Da hat es auch überhaupt keinen Wert, sich am Zweitbesten zu orientieren, wenn der Erste einfach so weit weg ist."

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