• 29. April 2023 · 18:38 Uhr

George Russell: Lasse ihn nicht vorbei, nur weil er Max Verstappen ist!

George Russell kann die Vorwürfe von Max Verstappen nicht verstehen und ist sich sicher, dass der Niederländer in seiner Situation genau das Gleiche gemacht hätte

(Motorsport-Total.com) - George Russell kann die Aufregung von Max Verstappen nach dem Zweikampf der beiden beim Formel-1-Sprint in Baku nicht verstehen. Der Red-Bull-Pilot war nach dem Rennen zu Russell hingegangen und hatte ihn zur Rede gestellt, nachdem Russell in der ersten Runde recht rustikal am Red-Bull-Piloten vorbeigegangen war und ihn dabei auch berührt hatte.

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Max Verstappen stellte George Russell nach dem Sprint zur Rede Zoom Download

Dabei wusste Russell zunächst gar nicht, was los war: "Als er zu mir kam, dachte ich erst, dass er sagen würde, dass wir einen schönen Kampf hatten. Dass er so sauer war, hat mich überrascht", sagt der Mercedes-Pilot.

Laut Russell habe Verstappen "eine Menge F-Wörter" in dem Gespräch benutzt. "Mehr habe ich eigentlich gar nicht gehört", sagt er. Über die Mikrofone war zumindest zu hören, dass Verstappen seinen Kollegen als "Dickhead" beschimpfte und ihm sagte, dass er beim nächsten Mal das Gleiche erwarten kann.

Ein wenig fühlte sich Russell an eine Szene zwischen Verstappen und Esteban Ocon erinnert, als der Franzose den Red Bull in Brasilien von der Strecke geschubst hatte, als er sich zurückrunden wollte. Nach dem Rennen war Verstappen sogar handgreiflich geworden und hatte Ocon geschubst.

Diesmal blieb es zumindest beim verbalen Austausch, den Russell aber auch nicht nachvollziehen kann. Denn seiner Meinung nach hat das Manöver in der ersten Runde gepasst: "Aus meiner Sicht war es meine Kurve", sagt der Engländer.

Russell überrascht von Gegenwehr

"Wir fahren seit wir acht sind Go-Kart, und wenn du am Scheitelpunkt innen bist, dann gehört dir die Kurve. Wenn du außen mitziehst, dann ist das dein Risiko", erklärt er. Daher war Russell auch überrascht, dass Verstappen überhaupt dagegengehalten hat - vor allem da er als WM-Führender deutlich mehr zu verlieren habe.

"Ich war ehrlich geschockt, dass er mitgezogen ist", so Russell, der das in der ersten Runde auf einem Stadtkurs als "unnötig" betrachtet - vor allem wenn er an die Pace von Red Bull denkt. "Er hätte auch eine Runde warten können und hätte mich dann mit seinem Speed direkt wieder überholen können."

Denn Red Bull, das ist aus Sicht von Russell kein Geheimnis, spielt nicht in der gleichen Liga: "Wir kennen den Geschwindigkeitsunterschied. Wir könnten auch den Heckflügel ganz abmachen, und Red Bull wäre trotzdem schneller auf den Geraden - und das ist nicht einmal ein Witz", sagt der Engländer.

Max hätte es umgekehrt genauso gemacht

Er betont aber auch: "Ich bin auch hier, um zu kämpfen und zu gewinnen. Ich werde ihn nicht einfach vorbeilassen, nur weil er Max Verstappen in einem Red Bull ist."

Die Vorwürfe von Verstappen kann er in keinster Weise nachvollziehen. Im Gegenteil. Russell ist sich sicher: "Wenn die Rollen vertauscht wären, dann hätte er genau das Gleiche gemacht."

Aber was hätte Russell in der gleichen Situation wie Verstappen gemacht? "Ich hätte nicht versucht, in Runde 1 auf einem Stadtkurs mitzuziehen", sagt er. "Der Fahrer innen hat die Innenbahn, und die Kurve ist bereits verloren. Wir sagen unter uns Fahrern immer: Wenn du versucht, außen zu überholen, gehst du ein Risiko ein."

Russell sicher: Morgen wird alles in Ordnung sein

Am Ende wurde Russell aber doch schnell wieder von Verstappen kassiert - und zwar direkt beim Neustart nach der Safety-Car-Phase, wofür der Niederländer am Funk von seinem Ingenieur gelobt wurde, weil er ohne Berührung vorbeikam. "Ich weiß halt, wie man es macht", hatte Verstappen geantwortet.


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Doch für Russell war das gar kein echter Zweikampf: "Max war nicht in meinem Kampf um die Position. Er hätte mich sowieso irgendwann überholt", sagt er. "Du musst deine Kämpfe auswählen, und das habe ich beim Neustart getan. Er selbst hat das beim Rennstart nicht getan."

Die Fronten sind also geklärt und verhärtet. "Mehr habe ich dazu auch nicht zu sagen", meint Russell, der aber kein generelles Problem mit Verstappen sieht: "Er ist ein harter Racer, ich bin ein harter Racer. Und ich bin sicher, dass wir uns morgen sehen werden, und dann wird alles in Ordnung sein."

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