• 08. Mai 2023 · 01:26 Uhr

Medium zu schlecht! War der Nachtregen schuld an Perez' Niederlage?

Sergio Perez muss eine bittere Niederlage im Kampf gegen Max Verstappen beim Miami-Grand-Prix einstecken - Wurde sein Schicksal schon in der Nacht besiegelt?

(Motorsport-Total.com) - "Ich habe alles versucht, alles gegeben. - Es hat nicht gereicht. Sergio Perez musste sich beim Grand Prix von Miami mit Platz zwei begnügen, nachdem er von der Poleposition gestartet war. Am Ende blieb ihm nach seinem 30. Podestplatz in der Formel 1 nur, seinem Teamkollegen Max Verstappen zu gratulieren, dessen Sieg er als "verdient" bezeichnet.

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Sergio Perez hatte Max Verstappen in Miami nichts entgegenzusetzen Zoom Download

Die berühmte Frage "Woran hat's gelegen?" lässt sich vielleicht so beantworten: Die Regenfälle in der Nacht haben den Gummibelag des Miami International Autodrome weggespült. Dadurch funktionierten die Medium-Reifen von Perez im ersten Stint nicht wie erwartet.

"Wir haben schnell gemerkt, dass der Medium in der Anfangsphase überraschend fragil war", erklärt der Mexikaner. "Ich weiß nicht, ob der Regen in der Nacht den Medium mehr beeinflusst hat als den Hard. Aber er erwies sich als sehr empfindlich und war wirklich schwach. Er konnte schnell beschädigt werden. Mehr kann ich im Moment nicht sagen."

Perez klagte über viel Graining im ersten Stint. Bereits in der 16. von 57 Runden meldete er, dass sein rechter Vorderreifen nachließ. Später in der Pressekonferenz sagte er, dass die gesamte rechte Seite Probleme machte. Auf Anraten der Box verstellte er daraufhin sein Differenzial, damit das Auto giftiger in die Kurven einlenkt (im Fachjargon: mehr "Rotation").

Warum "Checo" nicht früher an die Box kam

Auch das half nicht viel. Max Verstappen kam auf den harten Reifen von hinten immer näher, sodass Perez nach 20 Runden die Box ansteuerte. War das vielleicht zu spät? Hätte Red Bull Perez früher an die Box holen müssen? Schließlich war Verstappen schon in den Runden vor Perez' Boxenstopp rund eine Dreiviertelsekunde pro Umlauf schneller.

"Nein, wir mussten ja schauen, dass seine harten Reifen zum Schluss auch noch Performance haben", sagt Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko im 'ORF'. "Als wir gesehen hatten, dass der Medium-Reifen bei ihm relativ stark abgebaut hat, lag er immer noch mit zwei Sekunden [Vorsprung] in Führung. Wir haben gedacht, das würde reichen. Aber Max war entfesselt."


Fotos: F1: Grand Prix von Miami (USA) 2023


Perez hingegen wusste schon, als Verstappen zu ihm aufschloss, was auf ihn zukam: "Als er so aufholte, wusste ich, dass der Sieg schwierig werden würde. Er hatte eine wirklich starke Pace und ich konnte keinen Vorsprung herausfahren. Er kam einfach zu nah ran."

Auch auf den jüngeren harten Reifen konnte er dann nichts mehr gegen Verstappen ausrichten, der auf den älteren Pneus gegenhielt. Laut Christian Horner gewann Verstappen das Rennen zwischen Runde 20 und 40. "Seine Zeiten waren da einfach unglaublich", sagte der Red-Bull-Teamchef noch während des Rennens.

Kampf "am Limit, aber sauber"

Das Überholmanöver war schließlich kein echter Kampf mehr, Perez hatte auf den alten harten Reifen keine Chance gegen die frischen Medium-Reifen von Verstappen. Auf der durch den Gummiabrieb nun deutlich reifenfreundlicheren Strecke hatte der amtierende Weltmeister auch nicht mehr die Probleme von Perez aus der Anfangsphase des Rennens.

Perez wehrte sich noch einmal in Kurve 1, doch Verstappen servierte ihn einfach außen ab. "Der Kampf war ziemlich sauber - am Limit, aber sauber", kommentiert Perez die Situation in Kurve 1. Die beiden Red Bulls fuhren nebeneinander, hatten aber immer den nötigen Respektabstand.

Hinterher ist man natürlich immer schlauer. Hätte es mit der Verstappen-Strategie, also dem Start auf Hard, vielleicht zum Sieg gereicht? "Das ist immer schwer zu sagen", antwortet Perez. "Mein Rennen wäre wahrscheinlich besser gelaufen, wenn ich einfach weniger Zeit auf Medium gefahren wäre."

Er gibt auch zu, dass ein Start auf den harten Reifen für ihn gar nicht in Frage kam. Als Polesetter ist das ein zu großes Risiko. Gerade beim Start könnte man so schnell von Gegnern auf weicheren Reifen überholt werden. "Wenn man von der Pole startet, ist das zu riskant wegen Safety-Cars und so. Niemand hat erwartet, dass der Medium solche Probleme haben würde, denn fast alle in den Top 10 haben ihn gewählt."

Zudem handelte sich Perez Ärger mit der FIA ein - der Mexikaner war zu spät zur Fahrerparade erschienen. Das Vergehen wird noch verhandelt.

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