• 10. April 2023 · 18:26 Uhr

Lando Norris kritisiert späten Neustart: "Ich hasse das irgendwie"

Für Lando Norris sind stehende Starts in der Schlussphase eines Rennens nicht mehr angebracht, weil ganze Rennen ruiniert werden können - Kritik auch an Pirelli

(Motorsport-Total.com) - Der stehende Neustart zwei Runden vor dem Ende des Formel-1-Rennens in Australien 2023 hat für eine Menge Diskussionen gesorgt. Vier Autos waren ausgeschieden, einige weitere kollidiert oder abgeflogen, sodass sich die Rennleitung gezwungen sah, die rote Flagge nach nur wenigen Metern erneut zu zeigen und das Rennen so für die letzte Runde zu neutralisieren.

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Der Neustart war für Lando Norris eine Spur zu chaotisch Zoom Download

Zwar gehörte Lando Norris zu den Gewinnern, weil er so von Platz acht auf Platz sechs nach vorne kam, trotzdem findet der McLaren-Pilot nicht, dass ein solcher Start in der Schlussphase des Rennens richtig ist.

"Man kann einfach Pech haben, und das hasse ich irgendwie", sagt der Engländer. "Man kann ein gutes Rennen gefahren haben, und weil dann jemand etwas Dummes tut und sich in Kurve 1 verbremst, dann bist du raus. Von daher mag ich diese Neustarts nicht."

Solange die stehenden Neustarts im ersten Rennviertel stattfinden, kann er sich noch mit ihnen anfreunden, "aber in der zweiten Rennhälfte und vor allem vier Runden vor Schluss habe ich das Gefühl, dass man eine Menge ruiniert. Und ich finde nicht, dass das für viele Leute fair ist, die ein gutes Rennen gefahren haben."

Vor allem Alpine gehörte zu den großen Verlierern des Neustarts, weil Pierre Gasly und Esteban Ocon in einen Unfall verwickelt waren und nicht an der letzten Runde teilnehmen konnten, obwohl vor allem Gasly bis dahin auf Position fünf lang und ein starkes Rennen gefahren war.

"Sind nicht nur für die Show hier"

Und auch Carlos Sainz flog nach einer Kollision und einer anschließenden Zeitstrafe vom Podium sogar noch aus den Punkten, obwohl die Auswirkungen seines Zwischenfalls wieder zurückgenommen wurden und Fernando Alonso auf seine ursprüngliche Position gesetzt wurde.

"Und das alles, weil sie die Show etwas aufregender machen wollen", ärgert sich Norris. "Ich weiß, dass es am Ende eine Show ist, aber wir sind nicht nur hier, um eine gute Show zu liefern, sondern wir wollen gegeneinander fahren und fair sein. Und ich denke nicht, dass das für alle fair ist."

Dass die Rennleitung für den Unfall von Kevin Magnussen die rote Flagge herausholte, war aus Sicht von Norris komplett unnötig. "Ich habe nichts gesehen", sagt er und glaubt, dass man das nur gemacht hat, um kein Rennende hinter dem Safety-Car zu haben. "Aber das hat einfach nur für ein schlechtes Ende gesorgt."

"Wenn wir einfach hinter dem Safety-Car ins Ziel gefahren wären, wäre das besser gewesen."

Kritik an Pirelli-Reifen

In diesem Zusammenhang kritisiert der McLaren-Pilot auch die Pirelli-Reifen, die zum Chaos in Kurve 1 beigetragen hätten. "Ich kann nicht beschreiben, wie schlecht der Grip ist", sagt er und kritisiert auch die Rennleitung: "Nichts gegen sie, aber die Leute, die die Entscheidungen treffen, haben keine Ahnung, was im Auto vor sich geht."


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Mit dem Soft-Reifen hätten die Fahrer trotz einer Temperatur von 65 Grad Celsius überhaupt keinen Grip gehabt. "Das ist keine schlechte Temperatur, aber der Reifen funktioniert einfach nicht. Und auf diesem Asphalt mit dieser Temperatur kann ich nicht beschreiben, wie schlecht der Grip ist. Und darum hat sich auch jeder in Kurve 1 verbremst."

Andere Fahrer wiederum haben dadurch in Kurve 1 früher gebremst, was auch wieder zu Chaos geführt habe, wie Norris sagt.

Norris: Das sollte man mal überdenken

Das sei aber nicht die Schuld der Fahrer: "Ich würde nicht sagen, dass alle ungeschickt sind. Es ist einfach so, dass man Rennen fährt und es keinen Grip gibt, so einfach ist das", sagt er. "Wir brauchen einen Reifen, der uns mehr Grip gibt und der sich so anfühlt, wie er auf einem Formel-1-Auto an der Spitze des Motorsports sein sollte", sagt er. Der Reifen von Pirelli sei hingegen - zumindest in Australien "ziemlich schrecklich".

Nimmt man alles zusammen, dann hat die Formel 1 für ihn in dem Moment eindeutig die falsche Entscheidung getroffen: "Wir nehmen alle den weiten Weg nach Australien auf uns, fahren dann 56 Runden perfekt, was echt harte Arbeit ist, und nur weil sie dann eine Show machen wollen, hast du vielleicht Pech und dir wird plötzlich alles weggenommen", sagt Norris.

"Wir hatten Glück und haben die Position gegen Gasly gewonnen, aber gleichzeitig hätte es deutlich schlimmer laufen können", meint er. "Das sollte man mal überdenken. Ich denke nicht, dass man etwas ändern muss, aber einfach ein kleines bisschen überdenken."

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